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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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, da ß Do n Jua n e s fü r mic h da gelasse n hatt e - , wa r e s ihr gelungen , ein e beina h unerträglic h geheimnisvoll e Spannun g z u erzeugen. Si e wußte , da ß ic h jetz t bleibe n mußte , wen n ic h herausfinde n wollte , was sic h i n de m Pake t befand . Ic h stellt e mi r vor , wa s e s enthalte n mochte: vielleic h t di e Pfeife , di e Do n Jua n benutz t hatte , wen n e r psych o - tropische Pilz e rauchte . E r hatt e einma l angedeutet , da ß e r mi r dies e Pfeife hinterlasse n würde . Ode r vielleich t wa r e s sei n Messer , sei n Lederbeutel ode r soga r sein e Kraftobjekt e eine s Zauberers ? Andrerseit s wa r es vielleich t nu r ei n schlaue r Tric k vo n Lidia ; Do n Jua n wa r z u weltläufig , zu rationa l eingestellt , u m mi r ei n solche s Andenke n z u vermachen.
    Ic h sagt e z u Rosa , ic h se i zu m Umfalle n müd e un d schwac h vo r Hunger. Ic h hatt e di e Absicht , i n di e Stad t z u fahren , mic h ei n paa r Tage auszuruhe n un d dan n wiederzukommen , u m Pablit o un d Nesto r z u sehen. Be i diese r Gelegenheit , s o sagt e ic h mir , würd e ic h vielleich t soga r die beide n andere n Mädche n treffen . Lidi a kehrt e zurück , un d Rosa unterrichtet e si e vo n meine n Plänen.
    »De r Nagua l ha t un s befohlen , fü r dic h z u sorgen , al s wärs t d u er selber« , sagt e Lidia . »Wi r all e sin d jetz t selbs t Nagual , abe r d u bis t e s noch meh r - au s irgendeine m Grund , de n nieman d begreift.«
    Di e beide n redete n gleichzeiti g au f mi c h ei n un d versicherte n mi r immer wieder , da ß kein e vo n beide n vorhatte , mi r irgendwelche n Schaden zuzufügen , wi e Don a Soleda d e s geta n hatte . Si e blickte n mic h mi t so unwiderstehliche r Aufrichtigkei t an , da ß mei n Körpe r überwältig t war . Ich vertraut e ihn e n.
    »D u muß t bleiben , bi s l a Gord a zurückkehrt« , sagt e Lidia . »De r Nagual ha t gesagt , d u solls t i n seine m Bet t schlafen« , fügt e Ros a hinzu.
    Ic h fühlt e mic h i n eine m seltsame n Dilemm a gefange n un d began n im Zimme r au f un d a b z u laufen . Einerseit s wollt e ic h ger n bleibe n un d mich ausruhen ; i n ihre r Gegenwar t fühlt e ic h mic h körperlic h glücklic h - wa s ich tag s zuvo r be i Don a Soleda d nich t empfunde n hatte . Andererseit s war mein e Vernunf t keinesweg s besiegt . Au f diese r Eben e wa r ic h wachsam wi e zuvor . Gewiß , ic h hatt e Anwandlunge n blinde r Verzweiflun g gehabt un d ei n paa r tollkühn e Aktione n unternommen , abe r nachde m der Schwun g diese r Aktione n verpuff t war , wa r ic h verletzlic h wi e je . Ich rannt e wi e ei n Verrückte r durch s Zimmer , währen d ic h da s Innerst e meiner See l e z u ergründe n suchte . Di e beide n Mädche n schwiege n un d schauten mic h neugieri g an . Da , au f einmal , wa r da s Rätse l gelöst : ic h wußte , daß etwa s i n mi r nu r s o tat , al s hätt e ic h Angst . Ic h hatt e mi r nämlic h dereinst angewöhnt , i n Do n Juan s Gegenwar t s o z u r eagieren . I n al l de n Jahren unsere r Verbindun g hatt e ic h mic h stet s darau f verlassen , da ß e r mi r die geeignete n Beschwichtigunge n fü r mein e Angs t lieferte . Meine Abhängigkei t vo n ih m hatt e mi r Tros t un d Sicherhei t geboten . Diese Haltun g wa r jetz t nich t me h r möglich . Do n Jua n wa r nich t meh r da . Seine Lehrling e verfügte n nich t übe r sein e Geduld , sein e weitläufig e Bildung ode r sein e schier e menschlich e Überlegenheit . Vo n ihne n Tros t und Zuspruc h z u erwarten , wa r rein e Dummheit.
    Di e Mädche n führte n mic h in s an d er e Zimmer . Da s Fenste r gin g nach Südosten ; da s Bett , da s au s eine r dicke n Matt e bestand , wa r i n gleicher Richtun g angeordnet . Ei n Dickes , zwe i Fu ß lange s Stüc k vo n einem Mague y - Stenge l wa r s o zurechtgeschnitzt , da ß da s porös e Materia l als Kisse n ode r Kop f stütz e diene n konnte . I n de r Mitt e wa r ein e leichte Vertiefung . Di e Oberfläch e de s Mague y wa r seh r glatt . Si e schie n von Han d poliert . Ic h probiert e Bet t un d Kisse n aus . Sofor t erlebt e ic h eine ungewöhnlich e Ruh e un d körperlich e Zufriedenheit . Hie r i n Do n Juans Bet t fühlt e ic h mic h siche r un d erlöst . Unvergleichliche r Fried e überflutete meine n Körper . Nu r einma l zuvo r hatt e ic h ei n ähnliche s Gefüh l gehab t - damals , al s Do n Jua n mi r au f eine m Hüge l i n de r Wüst e Nordmexiko s ein Bet t au s Lau b

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