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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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auszudrücken«, ergänzte Bea.
    Aldara stieß ihre Schaufel in den Misthaufen und verteilte die Ladung auf einem der Beete. Sie sah aus, als hätte sie sie lieber auf Havers geschleudert. »Das sind Ihre Mutmaßungen«, entgegnete sie.
    »O nein. Das waren die Worte einer Person, die Bescheid weiß«, widersprach Bea. »Offenbar hat sie die Laken gewaschen, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage waren. Also, da Sie sich im Polcare Cottage treffen mussten, dürfen wir wohl davon ausgehen, dass es hier draußen irgendwo einen Mr. Pappas in den besten Jahren gibt, der nicht sonderlich begeistert wäre zu erfahren, dass seine Frau es mit einem achtzehnjährigen Bengel getrieben hat?«
    Aldara angelte sich eine weitere Schaufel Mist. Obwohl sie schnell arbeitete, geriet sie weder außer Atem, noch bildete sich Schweiß auf ihrer Stirn. »Davon dürfen Sie nicht ausgehen. Ich bin seit Jahren geschieden, Inspector. Es gibt einen Mr. Pappas, aber er lebt in St. Ives, und wir sehen einander so gut wie nie. Es ist uns beiden lieber so.«
    »Haben Sie Kinder? Eine Tochter in Santos Alter vielleicht? Oder einen heranwachsenden Sohn, sodass Sie es vorzogen, dass er nicht zugegen war, wenn Mutti für einen anderen Teenager die Hüllen fallen ließ?«
    Aldaras Kiefermuskeln spannten sich an. Bea fragte sich, welche ihrer Bemerkungen ins Schwarze getroffen hatte.
    »Ich habe mich mit Santo im Polcare Cottage zum Sex verabredet, und zwar nur aus einem einzigen Grund: weil wir beide es so vorzogen«, antwortete Aldara. »Es war eine Privatangelegenheit, und wir wollten beide, dass das auch so blieb.«
    »Sie wollten Privatsphäre? Oder Geheimhaltung?«
    »Beides.«
    »Warum? Wäre es Ihnen peinlich gewesen, mit dem Jungen gesehen zu werden?«
    »Wohl kaum.« Aldara stieß ihre Schaufel fest in die Erde, und gerade als Bea glaubte, sie wollte eine Pause machen, griff sie sich die Harke, kletterte auf das Gemüsebeet und begann mit Elan, den Mist einzuarbeiten. »Sex ist mir niemals peinlich«, erklärte sie. »Sex ist Sex, Inspector. Und wir beide wollten Sex, Santo und ich. Miteinander, zufälligerweise. Aber da manche Leute so etwas schwer zu verstehen finden – wegen des Altersunterschieds –, brauchten wir einen abgeschiedenen Ort, um …« Sie schien nach einem beschönigenden Wort zu suchen, was ihr ganz und gar nicht ähnlich sah.
    »Um es einander zu besorgen?«, schlug Havers vor. Sie brachte es fertig, gelangweilt zu wirken. Ihr Gesichtsausdruck sagte: Das habe ich alles schon tausendmal gehört.
    »Um zusammen zu sein«, sagte Aldara mit Bestimmtheit. »Für eine Stunde. Zwei oder drei zu Anfang, als es noch neu für uns war und wir noch … in der Entdeckungsphase waren, könnte man wohl sagen.«
    »Was haben Sie denn entdeckt?«, wollte Bea wissen.
    »Was dem anderen gefiel. Es ist doch ein Entdeckungsprozess, Inspector, oder nicht? Und Entdeckung führt zu Befriedigung. Oder wussten Sie noch nicht, dass es beim Sex darum geht, seinen Partner zu befriedigen?«
    Bea ging nicht darauf ein. »Es hatte für Sie also nichts mit Herzschmerz zu tun.«
    Aldara warf ihr einen Blick zu, der Ungläubigkeit und einen reichen Erfahrungsschatz zu gleichen Teilen ausdrückte. »Nur ein Dummkopf setzt Sex mit Liebe gleich, und ich bin kein Dummkopf.«
    »Und er? War er ein Dummkopf?«
    »Ob er mich geliebt hat, meinen Sie? Ob es für ihn Herzschmerz war, wie Sie es ausdrückten? Ich habe keine Ahnung. Darüber haben wir nie gesprochen. Genau genommen haben wir überhaupt sehr wenig gesprochen, nachdem die anfänglichen Arrangements getroffen waren. Wie gesagt: Es ging um Sex. Eine rein körperliche Angelegenheit. Santo wusste das.«
    »Anfängliche Arrangements?«, wiederholte Bea.
    »Sind Sie jetzt mein Echo, Inspector?« Aldara lächelte, aber ihr Blick war auf die Erde gerichtet, die sie hingebungsvoll bearbeitete.
    Für einen Moment konnte Bea den Impuls verstehen, den Ermittler manchmal verspürten, die Hand gegen einen Verdächtigen zu erheben. »Warum erläutern Sie uns diese anfänglichen Arrangements nicht einfach, Aldara? Und wenn Sie schon dabei sind, könnten Sie uns vielleicht auch Ihren offenkundigen Mangel an Emotionen bezüglich der Ermordung Ihres Liebhabers erklären, der, wie Sie sicher schon vermutet haben, uns zu dem Schluss führen könnte, dass Sie direkter damit in Zusammenhang stehen, als Sie uns glauben machen wollen.«
    »Ich habe nichts mit Santo Kernes Tod zu tun. Natürlich bedaure ich, was passiert ist.

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