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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knöpfe weit offen. Vor seiner Brust baumelte ein kleines Kreuz. Er wusste schließlich, was er als Eigentümer dieser Disco Dracula schuldig war.
    Die Bewegung war gesehen worden. Eine schwarzhaarige weibliche Bedienung kam und stellte unaufgefordert einen Whisky-Soda von Grattner hin. Silvia bekam einen Martini, auf dem eine grüne Olive schwamm.
    Sie alle schauten und staunten, selbst Grattner, der die Schau ja zur Genüge kannte. Doch Roland Bittl machte das so gut, dass er immer wieder gefesselt wurde.
    Auf der runden Tanzfläche steigerten sich die Mädchen noch. Eine schien die andere an Wildheit übertrumpfen zu wollen, so hektisch waren sie.
    Da flogen die Haare, da zuckten die Körper, und aus schräg gestellten Lautsprechern knallte die heiße Musik auf die Tanzenden nieder.
    Discofieber - Discowahn, konnte man hier schon sagen.
    Auch die beiden Mädchen im hinteren Ende der Hexenkammer konnten sich dem Fieber nicht entziehen. Sie waren ebenfalls aufgestanden, hatten sich auf die Zehenspitzen gestellt und versuchten, einen Blick auf die Tanzfläche zu erhaschen.
    Sie sahen kaum etwas.
    Helga, das Mädchen mit den roten Locken, stieß ihre Freundin an. »Los Ginny, auf die Stühle!«
    »Was hast du gesagt?« Ginny verstand nicht recht. Sie stammte aus London und war seit drei Wochen bei ihrer Brieffreundin Helga in Gelsenkirchen zu Besuch, um die deutsche Sprache zu lernen.
    »Auf - die - Stühle!« rief Helga und lachte.
    Diesmal verstand Ginny. Sie war auch mit dem Vorschlag einverstanden.
    Beide Mädchen rückten die Stühle bis dicht an die Wand und stiegen dann auf die Sitzfläche. Sie blickten nach vorn, hatten nur Augen für die Tanzfläche und bemerkten deshalb nicht, was sich hinter ihnen tat.
    Warum auch, da war ja nur die Wand, aber mit ihr hatte es eine besondere Bewandtnis.
    Alte Flüche vergehen nie…
    Helga zuckte zusammen. Plötzlich hatte sie die weibliche Stimme gehört.
    Sie schaute Ginny an, die sich heftig von einer Seite zur anderen bewegte, so dass man Angst bekommen konnte, der Stuhl würde in Trümmer gehen.
    Helga stieß die Freundin an.
    »Was ist?« fragte Ginny.
    »Hast du was gesagt?«
    »Wann?«
    »Vorhin.«
    »Nein.« Sie lachte, warf den Kopf herum, und ihre langen, schwarzen Haare flogen. »Warum sollte ich etwas gesagt haben, Helga?«
    Die Deutsche winkte ab. »Vergiss es, Mädchen.«
    »Komm, schau!« Ginny umfasste Helgas Schultern und sah zu, dass sich die Freundin ihrem Bewegungsrhythmus anpasste.
    Alte Flüche kehren zurück…
    Da war wieder die Frauenstimme in Helgas Ohren. Und jetzt kicherte sie auch noch.
    »Da spricht doch wer«, beschwerte sie sich und schaute sich um.
    Nichts zu sehen.
    »Was ist los mit dir?« fragte Ginny.
    »Ich glaube, das Hexengift bekommt mir nicht«, antwortete Helga.
    Ginny lachte. »Dann darfst du dir so was nicht bestellen!«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Die junge Engländerin kicherte, beugte sich nach unten und leerte das Glas, in dem sich zuvor eine rot schillernde Flüssigkeit befunden hatte, deren Zusammensetzung niemand kannte. Sie war das Geheimnis des Besitzers Heinz Grattner.
    Heute kehrt der Fluch zurück…
    Da war die Stimme wieder. Und diesmal noch klarer. Sie stach in das Gehirn des Mädchens, und Helga schlug sich gegen die Stirn, als könnte sie dort einen Schatten wegwischen.
    »Was ist denn nur los?« beschwerte sich Ginny, die mitbekommen hatte, wie es ihrer Freundin ging. Sie suchte nach den richtigen Worten und fragte schließlich: »Ist dir schlecht?«
    »Nein, nein…«
    »Sollen wir gehen?«
    »Auch nicht.«
    »Vielleicht muss ich mich nur mal setzen«, sagte Helga und brachte ihre Lippen dicht an das Ohr der Engländerin, damit sie auch etwas verstehen konnte.
    Ginny nickte.
    Helga nahm auf dem Stuhl Platz. Sie fühlte sich wie gerädert, nassgeschwitzt, die weiße Bluse klebte an ihrem Körper. Helga trug keinen BH, und unter dem Stoff zeichnete sich der kleine Busen ab.
    Helga lehnte sich zurück.
    Mit dem Kopf berührte sie die Wand und zuckte schnell wieder vor.
    Eiskalt hatte sie sich angefühlt.
    Helga fuhr über ihr Haar. Das hatte sie noch nie erlebt, die Wand war immer kühl, schließlich waren die Steine einige Hundert Jahre alt, aber eiskalt hatte Helga sie noch nie erlebt.
    Der Fluch ist da…
    Die Stimme kreischte in ihrem Kopf. Helga presste beide Hände gegen die Stirn, während Ginny neben ihr auf dem Stuhl stand und sich lässig bewegte. Sie merkte nichts von den Veränderungen.
    Aber die

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