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Doktor Proktor im Goldrausch

Doktor Proktor im Goldrausch

Titel: Doktor Proktor im Goldrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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will Rublov mit gestohlenem Gold?«, fragte Doktor Proktor. »In den Goldbarren ist ja sogar eingeprägt, dass er Norwegens Bank gehört.«
    »Elementar, Doktor Proktor«, sagte Lise. »Auf alle Fälle können wir davon ausgehen, dass Maximus Rublov hinter den Diebstählen steckt. Die Crunch-Brüder arbeiten für ihn«, kombinierte Lise.
    »Aber… wozu braucht ein stinkreicher Mann wie er so viel Geld?«
    »Genauso elementar«, sagte Lise. Dann sah sie die anderen auffordernd an, die sich aber nur am Kopf kratzten.
    »Kommt schon, strengt euren Grips ein bisschen an«, sagte sie.
    »Natürlich«, sagte Doktor Proktor und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Was?«, rief Bulle und hüpfte ungeduldig auf und ab.
    »Sie meint, dass er das Geld braucht, um diesen Fußballspieler zu kaufen, den sich niemand leisten kann«, sagte Doktor Proktor.
    »Ibranaldovez«, sagte Lise.
    In den folgenden stillen Sekunden ließen die anderen die Nachricht sacken.
    »Okay«, sagte Bulle. »Damit wissen wir jetzt, wo die Goldreserven sind. Dann könnt ihr vom Geheimdienst doch losgehen, Rublov festnehmen und den Goldbarren zurückholen.«
    Jack Jekyll schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
    Ripper Hyde schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge.
    »Wir können einen so wichtigen Mann wie Rublov nicht ohne Beweise festnehmen«, sagte Jekyll.
    »Dann kauft er womöglich auch noch Buckingham Palace und setzt die Königin und den gesamten Noch Geheimeren Geheimdienst Ihrer Königlichen Hoheit vor die Tür«, sagte Hyde.
    »Damit wäre dann die Königin und mit ihr auch wir arbeitslos«, sagte Jekyll.
    »Wir können euch also leider nicht weiterhelfen«, sagte Hyde.
    »Eher im Gegenteil«, sagte Jekyll und wechselte einen Blick mit Hyde. »Falls ihr jetzt vorhabt, in der Bank Der Schrecklich Reichen einzubrechen, um euren Goldbarren auf eigene Faust rauszuholen, müssen wir euch festnehmen.«
    »Das würden wir doch niemals …«, begann Doktor Proktor, wurde aber von Hydes unnatürlich hoher Stimme unterbrochen. »Wir gehen jetzt, bevor wir euch etwas in der Richtung sagen hören.«
    »Aber falls ihr Diebesgut in Rublovs Tresorgewölbe finden solltet«, fuhr Jekyll fort, »würde es uns höllisch freuen. Dann hätten wir den nötigen Beweis, Rublov hinter Gitter zu bringen.«
    »Bevor er Buckingham Palace kauft«, sagte Hyde und zog seinen Mantel an. Dabei fiel ihm ein Zettel aus der Tasche, der vor Doktor Proktors Füßen landete.
    »Ja«, sagte Jekyll. »Und was für ein dummes Missgeschick, dass wir zufällig die Skizze des Tresorgewölbes dabeihatten, die uns aus der Tasche gerutscht ist. So ein merkwürdiges Zusammentreffen, man könnte fast glauben, wir hätten Rublov längst im Verdacht gehabt, die Diebstähle begangen zu haben.«
    »Einen schönen Abend noch«, verabschiedeten sich die beiden.
    »Was war denn das?«, fragte Bulle, als sie weg waren.
    »Hast du das nicht kapiert?«, sagte Lise. »Sie wollen, dass wir in den Tresor einbrechen, um ihnen die Beweise gegen Rublov zu beschaffen.«
    »Aber genau das«, sagte Doktor Proktor, der das Blatt auseinandergefaltet hatte und sich die Skizze ansah, »… könnte sehr, sehr schwierig werden, befürchte ich.«
    »Wie schwierig?«, fragte Lise mit einer Sorgenfalte auf der Stirn.
    »Fast unmöglich«, sagte der Professor betrübt.
    »Yippie!«, rief Bulle. »Dann lasst uns loslegen!«

Kapitel 13
    Ein Plan, bei dem GARANTIERT
nichts schiefgehen kann.
Denkste
    D er Mond blickte auf London hinab, als Big Ben dreimal schwer schlug. Und da der Uhrmacher Edward John Dent, von dem das Uhrwerk irgendwann im Jahre 1853 hergestellt wurde, einen ziemlich gründlichen Job gemacht hatte, war es wirklich Punkt drei Uhr nachts. London schlief, aber im Hotelzimmer unserer drei Freunde herrschte ein reges Treiben.
    »Was siehst du sonst noch?«, fragte Doktor Proktor, der sich hingesetzt hatte und die Pläne studierte, die sie von Hyde und Jekyll erhalten hatten.
    »Es sind wirklich überall Wachen«, antwortete Lise, die mit einem Fernglas vor den Augen auf dem Fensterbrett saß. »Sie stehen um das gesamte Parlamentsgebäude herum, auch am Eingang des Turms von Big Ben. Ich habe sie sogar aus der Kanalisation kommen sehen, mit Stethoskopen um den Hals.«
    »Was ist ein Stethoskop?«, fragte Bulle, der neben dem Professor auf einem Stuhl stand, um selbst auch einen Blick auf die Zeichnungen zu werfen.
    »Dieses Ding, das einem die Ärzte immer auf die Brust drücken,

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