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Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Titel: Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Augen zwar alles andere als eine ideale Jungfrau Maria war, aber sie hatte sich als die beste Schauspielerin herausgestellt.
Das zeigte sich bereits im ersten Bild, als sie stöhnend vor Erschöpfung, die Hände um den schwangeren Leib gepreßt, neben Joseph von Herberge zu Herberge wankte.
Der Vorhang senkte sich, und Helferinnen bauten blitzschnell das nächste Bild auf, den Stall mit Krippe, Strohballen, Ochs und Esel aus Pappe im Halbdunkel des Hintergrunds und dem leuchtenden Stern über der Krippe. Außerdem hatten sie an einem Draht den Heiligenschein des Jesuskindes am oberen Ende der Krippe installiert. Kathrinchen wurde vorsichtig in die Krippe gelegt, ein einzelner Scheinwerfer beleuchtete die rührende Szene – Maria und Joseph an der Seite ihres neugeborenen Kindes.
Nun war Kathrinchen jedoch kein Säugling mehr, sondern fast ein halbes Jahr alt. Als der Vorhang sich öffnete und der Scheinwerfer den blitzenden Goldreif über ihrem Kopf aufleuchten ließ, krähte sie laut vor Vergnügen. Olly mußte kichern, und ihr erster Satz klang entsprechend wacklig, als kämpfe Joseph mit den Tränen der Rührung. Anna-Sophie wurde unruhig, wie hieß nur ihr nächster Satz? Es fiel ihr beim besten Willen nicht ein, zumal Kathrinchen einen lauten Jubelton in den Saal schickte. Im Publikum wurde geflüstert und leise gelacht. Irgendwas mußte sie jetzt sagen.
„Hat uns Gott nicht ein schönes Kind geschenkt, Joseph? Hörst du, er kann schon Halleluja rufen!“
Diese Improvisation brachte Olly einigermaßen aus der Fassung, aber irgendwie mußte es ja weitergehen.
„Ein schönes Kind, ja, und schon so groß! Da sieht man doch gleich, daß es Gottes Sohn ist!“
Mona hatte den Hirten beschwörende Blicke zugeworfen, ihren Auftritt zu beschleunigen. So wandte sich die Aufmerksamkeit jetzt der rechten Seite zu, wo der Erzengel den Hirten die Geburt des Jesuskindes ankündigte. Die Hirten machten sich überstürzt auf den Weg.
Kathrinchen begrüßte ihre Ankunft im Stall krähend und brabbelte mit glucksenden Lauten vor sich hin. Immer wieder versuchte sie den blickenden Goldreif zu fassen. Da – endlich hatte sie ihn! Knacks! machte es, und der Heiligenschein brach in zwei Teile. Kathrinchen lutschte selig darauf herum.
Der Oberhirte, gespielt von Franziska, unterbrach seine Huldigung an Maria und schaute besorgt in die Krippe.
„Sie sollten dem Jesuskind das wegnehmen, Herr Joseph“, improvisierte nun auch er, „man kann schließlich nicht wissen, aus was so ein Ding ist. Vielleicht ist es giftig.“
Joseph gehorchte. Das Jesuskind fing an zu brüllen. Der Hirte fuhr mit doppelter Lautstärke in seiner Huldigung fort und legte dem Jesuskind eilig das Stofflämmchen in die Krippe, das er als Geschenk mitgebracht hatte.
Das Jesuskind wollte aber das Lämmchen nicht und feuerte es hinaus.
„Na ja, Kinder in dem Alter verstehen das noch nicht“, sagte Joseph und hob das Lämmchen auf.
Aus dem Publikum kamen merkwürdige Laute, Taschentücher wurden gezückt, die ersten Lachtränen getrocknet. Die Hirten sprachen tapfer weiter, das Jesuskind brüllte.
„Entschuldigt bitte, ihr freundlichen Hirten“, sagte Maria, „vielleicht hat er die Windeln voll. Unterhalte du unsere Gäste, Joseph, ich geh’ mal schnell mit ihm raus.“
Kaum hatte Anna-Sophie Kathrinchen auf den Arm genommen, war sie still.
„Na, ich glaube, ich kann doch noch ein bißchen bleiben“, sagte Maria und wiegte ihr Kind auf dem Arm. „Ist er nicht süß?“
„Ein wahrhaft göttliches Kind!“ schwärmte ein anderer Hirte, „man merkt ihm an, wie intelligent er ist!“
Rapsch, riß das Jesuskind Maria den Heiligenschein herunter, daß er ihre Augen bedeckte, als wolle sie Blindekuh spielen. Joseph und die Hirten husteten in ihre Gewänder. Maria versuchte das Kind wieder in die Krippe zu legen. Am anderen Ende des Saales traten unter lautem Gesang die drei Weisen aus dem Morgenland ein. Andächtig sanken sie vor der Heiligen Familie in die Knie.
Kathrinchen hatte inzwischen entdeckt, daß sie auf Stroh lag. Sie zog und zerrte an den raschelnden Halmen, warf sie aus der Krippe oder häufte sie über sich auf. Die drei Weisen brachten mit zitternden Stimmen ihre Geschenke dar und erzählten von dem Stern, der sie geführt hatte. Als letzter erhob sich der Mohr, hielt eine Flasche mit Badesalz empor und beugte sich über das Jesuskind. „Uuuäääääh!“ brüllte Kathrinchen erschrocken los.
Der Mohr fuhr zurück und ließ das Badesalz

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