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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sie bereit wäre, den jüngeren Handballtalenten zu helfen. Aber Helga war siebzehn und Dolly erst vierzehn. In Dollys Augen war Helga eine überragende Sportkanone, und Dolly hatte keine hohe Meinung von ihrem eigenen Können. Jetzt nahm sie jedoch allen Mut zusammen und stellte die entscheidende Frage.
Helga lachte und erklärte: “Welch ein Zufall! Vor ein paar Tagen erst habe im zu Lore gesagt, der Dolly würde ein bißchen Training guttun. Ich sage dir Bescheid, wann du zum erstenmal mitmachen kannst.”
Dolly war überglücklich und sprang wie ein junges Füllen umher. Dabei stieß sie leider mit Mademoiselle zusammen, die gerade um die Ecke bog.
“Was ist denn das für ein Betragen!” sagte Mademoiselle, taumelte infolge des Stoßes auf ihren hohen Absätzen und suchte einen Halt an der Wand. “Wie kannst du nur wie ein verrückt gewordener Maikäfer um die Ecke sausen!”
“Ach, bitte, entschuldigen Sie, Mademoiselle!” rief Dolly. “Aber ich bin ja so glücklich. Helga Heinemann will mit mir trainieren, damit ich in die Handballmannschaft komme.”
Mademoiselle hatte eine heimliche Vorliebe für Dolly, und sie lächelte. “Ich freue mich sehr für dich! Das ist wirklich eine hohe Ehre für dich und deine Klasse!”
“Sei vernünftig, Wilhelmina!”
    Die meisten Schülerinnen der dritten Klasse waren jetzt eingewöhnt. Nur Will konnte keine Ruhe finden. In ihrem Kopf hatte sich der Gedanke festgesetzt, Donner sehne sich nach den anderen Pferden zu Hause, und sie benutzte jede freie Minute, um bei ihm zu sein.
    “Wie kann man nur ein Pferd so verhätscheln?” sagte Alice spöttisch. “Was das Pferd sich wohl denkt?”
Fräulein Peters tadelte Will dauernd, weil sie während der Stunden träumte. Ihre Leistungen im Unterricht waren sehr unterschiedlich. In Latein war sie hervorragend, weil sie mit ihren Brüdern zusammen Unterrichtet worden war. Zu Mademoiselles Verzweiflung war ihr Französisch dagegen miserabel. Auch in Mathematik war sie ungenügend, weil ihr Privatlehrer sich in diesem Fach mehr mit ihren Brüdern beschäftigt hatte.
“Der Lehrer meinte, in einer Mädchenschule würde auf Mathematik kein Wert gelegt”, erklärte Will. “Aber ich kann rechnen, Fräulein Peters.”
“Das will ich hoffen!” grollte Fräulein Peters. “Du mußt trotzdem Nachhilfestunden in Mathematik nehmen, Wilhelmina!”
“Das geht nicht”, sagte Will. “Meine Freizeit muß ich bei Donner verbringen.”
Fräulein Peters wußte seit einiger Zeit, daß Donner Wills Pferd war. Sie hatte es gesehen und bewundert und Will damit sehr erfreut. Sie hatte auch Wills Reitkünste bestaunt. Das Mädchen konnte so gut reiten, daß sie und das Pferd eins zu sein schienen. Niemals war sie in fröhlicherer Stimmung, als wenn sie mit den anderen ausritt und durch die liebliche Landschaft hinter Möwenfels galoppierte.
Aber sie konnte es nicht einsehen, warum sie nur mit den anderen zusammen reiten durfte. Mit Donner allein auszureiten wurde ihr verboten.
“Zu Hause tu ich’s doch auch!” protestierte sie laut. “Seit vielen, vielen Jahren reite ich immer allein mit Donner aus. Es ist geradezu albern, daß ich das hier nicht darf. Was kann schon geschehen?”
“Das ist alles ganz schön”, erklärte Fräulein Peters geduldig zum zwanzigsten Mal. “Hier bist du nicht zu Hause, sondern in der Schule. Was wir dir erlauben, müßten wir auch den anderen erlauben. Und wenn du das nicht endlich einsiehst und dich weiter so albern benimmst, verbiete ich dir, Donner überhaupt zu besuchen.”
Will starrte die Lehrerin entgeistert an. Vor Zorn errötete sie bis zu den Haarwurzeln. “Aber ich kann nicht ohne Donner leben! Das müßten Sie doch verstehen, da Sie selbst Pferde so gern haben!”
“Sei vernünftig, Wilhelmina”, sagte Fräulein Peters und blieb gleichmäßig ruhig. “So pferdenärrisch wie du bin ich nicht. Du denkst ja Tag und Nacht an nichts anderes und meinst, ohne den Pferdegeruch nicht leben zu können. Also sei vernünftig, Wilhelmina!”
Aber das war zu viel verlangt von Will, wie ihre Mitschülerinnen bald herausfanden.
Will war eine hervorragende Turnerin; sie war wagemutig, geschmeidig und besaß ein ausgezeichnetes Gleichgewichtsgefühl. Die Sportlehrerin war des Lobes voll und konnte nicht genug davon berichten. Will schlug Rad so leicht wie jeder Clown im Zirkus. Mit Händen und Füßen wirbelte sie in der Luft herum, daß den anderen vom bloßen Zuschauen schwindelig wurde. Ja sie beherrschte

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