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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ungeheuer – ist es fort?«, fragte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Ja«, sagte Dan.
    »Schwörst du das bei allem, was dir lieb ist?«
    »Das tue ich.«
    Sie hob den Kopf und warf zuerst einen Blick auf Dans Gesicht, um sich zu vergewissern, dass er die Wahrheit sagte. Dann wagte sie es, sich im Zimmer umzublicken. »Dieses Grinsen. « Sie schauderte.
    »Ja«, sagte Dan. »Ich glaube … er ist froh, wieder zu Hause zu sein. Abra, bist du bereit? Weil wir es nämlich jetzt sofort tun müssen. Es ist so weit.«
    »Ich bin bereit. Aber was ist, wenn … es … wiederkommt?«
    Dan dachte an das Schließfach. Nun stand es zwar offen, aber es konnte problemlos wieder geschlossen werden. Vor allem, da Abra ihm nun dabei helfen konnte. »Ich glaube nicht, dass er … dass es irgendwas mit uns zu tun haben will, Kleines. Komm. Und denk dran: Wenn ich dir sage, du sollst nach New Hampshire zurück, dann gehst du .«
    Wieder antwortete sie nicht darauf, und es war keine Zeit für Diskussionen. Es war so weit. Er trat durch die Glastür. Sie führte zum Ende des Wegs. Abra ging neben ihm, aber ihr Körper verlor die Stabilität, die er in dem Raum aus Dans Erinnerung gehabt hatte, und begann zu flackern.
    Hier draußen ist sie fast selber ein Geist, dachte Dan. Dabei wurde ihm klar, in welche Gefahr sie sich begeben hatte. Er wollte jetzt lieber nicht darüber nachdenken, wie unsicher ihre Kontrolle über den eigenen Körper jetzt wohl war.
    Mit raschen Schritten – aber ohne loszulaufen; damit hätten sie Rose auf sich aufmerksam gemacht, und sie mussten mindestens sechzig Meter zurücklegen, bevor sie hinter der Overlook Lodge verschwinden konnten – überquerten Dan und seine geisterhafte Gefährtin den Rasen und den mit Steinplatten belegten Weg zwischen den Tennisplätzen.
    Als sie die Rückseite der Küche erreicht hatten, waren sie von der Plattform aus endlich nicht mehr sichtbar. Ein Ventilator ratterte; aus den Mülltonnen stieg der Gestank von verdorbenem Fleisch auf. Dan drehte am Knauf der Hintertür und stellte fest, dass sie nicht abgeschlossen war, hielt jedoch einen Moment lang inne, bevor er sie aufzog.
    (sind sie alle)
    (ja alle aber Rose … sie … beeil dich Dan beeil dich weil)
    Abras Augen, die wie ein alter Schwarz-Weiß-Film flackerten, waren weit geöffnet. Bestürzung lag in ihnen. »Sie weiß, dass etwas nicht stimmt.«
    12
    Rose richtete ihre Aufmerksamkeit auf das kleine Aas, das immer noch auf dem Beifahrersitz des Pick-ups saß, mit geneigtem Kopf und völlig reglos. Die Kleine beobachtete weder ihren Onkel – falls er überhaupt ihr Onkel war –, noch machte sie irgendwelche Anstalten auszusteigen. Die Alarmanzeige in Rose’ Kopf wechselte von Gelb auf Rot.
    »He!« Die Stimme schwebte durch die dünne Luft zu ihr empor. »He, du alte Schachtel! Schau mal her!«
    Ihr Blick zuckte zu dem Mann zurück, der auf dem Parkplatz stand. Nahezu verdattert starrte sie zu ihm hinunter, während er die Hände über den Kopf hob und dann ein großes, ungelenkes Rad schlug. Sie dachte schon, er würde auf dem Hintern landen, aber das Einzige, was auf den Asphalt fiel, war seine Mütze. Darunter kam die dünne, weiße Haartracht eines Mannes in den Siebzigern zum Vorschein. Vielleicht sogar in den Achtzigern.
    Rose richtete den Blick wieder auf die Gestalt im Wagen, die weiterhin reglos mit geneigtem Kopf dasaß. Das Mädchen hatte keinerlei Interesse an den Kunststücken seines Onkels. Plötzlich machte es klick, und Rose begriff, was sie sofort gesehen hätte, wenn der Trick nicht so hanebüchen gewesen wäre: Das war eine Schaufensterpuppe.
    Aber das Mädchen ist hier! Token Charlie spürt es, alle in der Lodge spüren es, sie sind alle zusammen, und sie wissen …
    Alle waren zusammen in der Lodge. Alle an einem Ort. War das eigentlich ihre Idee gewesen? Nein. Diese Idee stammte von dem …
    Rose rannte auf die Treppe zu.
    13
    Die verbliebenen Mitglieder des Wahren Knotens hatten sich an den beiden Fenstern versammelt, durch die man hinunter auf den Parkplatz blicken konnte. Sie sahen, wie Billy Freeman zum ersten Mal seit über vierzig Jahren ein Rad schlug (und beim letzten Mal war er besoffen gewesen). Petty the Chink lachte sogar. » Was um Himmels willen …«
    Da sie der Tür zur Küche den Rücken zuwandten, sahen sie weder Dan, der in den Raum trat, noch die flackernde Gestalt des Mädchens an seiner Seite. Dan hatte Zeit, zwei Kleiderbündel auf dem Boden zu bemerken und daraus zu

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