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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kriegen Sie
die fortwährend.«
    »Was haben Sie über McLaren
herausbekommen?« fragte ich.
    »Nicht viel«, antwortete er.
»Niemand kennt ihn. Jedenfalls niemand, den ich kenne.«
    »Haben Sie überhaupt was
rausgekriegt?«
    »Nichts.«
    »London ist Ihr Revier«, sagte
ich. »Vielleicht ist er gar kein Engländer.«
    »Wer weiß?« brummte Hicks.
    Ich blickte auf meine
Armbanduhr. »In einer Stunde wird er sowieso da sein. Dann werden wir ja
erfahren, was er will.«
    »Wenn sich’s bloß nicht wieder
um eine Ihrer idiotischen Kreuzzüge dreht«, knurrte er. »Lassen Sie sich ja
nicht in irgendwas reinziehen, Kollege, das sage ich Ihnen.«
    »Vielleicht handelt es sich um
ein Geschäft?«
    »Mit Ihnen?« Er schniefte
erneut. »Jeder weiß, daß nur Ihr Alter dazu den nötigen Grips hatte. All seine
genialen Erfindungen, deren Patente Ihnen ein Vermögen einbringen. Nein.« Er
schüttelte entschieden den Kopf. »Wenn jemand Paul Donavan ein Geschäft
vorschlägt, dreht es sich um eine faule Sache. Verdammt faul, da gehe ich jede
Wette ein.«
    »Allmählich wird es mir ohnehin
langweilig«, sagte ich.
    Er rollte ausdrucksvoll mit den
Augen. »Da haben wir den Salat. Sie geraten doch bloß in Hitze und stecken
hinterher in der Klemme.«
    »Fangen Sie nicht schon wieder
damit an«, sagte ich.
    »Sie wissen genau, daß Sie für
Unfälle prädestiniert sind, Kollege«, sagte er. »Sie wollen es bloß nicht
zugeben.«
    »Ich will einen Drink haben«,
sagte ich. »Wodka und Apfelsaft.«
    »Ich möchte auch einen Drink
haben«, brummte er. »Vermutlich soll ich wieder den Butler spielen, wenn
McLaren eintrifft?«
    »Dafür bezahle ich Sie
eigentlich«, sagte ich.
    Hicks ging zur Bar hinüber und
kümmerte sich um die Drinks. Ich schlenderte ins Hauptschlafzimmer der Suite
und stellte fest, daß Mandy, das Gesicht nach unten, auf dem Bett lag.
    »Ich hasse dieses widerliche
Land«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Und ich hasse diesen lausigen Cockney,
der uns immer stört. Wann fahren wir in die Staaten zurück?«
    »Als wir uns in Manhatten kennenlernten«, erinnerte ich sie, »hast du
behauptet, du seist ganz verrückt darauf, einmal Europa zu sehen.«
    »Und jetzt, nachdem ich es
gesehen habe, weiß ich, daß ich tatsächlich verrückt war«, sagte sie. »Ich
möchte nach Hause, Paul, Darling.«
    »Ich kann dich morgen früh in
ein Flugzeug setzen.«
    Sie rollte auf den Rücken und
sah mich schmollend an. »Machst du das mit all deinen Mädchen so? Wirfst sie
weg wie einen — einen abgenutzten Vibrator?«
    Es war nicht eben der passende
Augenblick, in Gelächter auszubrechen, aber ich konnte mich nicht zurückhalten.
Mandys Gesicht wurde dunkelrot, und sie gab einen tiefen, schnaubenden Laut von
sich, als sie vom Bett hochfuhr. Gleich darauf traf mich ihr Knie zwischen die
Beine, was verdammt weh tat. Ich stieß einen Schrei aus und klatschte ihr die
Hand flach ins Gesicht, so daß sie auf das Bett zurückfiel. Dort wippte sie ein
paarmal auf und ab und traf dann Anstalten, erneut aufzuspringen. Der Kämpfer,
der in diesem Fall wegrennt, hat eine bessere Chance, seine lebenswichtigen
Körperteile unversehrt zu erhalten, entschied ich und humpelte so schnell ich
konnte aus dem Schlafzimmer.
    »Ich wollte mich gerade Ihres
Drinks erbarmen«, sagte Hicks, als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte. »Ich hörte
Sie bis hier heraus schreien und fragte mich, ob Sie wohl Ihre Absicht geändert
haben.«
    Ich nahm mein Glas von der Bar
und nippte behutsam daran. Da mir keine passende Antwort einfiel, schwieg ich.
Zwei Minuten krochen vorüber, dann klopfte jemand an die Tür.
    »Wer zum Teufel ist das nun?«
fragte Hicks.
    »Ich bin kein Hellseher«,
antwortete ich. »Wahrscheinlich McLaren.«
    »So früh?« knurrte Hicks
mißtrauisch.
    »Vielleicht kommt er eben zu
früh«, sagte ich. »Finchley sollte ihn herauf schicken, sobald er eingetroffen
ist.«
    Hicks strich sich sein
schwarzes Haar glatt, straffte die Schultern und strebte der Tür zu. Die Suite
ist groß, luxuriös und hat eine ansehnliche Eingangsdiele — hauptsächlich
deshalb, weil das Hotel mir gehört, und ich finde, daß das Wohlbefinden des
Besitzers in erster Linie von Wichtigkeit ist. Ich hatte gerade noch Zeit,
einen Schluck zu trinken, da kehrte Hicks mit seltsam verdutztem
Gesichtsausdruck zurück. Zwei Männer hielten sich rechts und links neben ihm,
und einer folgte ihm auf dem Fuß. Die beiden neben ihm hatten Pistolen in den
Händen, und es war nicht

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