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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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können Sie es mitnehmen«, antwortete sie. »Aber … Ich habe gar nicht gefragt, dabei sollte ich das. Warum sind Sie hier und stellen Fragen über Jon?«
    »Kurz außerhalb von Casvelyn ist ein Junge ums Leben gekommen.«
    »In einer Strandhöhle? So wie Jamie?«
    »Er ist von einer Klippe gestürzt.«
    »Aber Sie glauben, es hat etwas mit Jamies Tod zu tun?«
    »Ich bin nicht sicher.« Lynley sah das Bild noch einmal an. »Wo sind Ihre Töchter heute, Mrs. Triglia?«

24
    Bea Hannaford gefiel es überhaupt nicht, dass Daidre Trahair mehrmals versucht hatte, die Kontrolle über ihr Gespräch an sich zu reißen. Diese Tierärztin war schlau, befand Bea, und das bestärkte sie nur in ihrer Entschlossenheit, diesem gerissenen Luder etwas anzuhängen. Womit sie am Ende dastanden, war jedoch nicht das, was Bea erwartet oder erhofft hatte.
    Nachdem Daidre Trahair ihnen die vermutlich nutzlosen Informationen bezüglich Aldara Pappas und Cornish Gold gegeben hatte, hatte sie sie höflich davon in Kenntnis gesetzt, dass sie sich nun verabschieden werde, es sei denn, die Polizei wolle sie festnehmen. Die Frau kannte ihre Rechte offensichtlich, und die Tatsache, dass sie ausgerechnet in diesem Moment Gebrauch davon gemacht hatte, brachte Bea auf die Palme. Aber es war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sie zähneknirschend ziehen zu lassen.
    Doch als sie sich erhob, hatte Dr. Trahair noch etwas gesagt, was Bea sehr erhellend fand. Daidre hatte sich an Sergeant Havers gewandt und gefragt: »Wie war seine Frau? Er hat von ihr gesprochen, aber im Grunde hat er nur sehr wenig gesagt.«
    Bis zu diesem Moment hatte die Scotland-Yard-Beamtin kein Wort von sich gegeben. Ihr stetig kratzender Bleistift war das einzige Geräusch, das von ihr zu vernehmen gewesen war. Auf die Frage hin hatte sie mit besagtem Bleistift auf ihr eselsohriges Notizbuch getrommelt, als wäge sie ab, wohin eine Antwort führen konnte. Und schließlich hatte sie geantwortet: »Sie war einfach großartig.«
    »Es muss ein furchtbarer Verlust für ihn sein.«
    »Eine Zeit lang haben wir gedacht, es würde ihn umbringen«, hatte Havers eingeräumt, und Daidre hatte genickt. »Ja, das kann ich sehen, wenn ich ihn mir so anschaue.«
    Bea hatte fragen wollen: »Und das tun Sie öfter, Dr. Trahair?«, aber sie hatte sich zurückgehalten. Sie hatte die Nase voll von ihr, und außerdem hatte sie im Moment Wichtigeres zu ergründen als die Frage, was es bedeuten mochte, dass Daidre Trahair sich nach Thomas Lynleys ermordeter Frau erkundigte. Einer dieser wichtigeren Punkte war Lynley selbst.
    Nachdem die Tierärztin gegangen war und Bea herausgefunden hatte, wo diese Ciderfarm lag, brachen sie auf. Bea ließ keine Zeit verstreichen und rief auf dem Weg zu ihrem Wagen auf Lynleys Handy an. Was zum Henker er in Exeter zu suchen habe, wollte sie wissen, und wohin sonst seine fragwürdigen Ermittlungen ihn geführt hätten.
    Er befinde sich in Boscastle, klärte er sie auf. Und dann erzählte er ihr eine lange Geschichte von Tod, Elternschaft, Scheidung und der Entfremdung, die zwischen Eltern und Kindern eintreten konnte. »Ich habe da übrigens ein Foto, das ich Ihnen gern zeigen würde.«
    »Weil es so hübsch ist oder weil es uns der Lösung unseres Falls näherbringt?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, gestand er.
    Er solle sich umgehend bei ihr melden, wenn er zurück sei, trug sie ihm auf. Unterdessen sei übrigens Dr. Trahair wieder aufgetaucht, und als sie sie in die Ecke gedrängt hätten, habe sie ihnen einen neuen Namen und einen neuen Ort genannt.
    »Aldara Pappas«, wiederholte er versonnen. »Eine Griechin, die Cider produziert?«
    »Wir bekommen hier richtig was geboten, oder?«, gab Bea zurück. »Vermutlich kommt als Nächstes ein gestreifter Tanzbär.«
    Am Auto angekommen, beendete sie das Gespräch. Nachdem sie einen Fußball, drei Zeitungen, eine Regenjacke, Hundespielzeug und einige Müsliriegelverpackungen vom Beifahrersitz auf die Rückbank verfrachtet hatte, konnte es losgehen. Cornish Gold lag in der Nähe von Brandis Corner, ein gutes Stück von Casvelyn entfernt. Sie erreichten die Farm über immer schmalere und schlechter passierbare Nebenstraßen, wie sie typisch für Cornwall waren. Schließlich gelangten sie zu einem großen Hinweisschild. ›Cornish Gold‹, stand in roter Schrift auf einem braunen Hintergrund aus Apfelbäumen und über einem Pfeil für diejenigen, die zu unaufmerksam waren zu begreifen, was es mit der Einfahrt

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