Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Schlüssel
um. Danach rannte ich den Korridor entlang, den Schreien nach, die sich in
Richtung Wohnzimmer entfernten. Dann verstummten sie schlagartig. Als ich näher
kam, hörte ich einen vereinzelten Schuß, gefolgt von einigen weiteren, die wie
ein Stakkato klangen. Für Überlegungen war es zu spät. Mit einem Satz sprang
ich seitlich durch die Tür und landete auf den Fußballen, während ich mit der
Handwurzel die Waffe hart gegen meinen Magen gepreßt hielt.
    Die drei Mädchen standen da wie
gefrorene Statuen, und ihre Augen waren starr vor Entsetzen. Losey lag
rücklings auf dem Boden, und noch immer drang in schwachen Stößen Blut aus den
Löchern in seiner Brust. Im Rahmen der gegenüberliegenden Tür stand die Gestalt
eines Cowboys mit geschwärztem Gesicht, eine Maschinenpistole in den Händen.
    »Du lieber Himmel«, sagte ich
schwach. »Wenn das nicht der Rächer der Enterbten persönlich ist.«
    »Blöder Drecksack«, sagte Hicks
verächtlich. »Er hat wirklich geglaubt, er könne einen Mann auf dreißig Schritt
mit einem gewöhnlichen Revolver treffen.«
    »Was ist mit den Wächtern?«
fragte ich.
    »Abgehauen.« Er grinste, und
seine Zähne wirkten verblüffend weiß in dem sorgfältig geschwärzten Gesicht.
»Als ich das Feuer sah, warf ich eine Handgranate. Sie explodierte am Tor und
erledigte zwei der Wächter — sie sind nur bewußtlos, ich war vorsichtig. Dann
kamen plötzlich ein ganzer Haufen von anderen Kerlen aufs Tor zugerast, und so
warf ich noch eine Granate, und die Burschen machten sofort kehrt.« Er grinste
düster. »Vielleicht rennen sie immer noch.«
    »Bringen Sie bitte die Mädchen
zum Swimming-pool, damit sie sich anziehen können?« sagte ich.
    »Na gut.« Er zuckte die
Schultern.
    »Haben Sie noch eine
Handgranate übrig?«
    Er griff in seine Gesäßtasche,
zog das Ding heraus und gab es mir.
    »Danke«, sagte ich. »Wenn die
Mädchen sich angezogen haben, treffen wir uns vor dem Haus.«
    Er öffnete den Mund, um eine
Frage zu stellen, schloß ihn aber dann schnell wieder.
    »Hicks!« Mandy hatte plötzlich
ihre Stimme wiedergefunden. »Sie waren einfach wundervoll! So tapfer und« — sie
schauderte anmutig —, »so köstlich kaltblütig und brutal!«
    Ich ging den Korridor entlang,
der zum Monitorraum führte. Dort angelangt, suchte ich aus dem Bund mit
Schlüsseln den heraus, mit dem Dearborn das Schlafzimmer geöffnet hatte,
steckte ihn ins Schloß und drehte ihn um. Dann ging ich rückwärts wieder den
Korridor hinunter und blieb in sechs Meter Abstand stehen. Eine ganze Weile
geschah gar nichts. Dann öffnete sich die Tür vorsichtig einen Spalt breit, und
Fischer streckte den Kopf heraus. Er sah mich und grinste versuchsweise.
    »Was zum Teufel ist hier
eigentlich los?« fragte er heiser. »Das klingt ja direkt nach einer Invasion.«
    »Vielleicht sind ein paar Ihrer
Terroristen am Werk?« sagte ich.
    »Wo ist dieser Drecksack
Dearborn?«
    »Am Ersticken«, antwortete ich.
»Und Losey ist tot.«
    »Ich bin Ihnen dankbar«, sagte
er. »Verlangen Sie von mir, was Sie haben wollen, Donavan, Sie kriegen es.«
    »Ich habe ein Geschenk für
Sie«, sagte ich, zog die Zündnadel aus der Granate, zählte bis zwei und warf
sie ihm zu. »Fangen Sie!«
    Ich hatte gerade noch Zeit,
mich auf den Boden zu werfen, die Absätze ihm zugewandt, dann explodierte die
Granate. Ungefähr fünfzehn Sekunden später war es im Korridor wieder still,
auch wenn meine Trommelfelle noch summten. Ich stand auf. Da, wo sich die Tür
befunden hatte, war ein klaffendes Loch in der Wand, und von Fischer war nichts
zu sehen. Ich ging durch den Wohnraum zurück in den riesigen Eingangsflur und
hinaus unters Vordach. Es sah so aus, als ob sich die Flammen auch auf einige
andere Zimmer ausgebreitet hätten. Die Luftziegel brannten nicht, aber ich
hatte den Eindruck, daß dieses Problem für das Innere des Hauses nicht bestand.
Wenn das Feuer sich selbst überlassen blieb, so würde dort alles verbrannt
werden. Aber das war nicht meine Sorge.
    Hicks und die Mädchen kamen vom
Swimming-pool zurück, und es war eigentlich ein Jammer, daß die drei wieder
angezogen waren.
    »Ich bringe die Ladies im
Leihwagen zum Motel zurück«, sagte ich. »Ich glaube, es ist besser, wenn Sie
den Ranchwagen nehmen, Hicks, und nach Connecticut fahren. Laden Sie die
gesamte Artillerie im Haus dort ab und kommen Sie dann zu uns nach Acapulco.«
    »Zu uns?« sagten die Mädchen
einstimmig.
    »Was wir im Augenblick
brauchen, ist

Weitere Kostenlose Bücher