Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
transparenten Decke verborgene Lichtquelle erleuchtete ihn. Der Raum wirkte auf Jamie leer und schien nur aus nackten Metallwänden zu bestehen. Mit Zoes Hilfe entdeckte er jedoch eine kleine Toilette hinter einer kaum erkennbaren Tür, sowie Tische und Stühle, die aus der Wand klappten, wenn man auf winzige Knöpfe drückte.
    »So war das bei uns auf der Station auch«, sagte Zoe. »Was man aktuell nicht benötigte, wurde ordentlich weggeräumt.«
    Eine Sirene ertönte, dann hallte eine Stimme durch den Raum: »Schichtwechsel. Schichtwechsel …«
    »Hmm«, sagte Zoe. »Das ist ja wie in einer großen Fabrik.«
    Bei seinen weiteren Erkundungen entdeckte Jamie einen Schrank, in dem sich Nahrungspakete, ein Wasserspender und einige Keramiktassen befanden. Da sie beide hungrig waren, tranken sie einen großen Schluck Wasser und rissen die Nahrungspakete auf. Der Inhalt war enttäuschend. Er bestand nur aus einer Art Keks, der mit einer grünen Paste bestrichen war.
    Zoe aß ihn und verzog das Gesicht. »Wahrscheinlich ein blaugrünes Algenderivat aus den Hydroponikbeeten. Je eher die Leute in dieser Zeit vernünftige Synthetiknahrung erfinden, desto besser!«
    Es gab auch winzig kleine Tomaten, die rot, rund und äußerst aromatisch waren. Jamie verschlang sie wie Süßigkeiten. »Kein Fleisch?«
    »Oh nein, das glaube ich nicht. Hier gibt es bestimmt keine Tiere. Es wäre viel zu ineffizient, sie für die Proteinproduktion zu verwenden.«
    Auf einmal taten Jamie die Kinder leid, die an diesem Ort aufwuchsen und noch nie ein Osterlamm gesehen hatten.
    Der Doktor kehrte nach kurzer Zeit zurück. »Ah, Kekse!« Er setzte sich und verschlang das Essen, allerdings mehr aus Hunger als aus Vergnügen. »Unser neues Heim ist nicht gerade wohnlich, oder? Damit passt es sich wohl diesem Ort an, denke ich. Aber die Klappstühle und so weiter gefallen mir schon. Sie erinnern mich an einen Campingurlaub damals in Wales …«
    »Wie war die medizinische Untersuchung?«, fragte Zoe, um die Anekdote zu umgehen.
    Der Doktor rieb sich den Oberarm. »Mir wurde Blut abgenommen«, stöhnte er. »Ich hatte für Nadeln noch nie etwas übrig. Abgesehen davon: So wie immer, wenn ich untersucht werde. Eine Mischung aus unangenehmen Fragen und ausweichenden Antworten … Ihr wisst schon. Dr. Omar ist übrigens ein netter, junger Mann.«
    »So sah er auch aus«, murmelte Zoe.
    »Mach dir nicht zu große Hoffnungen«, sagte Jamie grinsend.
    »Phee sagte, sein Partner heiße Max.«
    »Ach, halt den Mund, Jamie.«
    »Die Resultate meiner Untersuchung haben ihn leider gründlich verwirrt«, berichtete der Doktor. »Er will mich noch einmal sehen, aber das werde ich zu verhindern wissen! Ich habe ihn abgelenkt und seine Diagnostikgeräte bewundert. Allerdings glaubt er, dass sie nicht richtig funktionieren. Sein elektronisches Stethoskop hat mir allerdings wirklich ausnehmend gut gefallen.«
    »Sie werden versuchen, uns zu identifizieren«, sagte Zoe.
    »Natürlich. Omar hat mir DNA-Proben aus dem Mundraum entnommen. Unsere Testresultate werden bei ihren Computern die Schaltkreise durchbrennen lassen: ein Patient aus der Vergangenheit, eine aus der Zukunft und der dritte von ganz woanders her. Na, daran lässt sich nichts ändern.«
    Es klopfte an der Tür. Sonia Paleys dienstbeflissene Stimme erklang. »Als Nächstes Ms Heriot, bitte.«
    Zoe stand steif und mit sichtlichem Zögern auf, wischte sich die Krümel von den Fingern und verließ mit Sonia den Raum.
    »Wie geht’s dir, Jamie?«, fragte der Doktor, während er auf einem Keks kaute. »Du hast nicht viel gegessen. So kenne ich dich gar nicht.«
    »Ach, es ist … Ich mag keine Gefängnisse.«
    »Natürlich nicht«, sagte der Doktor sanft.
    »Und ich bin noch verwirrter als sonst, Doktor.«
    »Das kann ich dir nicht verdenken.«
    »Wo
sind
wir? Nichts hier draußen ergibt für mich das kleinste bisschen Sinn.«
    »Alles andere hätte mich auch gewundert … Jamie, die große Gaswelt da draußen ist der Planet Saturn. Das weißt du. Er ist viel größer als die Erde. Der sechste Planet des Sonnensystems – na ja, er war mal der siebte, aber das ist eine andere Geschichte. Er ist der letzte Planet, den man von der Erde mit bloßem Auge erkennen kann. Nicht lange nach deiner Zeit wird jemand jedoch einen weiteren Planeten entdecken, ein Engländer …«
    »Ausgerechnet!«
    »Der
Planet wurde schließlich Uranus genannt, nach dem griechischen Himmelsgott. Der Engländer, der ihn entdeckte,

Weitere Kostenlose Bücher