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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Kohlenkeller.
    »Komm, wärm dich ein bisschen am Herd auf«, sagte Mog, alssie Belle sah. »Es ist mir ein Rätsel, was du an den Straßen da draußen findest. Ich kann all den Lärm und das Geschiebe und Gedränge nicht leiden.«
    Mog entfernte sich kaum jemals aus der direkten Umgebung, weil sie Angst vor Menschenmengen hatte. Sie sagte, sie sei, als sie vor neun Jahren Königin Victorias Trauerzug anschauen ging, so von Menschen eingezwängt worden, dass sie Herzflattern bekam und dachte, sie würde sterben.
    »Hier ist auch viel Lärm, aber das scheint dich nicht zu stören«, bemerkte Belle, während sie Umhang und Schal ablegte. Von oben konnte sie Sally, das neueste Mädchen, zetern und kreischen hören.
    »Die wird sich hier nicht lange halten«, meinte Mog weise. »Zu viel Pfeffer im Hintern!«
    Es kam so gut wie nie vor, dass Mog sich zu den Mädchen äußerte, und Belle hoffte, dass sie sich vielleicht noch mehr entlocken lassen würde.
    »Was meinst du damit?«, fragte sie und wärmte ihre Hände über der Herdplatte.
    »Sie bildet sich ein, dass sie im Mittelpunkt stehen muss«, antwortete Mog. »Ist dauernd am Zanken und Vordrängeln. Das mögen die anderen Mädchen nicht, und ihnen gefällt auch nicht, wie sie sich an die Gentlemen ranmacht.«
    »Wie denn?«, fragte Belle und hoffte, nicht zu neugierig zu klingen.
    Aber Mog, der anscheinend bewusst geworden war, dass sie mit ihrer Schutzbefohlenen über Dinge sprach, von denen sie nichts wissen sollte, versteifte sich sichtlich. »Genug damit, wir haben noch einiges zu tun, Belle. Sowie der Eintopf auf dem Herd steht, will ich mir den Salon mal richtig gründlich vornehmen. Du hilfst mir doch, oder?«
    Belle wusste, dass ihr kaum etwas anderes übrig blieb, aber es gefiel ihr, dass Mog ihre Anweisungen immer in der Form von Bitten formulierte.
    »Na klar, Mog. Haben wir vorher noch Zeit für eine Tasse Tee?«,fragte sie. »Ich habe vorhin Garth Franklins Neffen kennengelernt. Er ist ein richtig netter Junge!«
    Beim Tee erzählte Belle Mog alles über Jimmy und ihren gemeinsamen Spaziergang im Park. Sie hatte Mog schon immer alles anvertraut, weil sie ihr viel näherstand als Annie. In den Augen der meisten Leute war Mog eine alte Jungfer, aber Belle fand, dass sie in vielen Dingen eine sehr moderne Frau war. Sie las regelmäßig Zeitung und verfolgte mit großem Interesse das politische Geschehen. Sie war eine Anhängerin von Keir Hardie, dem sozialistischen Parlamentsmitglied, und der Suffragetten, die sich für das Wahlrecht der Frauen einsetzten. Kaum ein Tag verging, ohne dass Mog sich zu ihrer letzten Versammlung oder einem Aufmarsch vor dem Parlament äußerte oder berichtete, dass sie im Gefängnis zum Essen gezwungen worden waren, als sie in Hungerstreik traten, und sie erwähnte häufig, dass sie sich ihnen gern anschließen würde.
    »Freut mich, dass du einen Freund gefunden hast«, sagte Mog liebevoll. »Aber pass auf, dass er sich keine Frechheiten erlaubt, sonst bekommt er es mit jemand Schlimmerem als Garth Franklin zu tun! Aber jetzt machen wir uns lieber an den Salon.«
    Annie rühmte sich gern, den feinsten Salon außerhalb Mayfairs zu haben, und tatsächlich hatte sie für die italienischen Spiegel, den Kristalllüster, den Perserteppich und die schönen Samtvorhänge ein kleines Vermögen ausgegeben. Aber bei all dem Kommen und Gehen der Mädchen und den mindestens zwanzig Herren, die pro Abend zu Besuch kamen und Pfeifen und Zigarren rauchten, hatte der Salon oft einen Frühjahrsputz nötig.
    Belle dachte bei sich, dass der Salon nachts vielleicht gut aussah, aber tagsüber nicht viel hermachte. Die Vorhänge wurden so gut wie nie zurückgezogen, die Fenster kaum jemals geöffnet, und die goldene Tapete wirkte bei Tageslicht eher schmutzig gelb. In den pflaumenblauen Vorhängen hingen Spinnweben und Staub und der abgestandene Geruch von kaltem Rauch. Aber ein gründlicher Frühjahrsputz machte Belle Spaß. Es war zutiefst befriedigend, denDreckfilm eines ganzen Monats von den Spiegeln zu wischen und sie wieder funkeln zu sehen oder den Teppich draußen im Hof auszuklopfen, bis seine Farben leuchteten. Und sie arbeitete gern mit Mog zusammen, weil sie ein heiteres Wesen hatte, hart arbeitete und sich über die Hilfe anderer freute.
    Wie immer beim Großreinemachen schoben sie zuerst die Sofas und die Tische in die Ecken, rollten dann den Perserteppich zusammen und schleppten ihn zu zweit nach unten.
    Der Salon nahm im Erdgeschoss

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