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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hast du getan? Wie bin ich hierhergekommen?«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte. »Ach, gefällt es dir hier etwa nicht? Komisch, diesen Ort hab ich aus deinem Kopf geholt. Und jetzt tu, was ich dir gesagt hab, Arschloch. Hol das verfluchte Koks.«
    » Wo ist Abra? Was hast du mit Abra gemacht?«
    »Die hab ich umgebracht«, sagte Rose gleichgültig. »Sie hat sich solche Sorgen um dich gemacht, dass sie sich eine Blöße gegeben hat, und da hab ich sie von der Kehle bis zum Bauch aufgeschlitzt. Leider konnte ich nicht so viel von ihrem Steam einsaugen, wie ich wollte, aber eine Menge hab ich doch …«
    Alles um Dan herum wurde rot. Er umklammerte mit beiden Händen ihren Hals und begann zu würgen. Ein einziger Gedanke pulsierte ihm durch den Kopf: Verfluchte Schlampe, jetzt kriegst du, was du verdienst, verfluchte Schlampe, jetzt kriegst du, was du verdienst, verfluchte Schlampe, jetzt ist es aus mit dir.
    2
    Sein Steam war kraftvoll, aber nicht mit dem des Mädchens zu vergleichen. Er stand breitbeinig da, den Kopf gesenkt, die Schultern hochgezogen, die zu Fäusten geballten Hände gehoben – das Musterbild eines Mannes, der vor mörderischer Wut den Kopf verloren hatte. Wut machte Männer leicht beherrschbar.
    Es war unmöglich, seinen Gedanken zu folgen, weil diese eine rote Färbung angenommen hatten. Das war in Ordnung, das war absolut okay, denn das Mädchen war da, wo Rose sie haben wollte. Dank Abras entsetztem, geschocktem Zustand war es ganz leicht gewesen, sie an die Nabe des Rades zu befördern. Lange würde sie allerdings nicht mehr entsetzt und geschockt sein, denn jemand würgte das kleine Aas, was das Zeug hielt. Bald würde sie tot sein, weil sie in die eigene Falle getappt war.
    (Onkel Dan nein hör auf das ist nicht Rose)
    Doch, das ist sie, dachte Rose, während sie noch fester zudrückte. Ihr Zahn kroch aus ihrem Mund und durchbohrte die Unterlippe. Blut floss an ihrem Kinn hinab auf ihre Bluse. Das spürte sie kaum stärker als den Bergwind, der mit ihrem üppigen, schwarzen Haar spielte. Ich bin es tatsächlich. Du warst mein Daddy, hast mich in der Kneipe freigehalten, ich hab dich dazu gebracht, deine Brieftasche für ein Säckchen mieses Koks zu leeren, und jetzt ist es der Morgen danach, und ich muss kriegen, was ich verdiene. Das wolltest du schon tun, als du damals in Wilmington neben dieser besoffenen Schlampe aufgewacht bist; das hättest du damals getan, wenn du ein Fünkchen Mumm gehabt hättest, mit ihr und mit ihrem jämmerlichen Balg gleich obendrein. Dein Vater wusste, wie man mit dämlichen, ungehorsamen Frauen umgeht, und dein Großvater ebenfalls. Manchmal muss eine Frau einfach kriegen, was sie verdient. Sie muss …
    Ein Dröhnen, ein sich näherndes Motorengeräusch. Es war so unwichtig wie der Schmerz in ihrer Lippe und der Geschmack von Blut in ihrem Mund. Das Mädchen erstickte, zappelte. Dann explodierte in ihrem Gehirn ein Gedanke, laut wie ein Donnerschlag, ein verwundetes Brüllen:
    ( MEIN VATER WUSSTE NICHTS DAVON! )
    Rose war noch damit beschäftigt, ihren Kopf von diesem Gebrüll zu befreien, als Billy Freemans Pick-up an einen Stützpfosten der Plattform krachte. Die Erschütterung holte sie von den Beinen. Ihr Hut flog davon.
    3
    Es war gar nicht die Wohnung in Wilmington. Es war sein schon lange verschwundenes Zimmer im Hotel Overlook – die Nabe des Rades. Es war gar nicht Deenie, die Frau, neben der er in jener Wohnung aufgewacht war, und es war nicht Rose.
    Es war Abra. Er hatte die Hände um ihren Hals gelegt, und ihre Augen traten aus den Höhlen.
    Einen Moment lang begann sie sich wieder zu verändern, weil Rose versuchte, sich in ihn zurückzuschleichen, um ihm ihren Zorn einzuflößen und seinen eigenen zu verstärken. Dann geschah etwas, und sie war wieder fort. Aber sie würde zurückkommen.
    Abra starrte ihn hustend an. Er hätte erwartet, dass sie geschockt gewesen wäre, aber für ein Mädchen, das um ein Haar erwürgt worden war, sah sie merkwürdig gefasst aus.
    (tja … wir wussten es wird nicht leicht werden)
    »Ich bin nicht mein Vater!«, rief Dan ihr zu. »Ich bin nicht mein Vater!«
    »Das ist wahrscheinlich gut so«, sagte Abra. Sie lächelte sogar. »Du bist ganz schön jähzornig, Onkel Dan. Offenbar sind wir tatsächlich verwandt.«
    »Ich hab dich fast umgebracht«, sagte Dan. »Das reicht. Zeit, dass du von hier verschwindest. Geh sofort nach New Hampshire zurück.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das muss ich zwar gleich tun

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