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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Geräusch. Schon in der nächsten Sekunde steckte Ga-nor den Kopf durch das Loch.
    Der Irbissohn legte den Finger vor die Lippen. Rando bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er ihn verstanden habe. Ga-nor ließ einen Gürtel zu ihm herunter. Da er etwas zu kurz war, sprang Rando hoch und fasste mit beiden Händen nach ihm. Ga-nor erwies sich glücklicherweise als kräftig genug, ihn nach oben zu ziehen. Danach flüchteten die beiden sofort aus dem Haus.
    Luk und Kallen warteten bereits mit gepackten Rucksäcken auf sie. Von dem ausgetretenen Feuer stieg nur noch ein feiner Faden bläulichen Rauchs auf.
    »Da platzt doch die Kröte!«, stieß Luk hervor. »Ich dachte schon, wir müssten ewig auf euch warten!«
    »Mich hat ein Monster aufgehalten«, sagte Mylord Rando. »Jetzt aber nichts wie weg hier.«
    Hals über Kopf stürzten alle vier aus der toten Stadt der Hochwohlgeborenen.
    Luk und Kallen liefen vorneweg, ohne sich umzusehen. Deshalb bemerkten sie auch nicht, dass sie über einen kleinen elfischen Friedhof am Stadtrand jagten. Von ihm war allerdings kaum noch etwas übrig, einzig zwei Grabsteine ragten aus dem Boden auf.
    »Kallen erzählen wir besser nichts davon«, flüsterte Rando Ga-nor zu, als sie den Friedhof erreichten. »Sonst macht er seine Drohung noch wahr.«
    »Als ob den Toten nicht völlig einerlei wäre, ob jemand auf ihren Gräbern tanzt«, erwiderte Ga-nor leise.
    »Kann schon sein. Trotzdem möchte ich es nicht an Respekt gegenüber den Toten mangeln lassen. Das wäre nur eine billige Rache. Und, recht bedacht, auch eine völlig aussichtslose. Mögen alle, die von uns gegangen sind, Frieden in den Glücklichen Gärten finden.«
    »Oder im Reich der Tiefe.«
    Als sie Kallen einholten, hatte dieser bereits den Waldrand erreicht.
    »Wo ist Luk?«, fragte Ga-nor.
    »Der ist wie aufgelöst«, erklärte Kallen. »Deshalb überprüft er gerade die Straße.«
    »Wie konntest du von diesem Untier wissen?«, wandte sich Rando an Ga-nor.
    »Ihr habt mir selbst davon erzählt, Mylord. Nur habe ich nicht gleich begriffen, was Eure Worte bedeuten. In dem Haus mit den Leichen habt Ihr gesagt, nicht einmal Tiere hätten die Knochen angenagt. Das ist doch eigentlich seltsam. Wo der Wald so nah ist, meine ich. Da wimmelt es von Tieren – und in diesem Haus liegt Fleisch im Überfluss. Aber die Skelette waren noch alle vollständig, die Knochen zeigten keine Abdrücke von Zähnen. Als wir die Straße hinuntergegangen sind, haben wir auch nirgends Spuren von Hufen oder Pfoten entdeckt, keinen Kot und kein Fell. Nichts. Nicht ein einziges Tier hat sich in diese Stadt gewagt. Nicht mal eine Ratte. Und diese Viecher sind sich nicht zu fein, auch einen lebenden Toten anzuknabbern.«
    »Wo Tiere fernbleiben, Dämonen ihr Unheil treiben«, schloss Rando.
    »Richtig.«
    »War das ein Gow?«
    »Nein«, antwortete Ga-nor. »Ich konnte das Biest nicht klar erkennen, aber es war viel größer als ein Gow.«
    »Außerdem hat es nicht nach Tannen, sondern nach Veilchen gerochen«, fügte Rando hinzu, der noch immer die fahle, im Dunkeln schimmernde Haut des Ungeheuers vor sich sah.
    »Das Biest muss bereits den Krieg der Nekromanten miterlebt haben, denn als die Menschen starben, hat es schon sehr lange geschlafen.«
    »Dann muss es aber einen festen Schlaf haben«, bemerkte Kallen.
    »Es hat sich ja auch ein gemütliches Nest geschaffen. Und zu Eurem Glück, Mylord, wird der Speichel dieses Tieres ungewöhnlich fest.«
    »Der Speichel?«
    »Aus ihm bestand der Boden. Das ist ähnlich wie bei einem Spag. Der Speichel wird an der Luft fest.«
    »So fest war er dann doch nicht …«, widersprach Rando.
    »Er hat Euch immerhin eine ganze Weile getragen. Nur gut, dass Ihr nicht in der Mitte des Raums eingebrochen seid. Oder auf dem Dämon gelandet.«
    »Aber warum schläft er so lange?«, fragte Kallen. »Hat er kein Essen gefunden?«
    »Wäre Giss jetzt bei uns, könnte er uns das erklären. Ich verstehe nicht viel von Dämonen.«
    »Wer ist Giss?«
    »Ein Dämonenbeschwörer aus Alsgara.«
    »Verschon mich mit diesem Pack!«, verlangte Kallen. »Die Männer im Purpurumhang sind kaum besser als die Nekromanten. Denen traue ich nicht über den Weg.«
    »Du bist dumm, wenn du einem Dämonenbeschwörer Böses unterstellst.«
    »Diese Worte nimmst du besser zurück!«, schrie Kallen, der flammend rot angelaufen war. »Du Barbar!«
    »Und du solltest besser nicht von Dingen sprechen, von denen du nichts verstehst. Dieser Rat

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