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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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hervorragte.
Blau
.
    Phee griff nach der Decke.
    »Nicht«, flüsterte Sam eindringlich.
    Phee nahm die Decke und zog sie vorsichtig zurück, um Casey nicht zu wecken.
    Sie enthüllte eine Puppe, die fast so groß wie Casey war. Sie trug keine Kleidung und an ihrem Körper gab es weder Nähte, noch andere Einzelheiten – keine Genitalien, keine Nippel, keinen Bauchnabel. Und sie war königsblau.
    Eine blaue Puppe.
    Hastig zog Sam die Decke über sie.
    »Was war das, Sam?«
    »Nicht hier. Komm.« Er nahm ihren Arm und führte sie aus dem Zimmer des schlafenden Kindes. »Mum hat sie gesehen, aber sie ist nicht misstrauisch. Ich habe ihr gesagt, ich hätte sie als Geschenk für Casey gemacht, als ich eine Trainingsschicht bei den Materiedruckern in der Betriebstechnik absolvieren musste.«
    »Aber das war gelogen.«
    »Ja. Hör zu – okay, ich sag’s dir, aber du musst schwören, dass du weder Mum noch jemand anderem davon erzählst.«
    »Ich werde gar nichts schwören. Sie ist meine kleine Schwester. Sag’s mir einfach, Sam.«
    »Schon gut. Ich habe sie schon ein paarmal mit auf den Mond genommen. Casey. Runter zu den Minen. Dai, Sanjay und ich haben sie runtergeschmuggelt.«
    »Was? Man darf erst mit sieben Jahren zum Orientierungsunterricht da runter.«
    »Ich weiß. Wir haben es nur aus Spaß gemacht.«
    »Aus Spaß.« Phee dachte darüber nach. »Sag mir die Wahrheit, Sam. Wenn ich auf einem Kurs bin und Mum Schichtdienst hat, überlässt sie Casey dir. Du sollst einen Babysitter besorgen …«
    »Schon gut! Bist du vom IRK, oder was? Ich hab das Geld eingesteckt – kein Babysitter – und Casey mit zur Mine genommen. Das ist völlig ungefährlich! Ich weiß schon, was ich mache.«
    »Eine Dreijährige in einem Bergwerk, das in einen Mond des Saturn geschlagen wurde? Klar ist das ungefährlich. Was ist jetzt mit der Puppe?«
    »Das fing vor ein paar Monaten an. Wir hatten Pause und sahen uns um. Da unten kann man sich toll verstecken. Ungeöffnete Schächte, die von Maschinen gegraben wurden und schon mit Luft gefüllt sind, aber noch nie von Bergarbeitern betreten wurden. Wir versuchen, Rekorde aufzustellen – tiefer in Mnemosyne vorzudringen als je ein Mensch zuvor. Man weiß ja nicht, was man dort findet.«
    »Du hast Casey in einen unerforschten Schacht mitgenommen«, sagte Phee mühsam beherrscht.
    »Ich konnte sie ja schlecht zurücklassen! Und dann, dieses eine Mal … na ja, haben wir etwas gesehen.«
    »Was für ein Etwas?«
    »Tief unten im Schacht, tiefer als wir je gewesen waren, gab es eine Abzweigung. Und an deren Ende …« Er zögerte. »Ist schwer zu beschreiben. Eine Art Vorhang. Er war blassblau, so wie ganz altes Eis. In dem Licht gab es Muster, so wie Interferenzstörungen.«
    »Etwas Intelligentes«, riet sie. »Tief im Inneren von Mnemosyne.«
    »Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Jedenfalls rollte etwas hinter dem Vorhang hervor.« Er schüttelte sich. »Es sah aus wie ein Auge auf einem Stativ.«
    »Wie ein
was

    »Ich weiß, was ich gesehen habe. Heißt nicht, dass ich es
verstehe
. Wir bekamen Schiss und rannten zurück zum Hauptschacht. Alle außer …«
    »Casey.«
    »Ja.
Sie
hatte keine Angst. Vielleicht muss man erst lernen, vor seltsamen Sachen Angst zu haben. Sie riss sich von mir los.«
    »Sie
riss sich los

    »Schon gut! Sie kroch auf das Auge zu. Irgendwie
spiegelte
sie sich darin, aber in blau, und sie lachte. Das war alles, was ich sah, bevor ich sie hochriss.«
    »Und dann?«
    Er hob die Schultern. »Ich ging mit Dai und ein paar anderen noch einmal hinein. Wir wollten nur kurz nachsehen. Wir forderten einander heraus. Ohne Casey dieses Mal. Aber zu dem Zeitpunkt hatten die Zwischenfälle schon angefangen.«
    »Die Sabotage.«
    »Ja. Es ging ja mit Kleinigkeiten los. Alle gaben Kobolden die Schuld, aber wir fragten uns, ob
wir
das irgendwie ausgelöst hatten, weil wir da runter gegangen waren – tiefer als alle anderen. Als Nächstes gingen die Gerüchte über die blauen Viecher los …
blau
, ein leuchtendes Blau, so wie das, das wir im Schacht gesehen hatten. Also kehrten wir zurück, um nachzusehen, ob es da einen Zusammenhang gab.«
    »Und ihr fandet diese blaue Puppe.«
    »Ja. Sie lag einfach da. Ich nahm sie mit. Eigentlich wollte ich sie verstecken, aber als Casey sie sah, griff sie danach und lief zu Mum, um ihr das neue Spielzeug zu zeigen. Ich musste mir etwas einfallen lassen.«
    »Fiel dir echt nur die lahme Geschichte mit dem Materiedrucker

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