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Dollars

Dollars

Titel: Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerben Hellinga
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in die dunkle Straße, ein Motor sprang an, und kurz darauf schnurrte ein DS schnell auf und davon. Ich hatte gerade nochden Italiener am Steuer sitzen sehen können, mit den blinkenden Goldzähnen im halbgeöffneten Mund.
    Was hatte der Typ hier verloren? Wie zum Teufel war er in Jeanettes Haus gelangt? Ich war aufgebracht und zugleich ein bißchen beunruhigt. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Solche häßlichen Zwerge hatte Jeanette doch wohl nicht nötig!
    Ich wartete noch fünf Minuten in meinem Versteck. Es stank süßlich nach Hundescheiße, und ich hoffte, daß ich nichts davon an den Schuhen hatte. Als sich nach zwei Zigaretten noch nichts getan hatte – weder war das Auto wiedergekommen, noch hatte jemand das Haus verlassen –, fand ich, daß genügend Zeit verstrichen war, um klingeln und ganz unschuldig nach oben gehen zu können. Es dauerte ziemlich lange, bis Jeanette die Tür aufspringen ließ.
    »Wer ist da?« rief sie von oben.
    Ich zog die Tür hinter mir zu und ging unverdrossen weiter. Auf halber Treppe sagte ich: »Ich.«
    Sie fiel aus allen Wolken. »Was machst du denn hier?«
    Ich lächelte charmant. »Freust du dich nicht, mich zu sehen?«
    »Ich lag schon im Bett.« Sie sagte offenbar die Wahrheit, denn sie hatte sich einen weißen Bademantel übergestreift, den sie sorgsam mit beiden Händen zuhielt.
    »Hast du schon geschlafen?«
    »Mehr oder weniger.«
    Während ich weiter die Treppe hinaufging, fragte ich: »Aber ein Gläschen in Ehren wirst du mir doch nicht verwehren?« »Ich hatte dich für morgen eingeladen.«
    Es reizte mich, sie ein bißchen zu ärgern, so wie ich es auch mit den Bullen am Flughafen getan hatte. »Ach, komm. Ich war zufällig in der Gegend.«
    »Ja, ja«, lästerte sie mürrisch und gab sich alle Mühe, möglichstschläfrig aus den Augen zu schauen. Ich schob sie sanft in ihr Apartment, in dessen geöffneter Tür sie gestanden hatte.
    »Ein Gläschen, dann bin ich wieder weg. Ich wollte nur mal gucken, wie du so wohnst.« Ich machte die Tür hinter mir zu und sah mich um. Sie bewohnte zwei große, ineinander übergehende Zimmer. Sehr geschmackvoll, sehr teuer. Die Einrichtung war überwiegend in den vier Farbtönen Weiß, Schwarz, Elfenbein und Meergrün gehalten. Auf der einen Seite war ein großer offener Kamin, und davor standen zwei tiefe, schwarze Ledersofas und ein niedriger, länglicher Steintisch, bedeckt mit Büchern und Zeitschriften, zwischen denen ein wenig verloren zwei antike, geschliffene Champagnergläser standen. Die Wände waren elfenbeinfarben gekalkt, und eine Wand wurde gänzlich von einer Konstruktion aus glänzend lackierten Eichenholzborden eingenommen, auf denen Bücher und eine kleine Antiquitätensammlung untergebracht waren. Davor stand ein Bett, das offenbar zwischen die Bücherregale geklappt werden konnte, denn der Platz dafür war ausgespart. Jetzt aber war das Bett heruntergelassen und die Bettdecke zurückgeschlagen. Neben dem Bett führte eine Tür in der Bücherwand, die halb geöffnet war, in ein Badezimmer. Das ganze Apartment war mit meergrünem Teppichboden ausgelegt. Im kleineren hinteren Zimmer, wo nur eine Stehlampe in einer Ecke brannte, war längs der Wand sehr trickreich eine Art Bar eingerichtet, die in eine Kochnische überging. Im vorderen Zimmer brannten einige mit Bedacht ausgewählte Lampen nebst einer indirekten Deckenbeleuchtung. Vor den Fenstern hingen die Vorhänge mit dem Schottenkaro, die ich schon von draußen gesehen hatte. Eine Wand schmückte ein abstraktes Gemälde – ich hatte jetzt keine Zeit, mich näher damit zu befassen –, die anderen Wände waren nackt. Aber mehrere mit großen Blumensträußen gefüllte Vasen verliehen demApartment dennoch eine warme Atmosphäre. Es war insgesamt spärlich möbliert, nirgendwo stand etwas Überflüssiges herum. Das hatte für niederländische Verhältnisse schon ungewöhnlich viel Chic, auch wenn es nicht mein Geschmack war.
    »Sehr schön, Jeanette, sehr schön.«
    Sie nickte, das hatte sie schon so oft gehört. »Was möchtest du trinken?« fragte sie, während sie an die Bar trat.
    »Gern einen Bokma.«
    »Genever hab’ ich nicht«, sagte sie schnippisch.
    »Dann Whisky pur, ohne Eis.«
    Sie schenkte mir einen Daumenbreit Johnny Walker ein, sie selbst nahm nichts. Ich setzte mich auf eines der beiden Ledersofas, zündete mir eine Zigarette an und streckte die Beine aus. Während sie mit dem Glas Whisky zu mir herüberkam, sagte sie: »Ich möchte bald

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