Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Wohnung hatte halb offengestanden, und so hatte Vivi gehört, wie Dolly unter Schluchzen ihrem Mann erzählte, was geschehen war.
Nun saß auch die Dritte in ihrem Schlafsaal beisammen und besprach das schreckliche Ereignis. Und gleich den Mädchen aus der Ersten waren sie sich einig darin, daß es an ihnen, den Burgmöwen, war, die Rettung der geliebten Schule zu übernehmen.
„Betrachten wir die Sache doch mal nüchtern“, sagte Susu. „Das ganze Problem läßt sich in einem einzigen Wort ausdrücken: Geld. Wir müssen Geld auftreiben, damit sämtliche Renovierungsarbeiten durchgeführt und bezahlt werden können. Frage: Wie schaffen wir es, möglichst viel Geld aufzubringen?“
„Wir müssen’s irgendwie verdienen“, sagte Isa. „Jeder so, wie er’s am besten kann. Nachhilfestunden geben. Aufführungen machen. Musikstunden geben…“
„Einen Flohmarkt veranstalten“, warf Charlie ein.
„Die Sachen, die wir nicht unbedingt brauchen, beim Trödler verkaufen“, sagte Gusti.
„Ein Sportfest gegen Eintrittsgeld würde sicher auch was bringen“, meinte Andrea. „Am Rande könnten dann noch Lose verkauft werden und Erfrischungen.“
„Das Schulorchester sollte Konzerte geben!“
„Klar! Vielleicht dürfen wir auch in der Aula ein Fest veranstalten, gegen Eintritt!“
„Was meint ihr“, warf Mona ein, „ob wir die Erlaubnis bekommen, eine Straßensammlung zu machen?“
„Wir werden es jedenfalls versuchen!“ sagte Olivia. „Und wenn nicht, könnten wir Führungen durch die Burg starten.“
„Vor allem müssen wir mit den Nestmöwen reden. Die drüben im Möwennest sind doch immer dabei, wenn es um Veranstaltungen geht!“ rief Vivi. „Ich bin sicher, sie helfen uns!“
„Ja, das ist gut. Am besten, du gehst gleich morgen rüber und redest mit Felicitas“, sagte Mona. „Schlag ihr vor, daß wir uns in den nächsten Tagen treffen wollen, um gemeinsam zu überlegen, was wir tun können.“
„Hört mal“, schlug Ulrike vor, „wir sollten jetzt alle einen Zettel nehmen und uns aufschreiben, was wir selber tun könnten und was wir für Ideen haben. Damit wir einen Überblick über unsere Möglichkeiten gewinnen. Und damit wir auch den anderen Vorschläge machen können. Nach dem Abendessen trommeln wir dann alle zu einem Gespräch zusammen.“
„Richtig!“ stimmte ihr Olivia zu. „Mit den anderen zusammen machen wir dann einen endgültigen Entwurf und wählen eine Abordnung, die das Ganze der Hausmutter vorträgt. Die muß es dann für uns bei Pöttchen durchbringen.“
„Prima, genau so machen wir’s!“
Geheimnisvolle Briefe
Sofort nach dem Abendessen machten sich die Mädchen aus dem Schlafsaal der Dritten auf den Weg durch die Gemeinschaftsräume. Zu ihrem Erstaunen wußte man schon Bescheid oder wurde gerade durch eine der Kleinen aufgeklärt, aber Gefühle von Neid und Mißgunst gab es heute nicht, dazu war die Angelegenheit viel zu wichtig.
Der Gemeinschaftsraum der Dritten quoll fast über, als sich alle versammelt hatten; sogar den Tisch hatten sie auf den Flur schaffen müssen, damit alle Platz hatten. Dotti aus dem Westturm wurde draußen an der Tür postiert, um Wache zu halten, denn noch sollte niemand von ihren Plänen erfahren.
Mona, die bei den Jüngeren und bei den Älteren als besonnen und klug anerkannt war und von vielen wegen ihres guten Gitarrenspiels und ihrer frechen Songs bewundert wurde, ergriff das Wort. Sie wiederholte noch einmal kurz, was sie am Nachmittag erfahren hatten und zu welchem Entschluß sie gekommen waren. Dann verlas sie die Liste mit Vorschlägen, was sie alles unternehmen könnten.
„Das war’s, was uns so eingefallen ist. Es ist, wie ihr seht, eine ganze Menge, aber vielleicht habt ihr ja auch noch gute Ideen. Wir werden dann alles in einem Entwurf zusammenfassen, und eine Abordnung – ich würde vorschlagen, aus jedem Schlafsaal zwei Mädchen – trägt unseren Plan der Hausmutter vor.“
Den zustimmenden Beifall stoppten Susu und Vivi mit heftigem „Pssst!“. Sie mußten leise sein.
Dann begann die Diskussion.
„Wir könnten Vortragsabende mit Dias machen!“ rief Frauke vom Fensterbrett. „Mein Vater würde mir sicher seine Pakistan-und ChinaDias leihen und Unterlagen für einen Vortrag.“
„Wir könnten Reitstunden geben!“
„Ja, und Schwimmunterricht, wenn das Wetter warm genug ist. Wir könnten das Schwimmbad gegen Eintritt auch Besuchern öffnen!“
„Sehr gut! Und dann machen wir unten eine Erfrischungsbude auf!“
„Und
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