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Dollbohrer!

Dollbohrer!

Titel: Dollbohrer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Nachtsheim
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in der Bibliothek gibt, das das gesamte Gebäude inklusive Beweismaterial zerstört. Bis heute beschäftigen sich Bücher wie beispielsweise »Das Geheimnis der Rose entschlüsselt« mit den vielen offenen Fragen, die dieser Roman hinterlassen hat. Doch auf eine Frage fand man bislang keine Antwort, nämlich: Wer hatte das alles zerstörende Feuer überhaupt gelegt? Hier die Antwort …
    Es war einige Monate später. Die Ruine bot ein Bild des Jammers. Die verrußten Mauerreste und die verkohlten Türen und Fenster ließen vergessen, dass hier noch vor Kurzem eine komplette Abtei gestanden hatte. Und auch der Wald ringsherum schien seitdem betreten zu schweigen. Lediglich zwei Eulen, Jutta und Renate, die auf einem Baum saßen und nachdenklich auf das blickten, was da an Überresten vor ihnen lag und stellenweise noch vor sich hin kokelte, sorgten für ein wenig Unterbrechung der gespenstischen Stille …
    Jutta
    »Eieiei … sieht echt übel aus …«
    Renate
    »Des stimmt!«
    Jutta
    »Voll abgefackelt!«
    Renate
    »Aber so was von voll …«
    Jutta
    »Es heißt ja, aaner von dene Mönche soll’s gewese sein …«
    Renate
    »Schee wär’s!«
    Jutta
    »Wieso sagst’n du des?«
    Renate
    »Ei, weil es net so war!«
    Jutta
    »Du meinst, es war gar kein Mönch?«
    Renate
    »Richtisch!«
    Jutta
    »Hast du gesehe, wie’s passiert ist?«
    Renate
    »Des kann man so sache!«
    Jutta
    »Echt?«
    Renate
    »Sach ich doch!«
    Jutta
    »Im Ernst?«
    Renate
    »Ja!«
    Jutta
    »Ohne Quatsch?«
    Renate
    »Sach ma, bist du bescheuert? Wie oft willst du denn noch fragen?«
    Jutta
    »Is ja gut! Also, dann erzähl mal …!«
    Renate (räuspert sich)
    »Genau genomme war’s die Motte!«
    Jutta
    »Was für ’ne Motte?«
    Renate
    »Ei, ich ess doch so gern Motte! Nix gegen Schnecke oder Mäusscher … aber Motte sind des Allerbeste! Da könnt ich aaner für umbringe, so lecker sind die …«
    Jutta
    »Und was hat deine Vorliebe für Motte mit dem abgebrannte Wrack hier zu tun?«
    Renate
    »Ich sach ma … relativ viel!«
    Jutta
    »Also?«
    Renate
    »Des war abends. Ich saß da drübbe, wo des Haupttor war, auf ’nem Baum …«
    Jutta
    »Da ist doch gar kein Baum!«
    Renate
    »Weil der auch abgefackelt ist, du blöde Nuss! Jedenfalls saß ich da und hab auf de Eingang geguckt!«
    Jutta
    »Wieso?«
    Renate
    »Weil ich davorsaß, du Halbhirn. Hätt ich hinnerm Kloster gesesse, hätt ich uff de Garte geguckt. Ich saß aber zufällisch vorne!«
    Jutta
    »Sei man net so gereizt! Un weiter?«
    Renate atmete tief durch, um sich jetzt wieder zu sammeln.
    Renate
    »Ich guck also so druff. Plötzlich geht des Tor uff, und einer von dene Mönche kimmt raus, schaut sich um, ob ihn jemand sieht, und lässt dann … ich sach ma … Luft ab!«
    Jutta
    »Du meinst, er hat einen abgeballert? Bumba gemacht? Darmfanfare?«
    Renate
    »Volles Rohr! En Kanoneschlach is en Scheißdreck dagegen! Die ganze Kutte is auf einmal aufgegange wie en Ballon beim Aufblase!«
    Jutta
    »… da kann er froh sein, dass er net abgehoben ist!
    Und weiter?«
    Renate
    »Und dann kam die Motte! Was heißt ›Motte‹? Ein Prachtexemplar! Wenn dieser Rubens statt Weiber Motte gemalt hätt … so hätte die ausgesehen! Und grad als der Mönch wieder neigehe will, seh ich sie. Wie sie, angezogen vom Licht im Kloster, an ihm vorbeifliescht! Ich sach dir, bevor ich überhaupt nur einen Gedanke gedacht hab’ bin ich hinnerher! Und schon war ich drin im Kloster!«
    Jutta
    »Da dürfen doch eigentlich nur Mönche nei …«
    Renate
    »Ja, aber ich hatte Hunger wie die Sau!«
    Jutta
    »Und die Motte?«
    Renate
    »Die hat natürlich Gas gegebbe, als sie mich entdeckt hat!«
    Jutta
    »Und … haste se gekriegt?«
    Renate
    »Wie mers nimmt. Erst mal isse ins Refektorium geflogen!«
    Jutta
    »Was issen des?«
    Renate
    »Des is de Speisesaal!«
    Jutta
    »Woher weißt’n du des?«
    Renate
    »Weil es an der Tür dranstand!«
    Jutta
    »Verstehe! Und da saßen dann die Jungs und ham gefuttert!«
    Renate
    »Einer saß da. Nur einer …«
    Jutta
    »Und was hat der gegesse?«
    Renate
    »Hähnscheschenkel!«
    Jutta
    »Hähnscheschenkel?«
    Renate
    »Ja, Hähnscheschenkel …«
    Jutta
    »Also, ganz normale Hähnscheschenkel?«
    Renate
    »Ich sach’s doch! Hähnscheschenkel. Leider …«
    Jutta
    »Wieso ›leider‹?«
    Renate
    »Weil er, als wir da reingebrettert sind, so erschrocke ist, dass er sich total verschluckt hat!«
    Jutta
    »Am Knoche?«
    Renate
    »Am Knoche!«
    Jutta
    »Vom

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