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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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war.
„Olly? Was macht sie eigentlich?“
„Den Trödelstand. Mit Gusti und Isabella zusammen. Die Leute hängen in ganzen Trauben um ihren Stand!“
Andrea hatte nicht übertrieben. Heute war Olly in ihrem Element. Auch noch die angeschlagenste Tasse brachte sie an den Mann.
„Nur immer heranspaziert, meine Damen, meine Herren! Verpassen Sie nicht die größte Gelegenheit Ihres Lebens! Einmalige Angebote! Alles Originale! Einzelstücke von unschätzbarem Wert! Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen! Keine Müdigkeit vorschützen, Leute, genieren Sie sich nicht, greifen Sie zu! Hier zum Beispiel… ein Schälchen… ein einfaches Schälchen, werden Sie denken, nichts Besonderes, ja, aber was für ein Schälchen! Es stammt original aus der Garderobe von Jean-Paul Belmondo! Wochenlang hat er nur dieses Schälchen als Aschenbecher benutzt! Ja, sogar seine Kirschkerne hat er da reingespuckt, in seiner unvergleichlichen, lässigen Jean-Paul-Belmondo-Art! Eine einmalige Gelegenheit! Greifen Sie zu, fünf Mark ist das Gebot, fünf Mark, wer bietet mehr?“
„Fünf Mark zwanzig!“ rief ein Mann lachend.
„Fünf Mark dreißig!“
„Fünf Mark fünfzig!“
„Fünf Mark fünfzig sind geboten, wer bietet mehr für diesen einmaligen Aschenbecher aus der Garderobe von Jean-Paul Belmondo?“
„Sechs Mark!“
„Sechs Mark sind geboten… sechs Mark der Herr hier rechts, sechs Mark zum ersten… bietet keiner mehr? Sechs Mark für dieses Original-Jean-Paul-Belmondo-Erinnerungsstück… sechs Mark zum ersten… und zum zweiten… keiner mehr? Sechs Mark zum dritten! Es gehört Ihnen, mein Herr, bitte sehr! Und schon geht es weiter, was haben wir denn da, ja, etwas ganz Besonderes, meine Damen und Herren, sehen Sie diesen Handspiegel? Ein kleiner, runder Spiegel, ideal für die Handtasche, und auch dieses ein ganz besonderes Stück, es fiel beim letzten Staatsbesuch der Queen Elizabeth aus der Handtasche, als sie sich, bevor sie auf den Balkon hinaustrat, schnell noch mal die Nase pudern wollte. Nur sieben Mark, meine Damen und Herren, für diesen königlichen Spiegel! Sieben Mark, wer bietet mehr? Keiner? Kein Interessent für dieses Stück, das von königlichen Händen berührt worden ist, eine königliche Nase spiegeln durfte? Okay, versuchen wir’s später noch mal. Wir haben Schätze genug. Eines unserer besten Objekte, liebe Leute, seht her, ein Seil… ein einfaches Seil, sagt ihr, ja! Aber was für ein Seil! Dieses Seil ist sozusagen der Fahrstuhl Tarzans, an ihm pflegte er sich von seinem Versteck hoch in den Palmen hinunter in den Urwald zu lassen. Leider zerriß das Seil nach der achthundertvierunddreißigsten Abfahrt, und so war Tarzan freundlicherweise bereit, dieses kostbare Erinnerungsstück uns zu überlassen. Jetzt benutzt er ein Seil aus Nylon. Nur fünf Mark dieses schöne Stück Seil!“
„Ich will Tarzans Seil, Papa!“
„Ist doch viel zu teuer!“
„Ich will aber!“
„Hier, für dich, Junge! Tarzans Seil für nur vier Mark neunundneunzig!“
Der Vater lachte gequält.
„Na schön, gib her. Hier sind fünf Mark. Wir müssen ja was tun für unsere gute alte Burg!“
Dieser Meinung waren sie offensichtlich alle, die Besucher, die da in immer neuen Scharen heranrückten. Für das gute alte Möwenfels mußte man etwas tun. Die Burg gehörte einfach dazu, der Landkreis hatte die beste Schule weit und breit, da war man auch mal zu einem Opfer bereit. Und so füllten sich die Kassen von Stunde zu Stunde.
Am Abend schlugen die Wogen noch einmal hoch, als in der Sporthalle zum Maitanz eingeladen wurde. Doch da lagen die Burgmöwen – die Großen ausgenommen – schon in ihren Betten und schliefen tief und fest, erschöpft von einem langen, erfolgreichen Arbeitstag, und das Dröhnen der Lautsprecher, das Klirren der Geldstücke in den Kassen, Stimmengewirr, Musik und Applaus verfolgten sie bis in ihre Träume.
In Ollys Arm schlief zufrieden Kathrinchen. Die Mädchen aus der Dritten hatten darauf bestanden, daß Dolly und Klaus sich den Maitanz nicht entgehen ließen. Da sie aber zu müde waren, um an Kathrinchens Bett zu wachen, bis die Eltern heimkamen, hatten sie das Baby kurzerhand mit in den Schlafsaal genommen.
„Ganz gut, wenn sich Kathrinchen so früh wie möglich daran gewöhnt!“ hatten die Mädchen zu Dolly gesagt – und Dolly hatte ihnen lachend zugestimmt.
Der Club der Altmöwen
    „Ich verstehe das einfach nicht“, sagte Frau Direktor Greiling zu Dolly. „Ich habe allen Eltern

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