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Don Quixote

Don Quixote

Titel: Don Quixote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel de Cervantes Saavedra
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Länder wandern, so habt Ihr ja den Fonseca Von der Liebe Gottes zu Hause, wo Ihr und der Scharfsinnigste so viel über diese Materie finden wird, als sein Herz nur wünscht. Kurz, Ihr braucht nichts weiter zu tun, als diese Namen zu nennen oder diese Geschichten, die ich soeben genannt habe, in die Eurige aufzunehmen, und dann laßt mich nur für die Bemerkungen und Anmerkungen sorgen, denn ich schwöre Euch, daß ich den ganzen Rand vollschreiben und wohl vier Bogen am Ende des Buches verderben will.
    Laßt uns jetzt auf die Zitation der Autoren kommen, die man in andern Büchern findet und die in dem Eurigen fehlen. Diesem abzuhelfen, gibt es ein sehr bequemes Mittel, denn Ihr braucht nur eins von den Büchern zu nehmen, in denen sie alle von A bis Z zitiert sind; denn dieses nämliche Alphabet müßt Ihr Eurem Buche einverleiben; sieht man auch die Lüge ganz deutlich, so tut Euch das nichts, da Ihr alle diese Autoren nicht braucht; und vielleicht ist doch einer oder der andre so einfältig, daß er glaubt, Ihr hättet sie wirklich alle bei Eurer einfachen, schlichten Erzählung genützt; und wenn dies auch zu weiter nichts dient, so wird jenes weitläufige Verzeichnis von Autoren wenigstens dazu dienen, dem Buche eine plötzliche Autorität zu verschaffen, um so mehr, da sich niemand die Mühe geben wird, zu untersuchen, ob Ihr ihnen gefolgt seid oder nicht, da dies nichts zur Sache tut ; da vorzüglich, wenn ich es anders recht begreife, dieses eine Buch gar nichts von denen Dingen bedarf, die, wie Ihr sagt, ihm mangeln, denn das ganze Buch ist gegen die Ritterbücher gerichtet, die Aristoteles nicht kannte, die der heilige Basilius nicht erwähnt und Cicero niemals anführt; auch gehören in die Erzählung seiner erdichteten Torheiten nicht die Pünktlichkeiten der Wahrheit noch die Beobachtungen der Astrologie, auch sind hier keine geometrischen Messungen von Belang noch die Widerlegung der Argumente, deren sich die Rhetorik bedient; auch soll keinem eine Predigt gehalten werden, indem das Weltliche mit dem Göttlichen vermischt wird, eine Art von Mischung, mit welcher sich kein christlicher Verfasser schmücken sollte, sondern es soll nur die Nachahmung dessen erreichen, was es beschreiben will, und um so vollendeter diese ist, um so vollendeter wird das Beschriebene sein; und da diese Eure Schriftstellerei zum Hauptzwecke hat, das Ansehen zu vernichten, in dem bei der Welt und dem Haufen die Ritterbücher stehen, so habt Ihr auch nicht nötig, den Philosophen Sentenzen, dem Worte Gottes Lehren, den Poeten Fabeln, den Rhetorikern Reden und den Heiligen Wunder abzubetteln; sondern Euer Augenmerk ist, Eure Erzählung in einem einfachen, ausdrucksvollen, edlen und geziemenden Stil zu verfassen, daß Eure Perioden sich wohlklingend und anständig fortbewegen und daß Ihr nach Eurer Absicht alles deutlich darstellt, ohne Eure Ideen durch Spitzfindigkeit oder Dunkelheit zu verwirren. Bewirkt, daß beim Lesen Eures Buches der Melancholische zum Lachen bewegt, der Lacher noch aufgeräumter werde, daß der Einfältige sich ergötze und der Verständige die Erfindung bewundere, daß der Ernste sie nicht verwerfe und der Klügere sie nicht verachte. Kurz, richtet Euer Augenmerk dahin, das schlecht gegründete Gebäude dieser Ritterbücher zu zerstören, die von so vielen gehaßt und von noch mehrern gerühmt werden; denn wenn Euch dies gelingt, so ist Euch nichts Kleines gelungen.«
    Mit andächtigem Stillschweigen hörte ich, was mein Freund mir sagte, und seine Gedanken waren mir so einleuchtend, daß ich sie alle, ohne mit ihm zu disputieren, billigte, ja mir selbst vornahm, aus ihnen diesen Prolog zu bilden, in welchem du nun, freundlicher Leser, den Verstand meines Freundes siehst, mein Glück, ihn zu einer Zeit zu finden, da mir guter Rat so nötig war, und deinen Trost, so wahrhaft und ohne Umänderungen die Geschichte des berühmten Don Quixote von la Mancha zu erhalten, der, wie alle Einwohner auf dem Gefilde Montiel behaupten, der keuscheste Verliebte sowie der tapferste Ritter gewesen ist, den man wohl seit vielen Jahren in jenen Gegenden gesehen hat. Ich will dir den Dienst nicht sehr hoch anrechnen, den ich dir damit erweise, daß ich dich mit einem so merkwürdigen und ehrenvollen Ritter bekannt mache; aber das verlange ich von dir, daß du mir für die Bekanntschaft seines berühmten Stallmeisters Sancho Pansa danken sollst, in welchem ich alle stallmeisterliche Lieblichkeit, die in den Scharen der

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