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Don Camillo und Peppone

Don Camillo und Peppone

Titel: Don Camillo und Peppone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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oben, «was ist das für ein neues Gesicht, das Sie auf dem Pfeiler rechts vom Altar aufgehängt haben?»
    «Heilige Rita von Cascia ...», stotterte das Priesterlein.
    «In dieser Gegend haben die heilige Rita von Cascia und ähnliches Zeug nichts zu suchen», verkündete Peppone. «Hier bleibt alles, wie es früher war, weil es gut war.»
    Das Priesterlein breitete die Arme aus.
    «Ich glaube, daß ich in meinem Recht bin», wollte das Priesterlein einwenden, Peppone ließ ihn aber nicht fortsetzen.
    «Ach, Sie packen die Sache also so an? Reden wir also klar: hier kann niemand etwas ausrichten, nicht einmal ein Priester wie Sie!»
    Das Priesterlein spürte, wie ihm der Atem ausging. «Ich weiß nicht, was ich Ihnen angetan hätte ...»
    «Ich kann es ihnen sagen!» rief Peppone. «Sie haben gegen das Gesetz verstoßen. Sie haben versucht, die Ordnung umzustoßen, die vom wirklichen Titular der Pfarre im Einverständnis mit dem Willen des Volkes errichtet worden ist!»
    «Gut!» stimmte die Menge zu, die Reaktionären mit einbegriffen. Das Priesterlein versuchte zu lächeln.
    «Wenn es nur das ist, stellen wir alles so, wie es früher war, und alles ist in Ordnung. Glauben Sie nicht?»
    «Nein!» antwortete Peppone, indem er den Hut nach hinten schob und die enormen Fäuste in die Hüften stemmte.
    «Und warum, wenn ich fragen darf?»
    Peppones Vorräte an Diplomatie waren erschöpft
    «Also», sagte er, «wenn Sie es gerade wissen wollen, die Sache geht nicht; wenn ich Ihnen eine herunterhaue, fliegen Sie fünfzehn Meter davon, während dann, wenn ich dem wirklichen Titular eine herunterhaue, dieser sich nicht einmal um einen Zentimeter rührt!»
    Peppone erachtete es als nicht notwendig, zu sagen, daß, im Falle er Don Camillo eine Ohrfeige gegeben hätte, dieser mit acht erwidert hätte. Er übersprang dieses Detail, der Sinn war jedoch allen klar. Nicht aber dem Priesterlein, das ihn erschreckt anstarrte. «Entschuldigen Sie», flüsterte er, «aber warum wollen Sie mich ohrfeigen?»
    Peppone verlor gänzlich die Geduld.
    «Wer will Sie denn ohrfeigen? Fangen Sie auch schon an, die Linksparteien zu verleumden? Ich habe nur einen Vergleich gemacht, um ... wie sagt man das nur ... ja, das Konzept zu klären! Glauben Sie vielleicht, ich werde mich mit einem solchen Vorschuß von einem Priester abgeben!»
    Als er sich einen «Vorschuß von einem Priester» nennen hörte, richtete sich das Priesterlein im ganzen Stolz seiner hundertsechzig Zentimeter auf, und die Halsadern schwollen ihm an. «Vorschuß oder nicht Vorschuß», schrie er mit schriller Stimme, «die Kirchenbehörde hat mich hergeschickt, und hier werde ich bleiben, solange es die Kirchenbehörde befiehlt. Hier haben Sie nichts zu befehlen! Und die heilige Rita bleibt, wo sie ist, und der Leuchter, schauen Sie nur her, was ich mit dem Leuchter mache!»
    Er betrat die Kirche, machte sich entschieden und tapfer an den Leuchter heran, der schwerer war als er selbst, und es gelang ihm nach einem erbitterten Ringen, diesen wieder links vor dem neuen Heiligenbild aufzustellen.
    «So», sagte er stolz.
    «Geht in Ordnung!» antwortete Peppone, der vom Kirchentor aus das Schauspiel beobachtete.
    Peppone wandte sich der Menge zu, die, dicht um das Kirchentor gedrängt, stumm und erbost wartete, und brüllte:
    «Das Volk wird sein Wort sprechen! Alle zur Gemeinde, zu einer Protestkundgebung!»
    «Gut», brüllte das Volk.
    Peppone schritt durch die Menge, die sich vor ihm teilte, stellte sich in die erste Reihe, die Masse folgte ihm, brüllte und schwang die Stöcke.
    Als der Zug vor das Gemeindehaus kam, wurde das Brüllen noch Stärker.
    Auch Peppone brüllte und erhob drohend die Faust zum Balkon des Ratssaales.
    «Peppone», schrie ihm Brusco ins Ohr, «Gottes Blitz treffe dich! Hör auf zu schreien! Hast du denn vergessen, daß du der Bürgermeister bist, zu dem wir gehen?»
    «Sakr...», schrie Peppone. «Diese Verfluchten haben mich ganz verwirrt, ich habe den Kopf verloren und Verstehe nichts mehr!»
    Er lief hinauf und zeigte sich am Balkongitter, und die Menge klatschte Beifall, die Reaktionären mit einbegriffen.
    «Genossen, Staatsbürger!» schrie Peppone. «Wir werden diesen Zugereisten nicht dulden, der unsere Würde freier Menschen verletzt! Wir werden im Rahmen der Ordnung und des Gesetzes bleiben, solange es möglich ist, wir sind aber auch fest entschlossen, unsere Ziele um jeden Preis zu erreichen, wenn notwendig, dann auch mit Kanonen!

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