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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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er Abrams' massige Gestalt aus und steuerte auf ihn zu.
    »Ah, unser tapferer Fähnrich!« Ein blonder Mann stellte sein Glas weg und betrachtete ihn interessiert. »Willkommen. Mein Name ist Hauksberg.«
    Flandry salutierte stramm. »Nichts da, lassen Sie das.« Hauksberg machte eine nachlässige Geste. »Heute abend wollen wir Rang und Zeremoniell vergessen. Ich hasse diese Förmlichkeit.«
    Flandrys Vorgesetzte grüßten ihn mit mehr Interesse als bisher, wie sie sahen, daß Graf Hauksberg ihn am Ellbogen gefaßt hatte und sich persönlich der Mühe unterzog, ihn seinem Gefolge vorzustellen.
    »... und hier Persis d'Io, meine Konkubine.«
    »Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Fähnrich«, sagte sie, als sei es ihr Ernst. Flandry errötete. Die Natur hatte dieses Mädchen fast so üppig ausgestattet wie Dragoika, und ihr metallisch schimmerndes, anliegendes Kleid betonte ihre Formen. Unter ihrer Kehle funkelte ein platingefaßter Rubin. Das aufgesteckte schwarze Haar schmückte ein Perlendiadem. Ihre ungewöhnlich lebhaften Züge mit den großen grüngrauen Augen, dem vollen Mund und der feinen Nase faszinierten den Fähnrich. »Bitte nehmen Sie sich ein Glas«, sagte sie. »Rauchen Sie? Sie werden uns viel erzählen müssen.«
    »Ah ... hum ...« Flandry bohrte verlegen seine Stiefelspitze in den Teppich. Die Hand, mit der er das angebotene Weinglas annahm, war feucht. »Da gibt es nicht viel zu erzählen, gnädiges Fräulein. Viele Männer haben aufregendere Dinge erlebt.«
    »Aber wohl kaum so romantische«, sagte Hauksberg. »Eine Segelfahrt mit einem Piratenschiff et cetera.«
    »Das sind keine Piraten«, platzte Flandry heraus. »Kaufleute ... Entschuldigen Sie.«
    Hauksberg musterte ihn. »Sie schätzen diese Einheimischen, wie?«
    »Jawohl. Sehr.« Er richtete seine Augen auf Hauksberg, was ihn bemerkenswerte Überwindung kostete. »Bevor ich diese Leute besser kennenlernte, betrachtete ich meinen Aufenthalt hier als Pflicht. Nun möchte ich ihnen helfen.«
    »Lobenswert. Doch auch die Meeresbewohner sind Einheimische. Und auch sie sind denkende, empfindende Wesen, genauso die Merseier. Ein Jammer, daß alle sich in den Haaren liegen.«
    Flandrys Ohren brannten. Abrams sprach aus, was er sich nicht zu sagen traute: »Diese Wesen haben ihr möglichstes getan, um unseren Fähnrich zu töten, Exzellenz.«
    »Und nachdem er zurückgekehrt war und Meldung gemacht hatte, wurde ein Vergeltungsangriff unternommen«, erwiderte Hauksberg scharf. »Drei Merseier wurden dabei getötet, dazu einer der Unsrigen. Zur gleichen Zeit wurde ich von Kommandant Runei zu einem Gespräch empfangen. Sehr schlechte Koordination, das. Äußerst peinlich.«
    »Ich zweifle nicht daran, daß Runei den Vertreter des Herrschers auch danach mit Zuvorkommenheit behandelt hat«, sagte Abrams. Eine leichte Röte war ihm ins Gesicht gestiegen. »Er ist ein charmanter Halunke, wenn er will. Aber unsere mehrfach öffentlich verkündete Politik ist, jeden Angriff auf unsere Mission und ihre Angehörigen mit einem Vergeltungsschlag zu beantworten. Offiziell handelt es sich um eine friedliche Mission. Wir sind als Ratgeber in einem Territorium, das von keiner der beiden Mächte beansprucht wird. Übergriffe gegen unser Personal können darum nicht ungeahndet bleiben.«
    »Und wenn Runei seinerseits mit einem Überfall antwortet?«
    »Er hat es nicht getan.«
    »Noch nicht. Ein Beweis für Merseias versöhnliche Haltung, nicht wahr? Mag sein, daß meine Anwesenheit Runei beeinflußt hat, aber ich will Ihnen etwas sagen, Abrams: Wenn diese sinnlosen Scharmützel weitergehen, wird eines Tages – und zwar bald – eine wirkliche Eskalation einsetzen. Dann wird es sehr schwer sein, die Intensität der Kriegführung zu kontrollieren. Gestern wäre der richtige Augenblick gewesen, um den Unfug einzustellen.«
    »Mir scheint, daß Merseia die Eskalation ein ganzes Stück vorangetrieben hat, als es seine Operationen bis in unsere Nachbarschaft ausdehnte.«
    »Die Meeresbewohner haben das getan. Sie hatten ohne Zweifel die Hilfe der Merseier, obwohl sich das nicht nachweisen läßt, aber es ist ihr Krieg und der des Landvolks.«
    Abrams zerbiß seine erkaltete Zigarre. »Seevolk und Landvolk sind in Tausende von Gemeinwesen und mehrere eigenständige Zivilisationen aufgesplittert. Viele hatten noch nie voneinander gehört. Die Bewohner der Zletovarsee waren bisher ein gelegentliches Ärgernis für die Leute von Kursoviki, weiter nichts. Wer hat

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