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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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zu ihrer Rechten und dem gras- und unkrautbewachsenen Weg auf sich hatte. Diesen Weg ruckelten sie ungefähr zweihundert Meter weit entlang, ehe sie auf einen Parkplatz kamen, der unerwartet akkurat gepflastert war. Irgendein unerschütterlicher Optimist hatte die Hälfte des Parkplatzes für Reisebusse reserviert, die andere Hälfte in eingezeichnete Parkbuchten unterteilt. Ungefähr ein Dutzend Fahrzeuge stand entlang eines Holzzauns, und sieben weitere waren an der gegenüberliegenden Seite abgestellt.
    Bea parkte vor einer großen Scheune, deren Tor sich zum Parkplatz hin öffnete. Drinnen standen zwei Traktoren, die nicht so aussahen, als wären sie je in Gebrauch gewesen. Sie sahen fabrikneu aus und dienten drei stolzen Pfauen, deren üppige Schwanzfedern sich in farbenprächtigen Kaskaden über Führerhäuser und Motorabdeckungen ergossen, als Klettergerüste. Hinter der Scheune erhob sich ein zweites Gebäude, das aus Holz und Granitblöcken erbaut war. Hier fanden sich gewaltige Eichenfässer, in denen vermutlich das Haupterzeugnis der Farm reifte. Hinter dem Gebäude wuchsen auf einem sacht ansteigenden Hügel die Apfelbäume, Reihe um Reihe, zu umgekehrten Pyramiden beschnitten und jetzt im Schmuck zarter Blüten. Ein Weg zerschnitt die Obstwiese in zwei Hälften. In der Ferne sah man darauf einen offenen Leiterwagen mit einem Kaltblut davor – offenbar fand dort eine Art Führung statt.
    Jenseits des Pfades führte ein Törchen zu den Attraktionen der Ciderfarm: dem Laden, einem Café und einem weiteren Tor, durch das man zur Ciderfertigung kam, die man nur gegen einen Eintrittspreis besichtigen konnte.
    Ein Polizeiausweis tat es allerdings auch, stellte sich heraus. Bea erklärte der jungen Frau hinter der Ladenkasse, sie müsse Aldara Pappas in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Der silberne Lippenring des Mädchens bebte, als es Bea den Weg ins Allerheiligste der Farm wies. »Sie kontrolliert dort gerade die Mühle.«
    Bea nahm an, die Frau, die sie suchten, war bei einer … Pressmühle? Was genau tat man eigentlich mit all diesen Äpfeln? Und war jetzt die richtige Jahreszeit dafür? Sortieren, waschen, zerkleinern, pressen, wie sich herausstellte – und nein, es war nicht die richtige Jahreszeit dafür.
    Die Mühle war eine Maschine aus leuchtend blau lackiertem Stahl, die über eine Rinne mit einem riesigen Holzgefäß verbunden war. Die Maschinerie der Mühle selbst bestand aus ebendieser Rinne, einem fassartigen Bassin, der Wasserzufuhr, einer bedrohlich wirkenden Presse, die Ähnlichkeit mit einer riesigen Schraubzwinge hatte, einem dicken Rohr und einer geheimnisvollen Kammer am oberen Ende dieses Rohres, die momentan offen stand und von zwei Personen gewartet wurde. Eine von beiden machte sich mit verschiedenen Werkzeugen an den Innereien der Mühle zu schaffen, die aus einer Reihe sehr scharfer Klingen zu bestehen schienen. Die andere Person schien jede Bewegungen der ersten zu überwachen. Er trug eine Strickmütze, die er bis über die Augenbrauen heruntergezogen hatte, ölverschmierte Jeans und ein blaues Flanellhemd. Sie trug Jeans, Stiefel und einen dicken, gemütlich wirkenden Chenillepulli. »Vorsichtig, Rod!«, sagte sie. »Ich will nicht, dass du auf das Schneidewerk blutest.« Worauf er erwiderte: »Keine Bange, Herzchen. Ich hab mich schon um kompliziertere Maschinen als die hier gekümmert, als du noch in den Windeln lagst.«
    »Aldara Pappas?«, fragte Bea.
    Die Frau fuhr herum. Sie wirkte exotisch in diesem Teil der Welt, nicht unbedingt hübsch, aber außergewöhnlich: große, dunkle Augen, dichtes, schwarz glänzendes Haar, und ein dramatisch roter Lippenstift betonte ihren sinnlichen Mund. Auch der Rest von ihr wirkte sinnlich. Kurven an den richtigen Stellen, hätte Beas Exmann vermutlich gesagt. Aldara Pappas war schätzungsweise in den Vierzigern, nach den winzigen Fältchen um die Augen zu urteilen.
    »Ja«, sagte sie und streifte sowohl Bea als auch Detective Sergeant Havers mit dem abschätzigen Blick einer Frau, die ihre Konkurrenz in Augenschein nahm. Bei Havers' Frisur schien sie kurz zu verharren: sandfarben und im Stil – wenn man überhaupt von Stil sprechen konnte – nicht mehr als ein Ausdruck von Ungeduld. Am Ende sogar eigenhändig über dem Waschbecken abgeschnippelt.
    »Was kann ich für Sie tun?« Aldara Pappas' Ton kündete bereits von der Hoffnungslosigkeit ihres Unterfangens.
    »Ein paar Minuten Ihrer Zeit würden uns schon reichen.« Bea

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