Dorian
mein Freund… noch mal. Du trinkst jetzt… streng dich an. Wir brauchen dich.“
Dorians Augen sagten alles andere als ja. Kyle kam sich ziemlich schäbig dabei vor… als würde er ihn vergewaltigen. Was er gerade machte geschah gegen seinen Willen.
„Lasst mich gehen…“
„Bitte Dorian, lass mich nicht allein.“
Der Vampir sammelte ein letztes Mal seine Kräfte und hing sich an Kyles Hand.
„Er wird viel brauchen… meinst du, du schaffst das?“
„Wenn nicht, merke ich wenigstens wofür ich draufgehe.“
Dorian nahm sich das was er brauchte aber Kyle wurde zunehmend schwächer.
„Tess… hör mir zu. Im Umkleidehaus der Rettungswacht ist meine Tochter. Setz sie ins Flugzeug und schick sie nach Washington zurück. Sie hat einen Vater wie mich nicht verdient.“
„Was redest du da für einen Scheiß? Reicht dir nicht aus die Welt zu retten?“ keuchte Dorian unter der Anstrengung.
„Dorian… Dorian.“
Tess küsste ihn auf die Stirn.
„Tess, mein kleines Schottenmädchen. Alles klar mit Dir?“
„Ja, Lascar und Vincent sind tot. Kyle war großartig.“
„Das habe ich auch nicht anders erwartet.“
Der Vampir drückte Kyles Arm von sich fort.
„Du schmeckst alt und abgestanden. Was trinkst du… alles über 90?“
„Hey, wie wäre es mal mit einem Danke?“ Kyle lies sie müde nach hinten fallen. „Man, das macht einen fertig. Autsch…“
Er war mitten im Dornengestrüpp gelandet.
„Danke Kyle… vielen vielen Dank.“
Tess kroch zu ihm rüber und gab ihn einen Kuss, mitten auf den Mund.
„Äh, schon gut… gern geschehen.“ Kyle wurde knallrot. „aber du solltest damit nicht so großzügig umgehen. Vampire können sehr schnell eifersüchtig werden.“
Dorian erholte sich dank seines Freundes Hilfe sehr schnell und konnte sich kurz darauf wieder allein auf den Beinen halten.
Er reichte Kyle die Hand und zog ihn hoch. Sein Rücken war mir spitzen Dornen übersäht.
„Eifersüchtig? Etwa auf dich?“
Dorian musste schallend lachen.
Epilog
London
5 Jahre später
In jener kalten Nacht war viel geschehen. Sam hatte es bis in die kleine Holzhütte am Strand geschafft, doch sie zog sich schwerste Erfrierungen zu. Die Ärzte hatten ihr noch am gleichen Tag vier Zehen amputieren müssen. Sie konnte sich zum Glück an nichts mehr erinnern, denn Dorian löschte ihr die letzten Tage aus dem Gedächtnis. Ihre Mutter kam sofort aus Washington eingeflogen, um ihrer Tochter beizustehen.
Sie hatte an Kyle viele Fragen, die mit menschlichem Verstand nicht zu beantworten waren und er musste sich schwere Vorwürfe gefallen lassen. Es gab keine Annäherungen mehr und Susan Logan verlies New York einige Tage darauf mit unterschriebenen Scheidungspapieren.
Am Morgen des 1. Weihnachtstag ging die Sonne wie Jahrtausende zuvor wieder auf und die Halbvampire lagen benommen rund um die Stadt verteilt im Schnee. Sie fragten sich, was mit ihnen geschehen war und wie sie dort hinkamen, was sie dort suchten… doch keiner der Verantwortlichen konnte ihnen die Antwort geben. Vorador war zusammen mit dem Engel verschwunden, niemand wusste, wohin sie waren. Doch wer die beiden kannte, wusste, dass sie nicht in den Ruhestand gegangen waren. Vor den Frauen und Männern lagen Tage eines qualvollen Entzuges, das Koks in ihrem Blut war immer noch aktiv und leider schafften es nicht alle clean zu werden und landeten in psychiatrischen Anstalten. Die Schwangeren bekamen schwer missgebildete Vampirkinder, die keine Hoffnung auf ein langes Leben hatten.
New York brauchte seine Zeit, die Schäden und Gesetzte wieder aufzubauen, die Lascar und Kasdeja der Stadt zugefügt hatten. Die Menschen waren misstrauisch und hatten befürchteten, das das Schlimmste noch bevorstand.
Kyle und Dorian hatten viel zu klären und das Erlebte schweißte sie noch mehr zusammen. Nach Lascars Tod war es für Dorian schwer, seinem Leben neue Prioritäten zu setzen und Kyle wurde immer mehr zu seiner wichtigsten Bezugsperson. Tess wollte sich nicht zwischen die Vampire stellen, denn sie hatte genug mit sich selbst zu tun. Sie hatte es geschafft mit viel Hilfe und Zuspruch ihre Sucht zu besiegen. Nur ungern dachte sie an diese harte Zeit zurück. Ihre Erinnerungen waren nur Bruchstückhaft zurückgekehrt und das wohl aus gutem Grund. Steward und ihre Schwangerschaft gab es nicht mehr und sie konnte ihren Frieden finden, nachdem ihr Vergewaltiger Tod war.
Dorian hatte ihr eine kleine Wohnung ganz in seiner Nähe besorgt und
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