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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Snakebite Andi. » Wir haben uns von einem Haufen Tölpel leimen lassen. Ich fasse es nicht.«
    Dan deutete auf Dave. »Der Tölpel da ist der Vater von dem Mädchen, das ihr kidnappen wolltet. Falls dich das irgendwie interessiert.«
    Andi brachte ein gequältes Grinsen zustande. Die Zähne waren mit Blut gerändert. »Das ist mir scheißegal. Für mich ist er bloß ein Schwanz mit Beinen. Selbst der Papst in Rom hat so ein Ding, und keiner von euch schert sich drum, wo er es reinsteckt. Verfluchte Männer . Ihr müsst gewinnen, oder? Immer müsst ihr ge…«
    » Wo ist der Vierte von euch? Wo ist Crow?«
    Andi hustete. An ihren Mundwinkeln quollen Blutbläschen hervor. Einst war sie verloren gewesen und dann gefunden worden. In einem dunklen Kino war sie gefunden worden – von einer Göttin mit einer Gewitterwolke aus dunklem Haar. Nun lag sie im Sterben, und sie hätte nichts anders machen wollen. Die Jahre zwischen dem Schauspielerpräsidenten und dem schwarzen Präsidenten waren gut gewesen; und jene eine magische Nacht mit Rose war die Krönung gewesen. Sie grinste den großen, gut aussehenden Mann, der über ihr stand, an. Es tat weh zu grinsen, aber sie tat es trotzdem.
    »Ach der. Der ist in Reno. Tölpel-Flittchen ficken.«
    Sie begann wieder zu verschwinden. Dan hörte John Dalton flüstern: »O Gott, seht euch das an. Eine Hirnblutung. Ich kann sie tatsächlich sehen.«
    Dan wartete geduldig, ob die Frau mit dem Tattoo wieder zurückkam. Nach einer Weile tat sie es tatsächlich, begleitet von einem langen Stöhnen durch ihre zusammengebissenen, blutigen Zähne. Offenbar verursachte das Kreisen noch stärkere Schmerzen als der dafür verantwortliche Schlag mit dem Gewehrkolben, aber Dan glaubte, dagegen etwas unternehmen zu können. Er zog die Hand der Frau von ihrem zerschmetterten Kinn weg und krallte seine Finger darum. Als er das tat, spürte er, wie sich der ganze Schädel verschob; es war, als hätte er eine zersprungene, nur noch von ein paar Streifen Klebeband zusammengehaltene Vase in der Hand. Diesmal stöhnte die Frau nicht nur. Sie heulte auf und zerrte schwach an Dan, der aber gar nicht darauf achtete.
    » Wo ist Crow?«
    »In Anniston!«, kreischte Snakebite Andi. »Er ist in Anniston ausgestiegen! Bitte tu mir nicht mehr weh, Daddy! Bitte nicht, ich mach alles, was du willst!«
    Dan musste daran denken, was diese Ungeheuer Bradley Trevor aus Iowa angetan hatten, wie sie ihn und weiß Gott wie viele andere gefoltert hatten, und er spürte den fast unbeherrschbaren Drang, diesem mordgierigen Miststück die untere Hälfte des Gesichts abzureißen. Um mit dem Kieferknochen auf den blutenden, zerborstenen Schädel einzuschlagen, bis Schädel und Knochen verschwanden.
    Aber dann – so absurd es angesichts der Umstände war – dachte er daran, wie der Junge in dem Braves-T-Shirt die Hand nach dem übrig gebliebenen Häufchen Kokain auf der glänzenden Zeitschrift ausgestreckt hatte. Zucka, hatte er gesagt. Diese Frau da hatte mit dem Jungen nichts zu tun, überhaupt nichts, aber es nützte nichts, sich das zu sagen. Sein Zorn war plötzlich verraucht, und er fühlte sich krank, schwach und leer.
    Tu mir nicht mehr weh, Daddy.
    Er stand auf, wischte sich an seinem Hemd die Hand ab und ging blindlings auf die Riv zu.
    (Abra bist du da)
    (ja)
    Jetzt hörte sie sich nicht mehr so panisch an, und das war gut.
    (sag der Mutter deiner Freundin sie soll bei der Polizei anrufen und sagen dass du in Gefahr bist Crow ist in Anniston)
    Die Polizei in eine Sache hineinzuziehen, die im Grunde einen übernatürlichen Charakter hatte, war alles andere als ideal, doch in diesem Augenblick sah er keine andere Wahl.
    (ich bin nicht mehr)
    Bevor Abra den Gedanken vollenden konnte, wurde er von dem kraftvollen, wütenden Schrei einer Frauenstimme ausgelöscht.
    (DU KLEINES MISTSTÜCK)
    Plötzlich war die Frau mit dem Hut wieder in Dans Kopf, diesmal nicht als Teil eines Traums, sondern als loderndes Bild direkt hinter seinen wachen Augen: eine Kreatur von schrecklicher Schönheit, die in diesem Augenblick nackt war. Die feuchten Haare lagen in Medusenlocken auf ihren Schultern. Dann öffnete sich ihr Mund, und augenblicklich verschwand alle Schönheit. Da war nur noch ein dunkles Loch, aus dem ein einzelner verfärbter Zahn ragte. Wie ein Hauer.
    (WAS HAST DU GETAN)
    Dan taumelte und stützte sich mit der Hand am ersten Wagen des Zugs ab. Die Welt in seinem Kopf drehte sich. Nun verschwand die Frau mit dem Hut, und

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