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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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er sich ausnahmsweise genehmigt hatte. Aber dann besserte sich seine Laune schlagartig, als er einen freundlichen Blick von dem hübschen Mädchen in den verwaschenen, engen Jeans auffing, das sie bediente.
    Justus äußerte großes Verständnis. »Eine optimale Vorbereitung auf den Wettkampf ist das nicht, das ist wahr.« Er seufzte. »Aber was sollen wir tun? Es ist eine einmalige Chance, die Burschen zu schnappen. Und vielleicht die letzte, denn wer weiß, ob sie das Grünzeug nicht morgen vollends verkaufen oder weiß der Himmel was damit anstellen.« Er nippte an seinem Mineralwasser. Dann ging er zur Musikbox und opferte fünfzig Cent für ein paar Songs von REM. Irgendwie, dachte er, muss die Stimmung in der Truppe gehoben werden.
    »Machen wir also einen Schlachtplan«, sagte er, als er an den Tisch zurückgekehrt war. Eine lange Debatte wollte er gar nicht erst aufkommen lassen. »Treffpunkt bei Bob um acht. Ankunft am Blumenmarkt in Los Angeles eine halbe Stunde vor der Öffnung, also neun Uhr dreißig. Übergabe der Verbrecher an die Polizei neun Uhr fünfundvierzig.« Er grinste, und die beiden anderen konnten sich auch ein Lächeln nicht verkneifen. »Zehn Uhr dreißig Ankunft am Stadion. Teilnahme an der feierlichen Eröffnung um –« Er stockte. »Wann findet die denn statt?«
    »Um zehn Uhr dreißig.« Peter räkelte sich auf seinem Stuhl.»Passt genau. Um elf ist mein erster Vorlauf über 100 Meter, und um zwölf bin ich mit der Staffel dran.«
    »Übergabe der Goldmedaille an Peter Shaw und seine drei Mitläufer aus Rocky Beach um fünfzehn Uhr«, rief Bob und gab Peter einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. »Abends um zwanzig Uhr Siegerehrung der Detektive durch Tante Mathilda, mithilfe eines mehrpfündigen Gänsebratens.«
    »So«, wandte sich Justus an Peter, »und jetzt kommen wir zu deinen Erlebnissen in Santa Barbara.«
    Peter schob die leere Eisschale zurück und holte tief Luft.
    »Vorher solltest du etwas wissen«, ging Justus dazwischen. »Glenn wandelt noch unter den Lebenden.«
    »Tatsächlich?«
    »Wenn ich es sage«, erwiderte Justus. »Gestern Morgen habe ich ihn hier in Rocky Beach gesehen.«
    »Er ist in ein Auto gestiegen, und du darfst raten, wem es gehört«, unterbrach ihn Bob. Er wusste, dass es Justus wehtun würde, es selbst sagen zu müssen. Außerdem, ein bisschen Schadenfreude empfand Bob auch. Er ließ Peter noch etwas zappeln und nannte dann Lys’ Namen. Peter staunte nicht schlecht.
    »Am Telefon meldet sie sich nie«, setzte Justus hinzu und gab sich Mühe, das so sachlich wie möglich zu sagen. Aber es hörte sich doch ziemlich gekränkt an.
    »Da läuft etwas, wovon wir keine Ahnung haben«, dachte Peter laut. »Aber was ist das? Warum taucht Glenn unter? Was hat er vor? Was hat Lys damit zu tun? Warum trifft sich Martin Field mit Tom Descanso? Wer hat warum sein Auto hochgehen lassen? Was weiß Benny?«
    »Immer nur Fragen.« Bob musste ziemlich laut sprechen, um die Musik zu übertönen. »Wir haben geglaubt, du bringst dieAntworten aus Santa Barbara mit.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Antworten nicht. Aber dies hier.« Er lehnte sich zurück und fischte aus seiner Gesäßtasche ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Er legte es auf den Tisch, strich es sorgfältig glatt und stach mit dem Zeigefinger auf die Aufzeichnungen. »Klar ist bloß eins: In dem Computer, der vermutlich von Mr Descanso gefüttert wird, gibt es äußerst interessante Dateien.«
    Justus runzelte die Stirn. Computer waren eigentlich sein Spezialgebiet. Erst Tante Mathildas Eigenmächtigkeit, und jetzt dies. »Warst du etwa in seinem Büro?«
    »Allerdings. Ihr doch auch.«
    Justus entgegnete, sie seien aber zu zweit gewesen und Bob habe vorsichtshalber Schmiere gestanden. »Und wenn sie dich erwischt hätten?« Er schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Haben sie aber nicht. Wollt ihr nun wissen, was ich gefunden habe, oder nicht?« Peter wurde ungeduldig, und wieder kam der strahlende Blick von der hübschen jungen Kellnerin gerade im richtigen Augenblick. Er rasselte die Daten und Buchstabenkombinationen herunter, bis er nach Luft schnappen musste. Dann sah er die beiden Freunde triumphierend an. »Ich verwette mein Auto, dass es da um Doping geht. Bloß eben verschlüsselt.«
    »Darf ich mal?« Ohne die Antwort abzuwarten, nahm Justus ihm das Blatt aus der Hand. Mit einem Blick überflog er die Zahlen und Buchstabenkombinationen. Plötzlich hatte er das Buch von Mary Sullivan in der

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