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Doktor Proktor im Goldrausch

Doktor Proktor im Goldrausch

Titel: Doktor Proktor im Goldrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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sagte das Mädchen.
    Hallgeir und Helge drehten sich um. »Ja?«
    Sie verdrehte die Augen und streckte eine Hand aus.
    »Zweihundert.«
    Das ältere Ehepaar sah auf den lebhaften rothaarigen Jungen herunter, der so winzig klein war, dass er fast hinter dem Tresen des Ladens verschwand, in dem sie sich gerade befanden.
    »Nein«, sagte der Mann. »Wir wollen keinen Hängegleiter kaufen. Ich hab doch schon gesagt, dass wir uns nur verfahren haben. Wenn du also so freundlich wärst, uns zu erklären, wie wir aus dieser verdammten, gottverlassenen Gegend an einen Ort kommen, wo Menschen leben.«
    »Ich gebe Ihnen nicht nur dreißig Prozent Rabatt, sondern auch noch einen Satz Zeltstangen dazu, damit Sie den Hängegleiter als Zelt nutzen können, falls Sie aus was für Gründen auch immer im Gebirge notlanden müssen…«, sagte der kleine Rothaarige, wobei er auf der Ladentheke auf und ab hüpfte. »Und obendrauf lege ich noch einen Sack Grillkohle!«
    »Jetzt hör mal zu, meine Frau hat Höhenangst, wir werden im Leben nicht…«
    »Und das war noch nicht alles!«, rief der Junge. »Sie bekommen auch noch Karten von Süd-Trøndelag, West-Schweden und dem halben Østlandet dazu!«

    »Nein, nein, nein! Junge, wo geht’s hier zur Hauptstraße?«
    »Mit dem Kauf eines einzigen Hängegleiters haben Sie genug Karten, um ganz allein von hier nach Göteborg oder Nordost-Toten zu finden. Und weil heute so ein wunderbarer Tag ist, will ich besonders großzügig sein und ein Paket – nein, ZWEI Pakete Kakao gratis obendrauf legen! Na, ist das was?«
    »Nein!«, brüllte der Mann und schlug so hart mit der Faust auf die Ladentheke, dass seine schreckhafte, höhenängstliche Frau zusammenzuckte und ihr Hut verrutschte.
    Der rothaarige Junge nickte. »Ich sehe schon, Sie brauchen ein wenig Bedenkzeit, guter Mann. Gut, gut, es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen zu erklären, wie Sie hier wieder wegkommen. Das ist nicht so schwierig, wie Sie vielleicht glauben, immerhin ist es ja allen anderen vor Ihnen auch gelungen. Aber dürfte ich Sie vielleicht um einen kleinen Gefallen bitten? Ob Sie wohl diese Postkarte für mich in den Postkasten stecken könnten, wenn Sie wieder in der Zivilisation sind? Die ist an meine Freunde Lise und Doktor Proktor.«
    Die Frau nickte, schob den Hut zurecht und nahm die Karte entgegen, während der Junge ihrem Mann den Weg zurück in die Zivilisation beschrieb. Sie las, was auf der Karte stand.

    Der rothaarige Junge stand vor dem Laden und winkte dem Auto hinterher, das mit einer Staubwolke im Schlepptau über die Landebahn davonbrauste.
    Das Motorengeräusch verebbte und übrig blieb das leise Vogelgezwitscher aus den großen Wäldern, die das Haus und den Hangar umgaben, an dem ein großes Werbebanner hing: AUSVERKAUF! HÄNGEGLEITER 30 % RABATT. JETZT ZUSCHLAGEN!!!
    Als Bulle so dort stand, hörte er plötzlich ein Geräusch. Eine Stimme. Sie kam aus der Luft über seinem Kopf.
    »Ho, ho, Bulle! BULLE! Hier oben!«
    Bulle legte die Hand über die Augen, weil die Sonne so blendete, und entdeckte den Hängegleiter, der hoch über ihm seine Kreise zog. Unter dem Hängegleiter hing eine Person in einem engen roten Trainingsanzug, der extrem über dem Bauch spannte. Die Gläser seiner Brille waren so dick wie Glasbausteine.
    »Hier oben! Ich bin’s Petter! Der einzig wahre Petter, und das bin ich! Neuer Rekord, Bulle! Ich bin fast bis nach Dänemark und zurück geflogen! Ein’ Pokal für Super-Petter!«
    Die Person – die ganz offensichtlich Petter hieß – grinste Bulle breit entgegen und winkte aufgeregt.
    »Toll, Petter«, rief Bulle. »Aber pass auf, dass du nicht…«
    Ein Krachen und das unschöne Knacken von Verstrebungen und Flügeln ertönte, als der Hängegleiter gegen die Hauswand donnerte, die Fernsehantenne abrasierte und auf den Boden stürzte.
    Bulle lief zu Petter, der sich bereits aus dem Wrack wühlte und Dreck und Gras von seinem Kugelbauch klopfte.
    »Verflixt, Petter, du musst besser aufpassen!«
    »Wie denn, wenn ich nix seh’?«, sagte Petter und rückte seine Brille zurecht. »Ich bin an die Küste geflog’n, Bulle! Das nächste Mal schaff ich’s bis nach Kopmhagn und kauf Blätterteigteilchen für unsern Kakao. Apropos Kakao…«
    »Ich wärm den auf, den wir uns heute Morgen gemacht haben«, seufzte Bulle.
    Eine halbe Stunde später saßen sie in der Küche und tranken Kakao, wobei Petter hoch konzentriert auf das Halmabrett starrte.
    »Ich hab nachgedacht«, sagte

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