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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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jetzt egal, dass die Mappe wichtige Regierungspapiere enthielt. Er hatte nur noch einen Wunsch: den geheimen Bunker in der Nähe der U-Bahnstation Chancery Lane zu erreichen. Zu wissen, dass er dem Ziel nahe war, verlieh Dealey neue Kräfte. Sobald er den Schutzraum erreicht hatte, würde er in Sicherheit sein.
    Er wusste nicht, warum er ausgerechnet in diesem Augenblick stehenblieb. Vielleicht war es Neugier. Vielleicht wollte er, der besser als die meisten anderen Menschen über die tödliche Bedrohung informiert gewesen war, den weißen Blitz sehen, der das Ende bedeutete.
    Kein Blitz, statt dessen ein ohrenbetäubender Donner. Dealey wurde von Menschen fortgerissen, deren Gesicht er nicht erkennen konnte. Er kam zu Fall und spürte, wie einer der Flüchtenden auf ihn stürzte. Ein Spalt tat sich vor ihm auf.
    Jemand packte Dealey am Arm und zog ihn die Stufen hinab.
    Die Erde bebte.
    Der Schmerz, den er beim Aufprall auf die Stufen empfunden hatte, wurde wie durch ein Wunder von ihm fortgenommen.
    Sekunden später umgab ihn die kühle Düsternis der Bewusstlosigkeit.
    Es waren fünf Atombomben, die über London und den Außenbezirken der Stadt explodierten. Ein Rauchpilz stieg in die Höhe, der den Tag zur Nacht machte.
    Nicht lange, und der Staub würde als todbringender Schleier auf die Erde zurückkehren.

2
    Culver stieß den Schutt fort, der wie eine bleierne Fessel auf seinen Füßen lag. Er befand sich in einem kleinen, unterirdischen Raum, der durch einfallendes Tageslicht in ein ungewisses Halbdunkel getaucht wurde. Culver hustete, bis seine Lungen frei waren. Er fluchte, als er den Staub bemerkte, der durch einen Spalt in der Decke in das düstere Verlies hinabrieselte.
    Er wandte sich zu dem Mann, den er von der Straße in den Keller hinabgezerrt hatte. Der Fremde war von einer dünnen Schicht aus Trümmerschutt bedeckt. Culver sah, wie er die Hand zu bewegen versuchte.
    Er wollte aufstehen, um dem Unbekannten zu helfen, als ein Schmerz seine Glieder durchzuckte. Hatte er sich bei dem Sturz verletzt? Er betastete seine Rippen, das Kinn, die Stirn, die Knie. Nichts, allenfalls Schrammen, die morgen verheilt sein würden. Falls es ein Morgen gab.
    Er tippte dem Mann auf die Schulter. »Sind Sie verletzt?« Er wiederholte die Frage, weil er beim ersten Mal nur ein kaum verständliches Krächzen hervorgebracht hatte.
    Ein schwaches Stöhnen war die Antwort.
    Culver stützte sich auf eine der geborstenen Stufen und erschrak, als er oben, jenseits des Lichtspalts, einen Staubwirbel entdeckte. Ein unheimliches Rauschen war zu vernehmen. Jetzt erinnerte er sich daran, dass er einmal von dem Wind gelesen hatte, der durch die Explosion einer Atombombe ausgelöst wurde. Eine Druckwelle, so hatte es dort geheißen, würde nach der Zündung mit einer Geschwindigkeit von dreihundert Stundenkilometern vom Detonationspunkt nach außen rasen, ein unaufhaltsam wachsender Wirbel der Tod und Zerstörung verbreitete. Die Fundamente des Kellers erbebten. Culver duckte sich.
    Er stieß einen Schmerzensschrei aus, als ihn ein fallendes Mauerstück an der Schulter traf. Der Betonklotz, der einen Teil der Kellertreppe bedeckte, begann zu rutschten. Hastig beugte sich Culver vor, er wollte den Mann, der an der Wand lehnte, aus dem Gefahrenbereich ziehen. Aber das war nicht nötig.
    Mit Erleichterung konnte er beobachten, wie der Betonbrocken sich zwischen Stufen und Wand verkantete und schließlich in einer Mauerlücke hängenblieb.
    Durch die Öffnung, die zugleich die einzige Lichtquelle bildete, war nicht viel von der Außenwelt zu sehen. Culver vermutete, dass das Gebäude, in dessen Kessel sie sich befanden, infolge der Druckwelle in sich zusammengefallen war. Sie hatten Glück gehabt, offensichtlich waren sie in den Serviceschacht gefallen. Bei den modernen Bauten aus Stahlbeton war der Serviceschacht der Bereich, der am meisten Druck aushalten konnte. Es war allerdings fraglich, wie lange die Decke den Belastungen standhalten würde. Eine weitere Gefahr war der Qualm, der jetzt durch die Öffnung den Weg in die Tiefe fand.
    Culver versetzte dem Fremden einen Stoß. Er fragte noch einmal: »Sind Sie verletzt?«
    Der Mann stützte sich auf seinen Ellbogen und murmelte ein paar unverständliche Worte. Dann: »Die verdammten Idioten haben tatsächlich eine Atombombe auf London abgeworfen.
    Diese verdammten…«
    »Yeah«, sagte Culver. Er sprach mit leiser Stimme. »Es ist wie Sie sagen. Die verdammten Idioten haben eine

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