Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
ersten sind schon da!“
„Strahlen, Kinder! Lächeln! Wer lächelt, verkauft doppelt soviel!“
Das Möwennest glich einem Bienenstock, so quirlte und summte es durcheinander. Stimmengewirr, Lachen, Musik und die aufmunternde Stimme von Herrn Wollen, schubsende, drängelnde Menschen verwoben sich zu einem bunten Zauberteppich mit immer neuen Mustern. Die Mädchen hatten schon wenige Minuten nach dem Einlaß alle Hände voll zu tun, um den Wünschen der Besucher gerecht zu werden. Den Losverkäuferinnen streckten sich von allen Seiten zugleich Hände entgegen. Familienväter und Mütter winkten mit Geldscheinen oder Münzen, kauften zwei, fünf oder zehn Lose auf einmal, forderten mehr, wenn der Nachwuchs nur Nieten gezogen hatte, so lange, bis ein Preis darunter war. Am Küchenbuffet schnitt Felicitas bereits das dritte Blech Streuselkuchen auf.
„Ich glaube, die haben heute alle noch nicht gefrühstückt“, murmelte sie.
„Ach was!“ widersprach Vivi, die die Stücke auf Papptellern anrichtete. „Es hat sich nur so schnell rumgesprochen, wie gut der ist!“
„Leute, wenn das in dem Tempo weitergeht, sind wir um zwölf Uhr mittags ausverkauft!“ rief Renate, die im Dauerlauf zwischen Küche und Erfrischungsbuden pendelte, um den verlangten Nachschub herbeizuschaffen.
„Keine Sorge, unsere Vorräte sind unerschöpflich“, beruhigte Felicitas sie. „Was glaubst du, was alles noch in unseren Kühltruhen lagert! Und unsere Küchenmannschaft ist auf alles gefaßt.“
„Gleich geht das Programm auf dem Sportplatz los, dann wird es hier ruhiger“, meinte Susu.
„Denkst du! Es kommen ständig neue Leute. Der Parkplatz ist bereits überfüllt, die Autos stehen schon an der Straße entlang, zwei Kilometer weit!“ klärte Mona sie auf, die etwas aus Dollys Wagen hatte holen müssen. „Bei uns in der Reithalle stehen sie Schlange. Geduldig wie die Lämmer. Wir könnten doppelt so viele Pferde gebrauchen!“
„Super. Ihr müßt die Preise erhöhen!“
„Das haben wir uns auch schon gesagt.“
Jetzt tönten vom Sportplatz her Fanfarenklänge, das Programm begann. Die plötzliche Stille verriet, daß Frau Greiling ihre Begrüßungsansprache hielt, dann rauschte Beifall auf, und bald waren jubelnde Zurufe und schallendes Lachen zu vernehmen – die Sportspiele hatten begonnen.
Aber wenn die Mädchen in der Ladenstraße geglaubt hatten, für sie sei eine Verschnaufpause gekommen, so hatten sie sich geirrt. Immer neue Besuchermassen kamen vom Tor her, wollten sich erst einmal stärken, um in Ruhe das Programm zu studieren und sich auf dem Gelände zu orientieren.
Nun ließ ein Clown mit einer großen Kuhglocke in der Hand das hochverehrte Publikum wissen, daß auf dem Platz vor dem Hauptgebäude in wenigen Minuten die erste Vorstellung des Straßentheaters begann. Dort hatte man ein einfaches Podest als Spielfläche aufgestellt. Eine herzzerreißende Geschichte von zwei Liebenden und einem grausamen Vater, der seine Tochter einem häßlichen, aber reichen Alten zur Ehe versprochen hatte, ging über die Bühne.
Monsieur Monnier tauchte auf, im Kostüm der Jahrhundertwende und mit einem Monstrum von altmodischem Fotoapparat bewaffnet. Er postierte sich neben einer Pappwand mit Figuren, die in kostbaren Gewändern des achtzehnten Jahrhunderts in einem Gartentempelchen an einem Tisch saßen und deren Gesichter aus der Pappe ausgeschnitten waren.
In lustigem Französisch forderte Monsieur Monnier die Zuschauer auf, sich hinter der gemalten Pappwand fotografieren zu lassen. Alle lachten.
„Toll, wie er das macht“, flüsterte Anna-Sophie Franziska zu. „Er tut, als könne er kaum Deutsch, dabei spricht er fast fließend. Woher er wohl den alten Kasten hat?“
„Es ist nur eine Attrappe, drinnen versteckt hat er eine PolaroidKamera, damit er den Leuten das Foto gleich geben kann. Klasse, wie er unter dem großen schwarzen Tuch verschwindet!“
„Acht Mark für ein Foto ist ein stolzer Preis, aber den Leuten ist es egal, der Spaß ist es ihnen wert.“
„Ich bin so gespannt, was heute abend in der Kasse ist! Kannst du dir vorstellen, daß die am Eingang schon fast zweitausend Besucher gezählt haben?“
„Wenn ich bedenke, wie viele Würstchen wir schon verkauft haben, leicht!“
„He, ihr zwei da, quatscht nicht, helft mir!“ schimpfte Iris. „Sollen wir hier die ganze Arbeit allein machen?“
„Kinder, ich glaube, Olly schießt heute den Vogel ab!“ rief Andrea, die als Programmverkäuferin unterwegs

Weitere Kostenlose Bücher