Dorian
die ihr das Atmen erleichterten. Doch das Schlimmste war die innere Leere. Es brauchte ihr keiner bestätigen, was sie fühlte. Sie hatte ihr Baby verloren. Steward hatte gewonnen. Er hatte sie nicht vergessen. Das sie hier lag ging eindeutig auf sein Konto.
Tess schrie im Schlaf und warf sich von einer Seite zur anderen. Das Erlebte saß noch zu tief.
„Mein Baby.“ rief sie, „rettet mein Baby.“
Sie weinte um das verlorene Leben.
Plötzlich wurde sie aus ihrem Traum gerissen als das Glas des Fensters zersplitterte. Igor war zurück um sie zu holen.
„Geh weg… bitte… du hast doch was du willst.“
Sie schlug wie eine Wilde um sich.
Sie wollte dem Tod nicht ins Gesicht sehen und versteckte ihr Gesicht in ihr Kissen.
„Tess… Tess… alles ist gut. Beruhig dich.“
„Dorian? Wie? Woher wusstest du…?“
„Pssst, ich bin bei Dir.“
Verzweifelt wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn.
Er hielt sie fest in seinen Arm.
„Beruhig dich Tess. Er wird dir nichts mehr antun.“
Sie entspannte sich ein wenig und sank in die Kissen zurück.
„Ich habe Angst zu träumen, Dorian.“
„Das brauchst du jetzt nicht mehr.“
Er nahm eine Wolldecke und hängte sie notdürftig über das eingeschlagene Fenster.
„Das tut mir wahnsinnig leid, aber es war der schnellste Weg für mich.“
Es war spät in der Nacht und in ihrem Schlafzimmer stand ein Mann, von dem sie nichts weiter wusste, als das er ein Cop war. Nur warum waren sie und ihre Geschichte so wichtig für ihn, dass er sogar bei ihr einbrach? Man hätte alles auch an einem anderen nicht so intimem Platz klären können. Etwas Unerklärliches verband sie, denn Tess wurde von dem gleichen Gefühl heimgesucht, das sie überkam als sie sich das letzte Mal voneinander verabschiedeten. Sie hatte es erfolgreich verdrängt, doch nun war es wieder da.
„Unsere Aufeinandertreffen sind schon recht merkwürdig. Hat man seine Dates nicht eher im Kino oder im Restaurant?“
Dorian setzte sich zu ihr aufs Bett und deckte sie zu. Dabei hielt sie seine Hand fest, er musste schon länger draußen gestanden haben, denn sie fühlte sich kalt und taub an.
„Vielleicht sind wir auch nur anders als Andere. Mit anderen Vorstellungen und Bedürfnissen.<
Wir Recht er damit doch hatte.
„Geht es dir wieder besser?“
Dorian schaute sie besorgt an. Es war ihm kurz gelungen einen Blick hinter ihre Fassade zu werfen und das was er sah, beunruhigte ihn. Sie fühlte sich zu der dunklen Seite hingezogen und etwas versuchte sie weiterhin zu manipulieren.
Tess legte seine Hand an ihre Wange.
„Das fühlt sich gut an. Ich müsste eigentlich frieren, doch mir ist so warm.“
In ihren Augen konnte er die Fragen, die sie an ihn hatte ablesen.
„Hast du es schon einmal erlebt, dass du einem fremden Menschen begegnet bist und hast das Gefühl, du kennst ihn schon ein Leben lang?“ fing Dorian an.
Tess schaute ihn so durchdringend an, das er für einen Moment das Gefühl, das sein totes Herz jederzeit wieder anfing zu schlagen.
„Ja… in diesem Moment. Ich weiß absolut nichts von dir aber ich glaube, dass ich es gar nicht muss oder will. Irgendetwas in mir weiß, wer du bist.“
Sie setzte sich auf ohne seine Hand loszulassen.
„Mir geht es nicht anders Tess. Meine Gedanken sind immerzu bei dir und mein Instinkt sagt mir, wann ich bei dir sein muss… wann du mich brauchst. So wie heute Nacht… ich habe deine Angst gespürt.“
Tess verschlang ihre Finger in seine und schloss die Augen.
„Ich spüre, dass du genauso viel Angst vor Nähe hast wie ich.“
Erschrocken zog Dorian seine Hand zurück.
„Hey, was ist los mit dir? Habe ich was Falsches gesagt?“
„Nein… es ist nur ungewohnt mit der Wahrheit konfrontiert zu werden."
„Sorry, das war nicht meine Absicht. Es war nur… mir laufen immer Männer über den Weg, die sich hinter etwas verstecken.“
Dorian wusste, an wen sie dabei dachte. Am liebsten hätte er diesen Typen aus ihrem Kopf geprügelt.
„Du liebst ihn immer noch, oder?“
„Ich weiß es nicht Dorian. Mein Kopf sagt mir, dass es nicht gut wäre zu ihm zurückzukehren. Nur mein verdammtes Herz… ich wünsche mir manchmal, es würde aufhören zu schlagen und mir damit die Qualen ersparen.“
Dorian legte seine Hand auf ihre Brust. Das Schlagen ihres Herzens war, als wäre es ein verlorener Teil von ihm.
„Sag das nicht Tess. Du bist stark und so unglaublich hübsch. Eines Tages wirst du wissen, wo dein Platz ist. Das
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