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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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zwei nicht leiden, obwohl der eine gerade einer älteren Frau mit einer galanten Geste zwölf Rosen überreichte und sich höflich für das Geld bedankte.
    Justus schien sich für die Ähnlichkeit der beiden Zwillinge weniger zu interessieren. Er bückte sich unauffällig über eine große Staude mit faszinierenden bunten Blüten und hob die unteren Blätter an. Dann sah er zu den beiden Verkäufern, aber die beachteten ihn nicht. Und schon war er bei der nächsten exotischen Pflanze. Aber auch da: von einem roten Kringel am Stamm keine Spur.
    »Es ist doch dieser Stand, oder?«, fragte Bob hinter ihm leise.
    »Natürlich.« Justus wies mit dem Kinn zur großen Uhr ein paar Meter weiter. »Direkt neben der Uhr, und es ist der einzige Stand mit orangefarbenem Zelttuch.« Er hielt inne. »Und was ist das?«
    Die letzten Worte hatte Justus richtig gezischt. Peter und Bob brauchten bloß einen flüchtigen Blick auf das Exemplar einer seltenen Palmenart zu werfen, das mindestens zweieinhalb Meter hoch aus einem riesigen Topf herausragte, um den breiten roten Kreis am Stamm zu erkennen. Triumphierend stand Justus einen Augenblick lang da. Dann ließ er die Blätter wieder sinken, ging in aller Ruhe weiter und blieb erst stehen, als sie einige Stände hinter sich gelassen hatten und die beiden Verkäufer außer Sichtweite waren.
    »Und wie ist die Strategie?«, wollte Peter wissen. Er spürte ein unbehagliches Gefühl im Magen, das sich immer meldete, wenn er sich in unübersichtliche Situationen begab. Die vielen Leute auf dem Blumenmarkt waren ein unüberschaubares Risiko. Er sah zur Uhr hinüber. Die Zeiger standen bereits aufneun Uhr achtundvierzig.
    Justus zupfte an der Unterlippe. »Wir gehen zurück zu dem Stand«, sagte er dann. »Bob, du stellst dich am linken Ende auf, und du, Peter, am rechten. Ich tue so, als wollte ich etwas kaufen, und dann sage ich es diesen beiden Typen auf den Kopf zu.«
    Der zweifelnde Gesichtsausdruck seiner Freunde entging Justus nicht. »Ich weiß schon, was ihr denkt: Was passiert dann? Deswegen gehe ich jetzt hinüber zu der Telefonzelle und rufe die Polizei an, damit sie einen Streifenwagen herschickt. Wenn ich zurück bin, warten wir noch drei Minuten, und dann schlagen wir zu.«
    »Okay«, murmelte Peter. Das flaue Gefühl verschwand zwar nicht, aber es war immerhin ein klares Konzept. Er sah Justus nach, wie er im Gewühl untertauchte. »Was sagst du dazu?«
    Bob sah etwas missmutig drein. »Dass wir das auch ohne die Cops geschafft hätten«, sagte er. »Entweder sie gehen freiwillig mit auf die nächste Wache oder wir schnappen sie uns. Schließlich sind wir drei gegen zwei.«
    Nach kaum einer Minute war Justus zurück. Wortlos nickte er ihnen zu. Sie stellten sich in eine Nische und sahen den Menschen zu, wie sie mit Taschen und Blumen beladen an ihnen vorüberströmten. Zum ersten Mal bemerkte Bob jetzt dieses Gemisch intensiver Gerüche, das in der Luft lag. Er wollte es gerade genießerisch einatmen, als von ferne ein Martinshorn zu hören war.
    »Also los«, sagte Justus. Er ließ Peter den Vortritt. Hintereinander marschierten sie zurück. Die Zwillinge hatten gerade nichts zu tun und lehnten, mit den Händen in den Hosentaschen, an einer Kiste voller Blumenzwiebeln.
    Justus vergewisserte sich, dass Bob und Peter ihre Positionen eingenommen hatten. Durch das Stimmengewirr auf demBlumenmarkt drang jetzt gellend das Martinshorn. Der Streifenwagen musste jeden Augenblick den Rand des Platzes erreichen. Er trat auf einen der beiden Burschen zu und sah ihm voll ins Gesicht. Er war höchstens zwanzig und machte einen nervösen Eindruck. Instinktiv kam Justus zu dem Ergebnis, dass es albern und wie in einem schlechten Film wäre, erst noch den Käufer zu mimen.
    »Ich soll Grüße ausrichten von Mrs Sharp.« Justus fixierte sein Gegenüber. Der Mann schien für einen Augenblick in seinen etwas fahrigen Bewegungen innezuhalten. Dann legte er beide Hände an die Ohren, schüttelte den Kopf und bedeutete Justus mit den Augen, es tue ihm leid, er verstehe nichts in diesem Lärm.
    »Ich soll Grüße ausrichten«, rief Justus und beugte sich dabei ein wenig vor, »von Mrs Elenor Sharp.« Er ließ den Burschen nicht aus den Augen. Aber in dessen Gesicht rührte sich nichts, außer vielleicht ein bisschen Ungeduld.
    »Tut mir leid«, brüllte er mit einer etwas zu hohen Stimme zurück, »kenne ich nicht.« Er zuckte mit den Schultern und wandte sich schon halb ab, dem nächsten Kunden

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