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Don Camillo und Peppone

Don Camillo und Peppone

Titel: Don Camillo und Peppone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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gelesen, das die Ankunft eines Städters verkündete, der auf Einladung der Ortssektion der Liberalen Partei auf dem Marktplatz eine Kundgebung abhalten sollte, sprang er auf.
    «Wer darf sich in dieser roten Hochburg eine solche Herausforderung erlauben?» brüllte er. «Wir werden sehen, wer hier der Herr ist!»
    Dann rief er seinen Stab zusammen, und die unerhörte Neuigkeit wurde geprüft und zerpflückt. Der Vorschlag, sofort den Sitz der Liberalen Partei in Brand zu stecken, wurde verworfen. Es fiel auch ein solcher, die Kundgebung zu verbieten.
    «Da haben wir die Schwäche der Demokratie!» schloß Peppone. «Jeder Gauner kann sich den Luxus erlauben, an einem öffentlichen Ort zu sprechen.»
    Sie beschlossen, sich im Rahmen der Ordnung und der Gesetzlichkeit zu halten: allgemeine Mobilisierung aller Kräfte, Aufstellung von Bewachungstrupps, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, Besetzung aller strategischen Punkte, Verteidigung des Parteisitzes, Bereitschaft von Stafetten, um eventuelle Verstärkung aus den umliegenden Orten herbeizurufen.
    «Die Tatsache, daß sie hier eine öffentliche Kundgebung halten, zeigt, daß sie sich imstande fühlen, uns zu schlagen», sagte er. «Sie werden uns jedenfalls nicht unvorbereitet finden.»
    Wachtposten entlang der Straßen, die zum Dorfe führten, bekamen die Aufgabe, jede verdächtige Bewegung sofort zu melden, und sie traten ihren Dienst bereits Samstag in der Früh an, sahen aber den ganzen Tag über nicht einmal eine Katze.
    In der Nacht hielt Smilzo einen verdächtigen Radfahrer an, es stellte sich aber heraus, daß es ein gewöhnlicher Besoffener war. Die Versammlung sollte Sonntag nachmittag stattfinden, und bis drei Uhr sah man noch niemanden.
    «Sie werden alle mit dem Zug um 15.35 Uhr kommen», sagte Peppone und stellte einen vollendeten Sicherungsdienst um den Bahnhof auf.
    Und so kam der Zug an und aus ihm stieg nur ein mageres Männlein mit einem Köfferchen aus Pappe aus.
    «Man sieht, daß sie etwas erfahren haben und es nicht wagen, zum Schlag auszuholen», erklärte Peppone.
    In diesem Augenblick näherte sich das Menschlein, grüßte höflichst und richtete an Peppone die Frage, ob er nicht die Liebenswürdigkeit haben wollte, ihm den Sitz der Liberalen Partei zu zeigen.
    Peppone schaute ihn verwirrt an. «Den Sitz der Liberalen Partei?»
    «Ja», erklärte der Mann, «ich hätte in zwanzig Minuten eine kleine Rede zu halten, und möchte mich nicht verspäten.»
    Alle schauten zu Peppone und Peppone kratzte sich hinter den Ohren.
    «Wissen Sie, es ist etwas schwierig, Ihnen das zu erklären, weil die Ortsmitte ein paar Kilometer vom Bahnhof entfernt ist.»
    Das Männlein geriet in Verlegenheit. «Werde ich hier ein Vehikel finden können?»
    «Ich habe da draußen einen Lastwagen», murmelte Peppone. «Wenn Sie mitfahren wollten ...»
    Das Menschlein bedankte sich. Als er dann draußen stand und sah, daß der Lastwagen voller Leute mit bärbeißiger Miene, rotem Halstuch und Parteiabzeichen war, blickte er zu Peppone.
    «Ich bin der Chef», sagte Peppone. «Trotzdem, steigen Sie nur neben mir vorne ein.»
    Auf halbem Wege blieb Peppone mit dem Lastwagen stehen und schaute dem Menschlein, das eigentlich ein Herr in mittleren Jahren, mager, und mit feinen Gesichtszügen war, ins Gesicht. «Sie sind also ein Liberaler?» fragte er.
    «Ja», antwortete der Herr.
    «Sie haben keine Angst, allein unter fünfzig Kommunisten zu sein?»
    «Nein», antwortete der Mann ruhig.
    Ein drohendes Brummen erhob sich unter den Leuten auf dem Lastwagen.
    «Was haben Sie in diesem Koffer? Dynamit?» fragte Peppone.
    Der Mann lachte auf und öffnete den Koffer. «Ein Pyjama, ein Paar Pantoffeln und eine Zahnbürste», erklärte er.
    Peppone schob den Hut nach hinten und stützte die Hände in die Hüften.
    «Das ist ja Wahnsinn!» schrie er. «Kann ich wissen, warum Sie sich nicht fürchten?»
    «Gerade deswegen, weil ich allein bin und Sie fünfzig sind», erklärte ruhig das Menschlein.
    «Fünfzig hin und fünfzig her!» brüllte Peppone. «Glauben Sie denn nicht, daß ich ganz allein und mit einer einzigen Hand imstande wäre, Sie dort in diesen Straßengraben zu befördern?»
    «Nein, ich glaube es nicht», erwiderte der Mann ruhig.
    «Dann sind Sie ein Narr oder ein Idiot oder ein Angeber.»
    Der Mann lachte. «Viel einfacher, mein Herr. Ich bin ein Ehrenmann.»
    Peppone stand auf. «Nein, mein lieber Herr! Wenn Sie ein Ehrenmann wären, würden Sie kein Feind des

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