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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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festzuklammern.
    Seine Beine wurden immer schwerer. Er fiel weiter. Die gespreizten Hände glitten an Grattners Körper entlang. Finger fanden den Hosengurt, verloren auch hier den Halt, und dann schlug Ro Bittl schwer zu Boden.
    Auf dem Bauch blieb er liegen.
    Niemand sprach ein Wort. Jeder starrte auf den Rücken des ehemaligen Discjockeys. Wie ein Mahnmal ragte der Eichenpfahl hervor.
    Heinz Grattner richtete sich auf. Ihn schwindelte, er wischte sich über die Stirn, wollte etwas sagen, doch nicht ein Wort drang über seine Lippen.
    Dabei zitterte er wie Espenlaub, auf seinem Gesicht stand der Schweiß in dicken Tropfen, und er wischte sich automatisch mit dem Handrücken über die Haut.
    »Er war ein Vampir«, sagte Roland Fuchert leise, und es klang wie eine Verteidigung.
    »Das gibt es doch nicht«, keuchte Grattner. Er schaute sich um. »Oder etwa doch?«
    Schulterzucken, Nicken, Gesichter, die Blässe und Nichtbegreifen zeigten.
    »Glaubt ihr mir nicht?« schrie Fuchert und fuhr herum. Jeden einzelnen schaute er an. »Du, du und du? Warum glaubt ihr mir denn nicht?« Er deutete auf den am Boden Liegenden. »Da, seht ihn nur, er ist ein Vampir.« Und dann bückte er sich, umklammerte den Eichenpflock und riss ihn aus dem Rücken.
    »Kein Blut!« schrie er. »Kein Tropfen Blut!« Er hielt den Pflock den Leuten so vor das Gesicht, dass sie genau die Spitze sehen konnten.
    »Wo ist denn das Blut, wo ist es denn…?« Seine Stimme versagte, und Roland Fuchert ließ den Arm sinken. Er selbst beugte sich vor, stützte die Arme auf die Theke und vergrub sein Gesicht in beide Hände. Er konnte nicht mehr.
    Seine Nerven spielten ihm einen Streich. Es war ein Unterschied, ob man einen Horror-Club leitete und in der Theorie lebte oder ob man die Praxis erlebte. So etwas verkraftete er nicht.
    Die anderen ließen ihn. Auch Heinz Grattner sagte nichts. Wie magisch wurde sein Blick von dem Toten angezogen, und die Worte des Roland Fuchert schwangen noch in seinem Kopf nach.
    Kein Blut…
    Ro Bittl war also wirklich ein Vampir gewesen und hatte die Disco Dracula zu einer wahren Stätte des Horrors gemacht. Aus dem Spiel wurde blutiger, grausamer Ernst…
    Grattner löste sich von der Theke und drehte sich zu Roland Fuchert herum. Er legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Okay, Roland«, sagte er, »wir wissen Bescheid. Er war wirklich ein Vampir.«
    Langsam hob Fuchert den Kopf und wischte sich über seine Augen. »Ja, wir wissen es, aber auch die Polizei? Die verhaften mich doch als Mörder.«
    »Das glaube ich nicht. Wenn die Leiche untersucht wird, dann ist leicht festzustellen, dass sie keinen Tropfen Blut mehr besitzt. Das hast du ja selbst gesehen.«
    Fuchert nickte. »Hoffentlich.«
    Silvia kam zu ihm. Auch die anderen bewegten sich jetzt. Sie wollten nicht mehr länger bleiben. Der Anblick dieser Leiche bereitete ihnen Unbehagen.
    Die Disco hatte sich inzwischen fast geleert. Nur noch das Personal befand sich in den Räumen. Auch die Leute hatten sich zurückgezogen.
    Sie standen in der Nähe des Eingangs, nur schattenhaft zu erkennen.
    Im Raum sah es aus, als wäre eine Bombe explodiert. In ihrer wilden Flucht hatten die Gäste Tische und Stühle umgestürzt. Da lagen Gläser am Boden, die wenigsten waren heil geblieben, die meisten bestanden nur aus Scherben.
    Zum Glück hatte es keine Verletzten oder Tote gegeben. Die jungen Gäste waren allesamt entkommen, das Grauen hatte sie nicht mehr packen können.
    »Wir gehen«, sagte Heinz Grattner.
    »Und die Polizei?« fragte Rolf Thelen leise.
    »Rufe ich später an.«
    Niemand widersprach. Die Gruppe drückte sich an den umgestürzten Tischen und Stühlen vorbei. Unter den Sohlen knirschten die Scherben.
    Durch Bier-, Cola- und Weinlachen schritten sie, und als sie die Kasse erreicht hatten, blieben sie wie vom Donner gerührt stehen.
    Jeder hatte das triumphierende Gelächter gehört. Automatisch wandten sich die Köpfe nach links, wo die Treppe in die Höhe und zu den oberen Räumen führte.
    Roland Fuchert sprach das aus, was alle dachten. »Da ist noch einer«, sagte er heiser…
    ***
    Ich geriet mitten in die Panik hinein, als ich den Seitengang verließ und wieder in die Disco tauchte. Vor mir sah ich die jungen Gesichter. Sie waren verzerrt. Weit aufgerissene Augen und Lippen. Alles drängte zur Tür, die heiße Angst trieb die Gäste voran wie das Raubtier ein Rudel Schafe.
    Wo steckte Drago?
    Ihn allein suchte ich, ihn wollte ich zu fassen kriegen, denn er

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