Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
hätte ich mir ersparen können … das ist aber auch schon das Einzige, wo ich dir recht gebe.“
    „Oh, der Herr ist einsichtig! Mal ehrlich, so toll war die doch gar nicht. Warum also musstest du ausgerechnet dem Herrn Richter Hörner aufsetzen? Die Konsequenzen waren doch absehbar, obgleich es keinen vergleichbaren Präzedenzfall gibt. Nicht mal die Jury weiß genau, was durch den Urteilsspruch auf dich zukommen wird. Aber ich schätze genau darin liegt auch der Reiz und das Vergnügen des gehörnten Richters.“
    „Halt doch die Klappe! Ich schaffe das schon irgendwie. Das heulende Elend war ich gestern, heute gilt es die Sterbliche zu finden und zu erlegen.“
    „Zu erlegen? Berek! Du bist bei den Menschen zwar als Wolfsgott verschrien, aber als erlegen würde ich die geplante Liebeshochzeit nicht bezeichnen. Ich kann dir nur raten dich zu informieren und nicht wie ein ELEFANT im Porzellanladen aufzutreten. Mit Wollust alleine wirst du bei den Zicken dort nicht punkten.“ Frederik wusste von der Gefahr, die seinem Freund bevorstand. Noch nie war ein Faun zurückgekehrt, wenn er durch das Portal zu den Sterblichen geschickt worden war. Noch nie hatte es eine Aufgabenstellung wie diese gegeben. Dazu war es ein großer Unterschied, sich als Geist oder Gott zu präsentieren, solange man noch mit dem Hintern im göttlichen Bereich hockte. Aber einmal durch das Portal geschritten, gab es nur noch wenige Funken der heiß geliebten Göttlichkeit. Selbst der tüchtigste Faun wurde dann zu einem sterblichen Menschen und hatte sich entsprechend zu wappnen und vorzubereiten. Berek musste das irgendwann kapieren, obgleich ihm gerade viel wichtiger erschien, auf Frederiks Frechheit zu kontern.
    „Hast du gewusst, dass ELEFANTEN zu den vorsichtigsten Tieren auf der Welt gehören? Wenn ein kleiner, gut getarnter Vogel auf der Straße hockt, steigst du Esel nämlich darauf, während ein Elefant genau sieht, wo er hintreten kann und wo nicht.“
    „Pah! Was dann aber im Porzellanladen auch egal ist, wenn der Arsch so groß ist, dass einfach alles aus dem Regal gepfeffert wird, oder?“, erwiderte Frederik schlagfertig und Berek musste lachen.
    „Oh, das war gut!“, meinte er und klopfte Frederik auf die Schulter.
    „Hahaha. Kleine Streitereien erhalten ja die Freundschaft! Aber jetzt sollten wir damit aufhören, schließlich möchte ich dir nur helfen.“, meinte Frederik.
    „Ich weiß, lieber Freund, und dafür bin ich dir dankbar. Aber ein wenig schlau habe ich mich schon gemacht. Ich habe mir sogar Kleidung besorgt für meine Reise, damit ich dort drüben nicht wunderschön nackig herum rennen muss.“ Dazu grinste er anzüglich und wackelte mit seinen buschigen Augenbrauen.
    „Wunderschön? Nackig?“, ätzte Frederick und betrachtete seinen Freund mit ungewohnt ernstem Blick. „Dazu vielleicht noch dein ständig erregierter Pimmel ... Danke, du hast ja gar nichts kapiert!“
     

02. Kapitel Die Erde
     
     
    Die Kopfschmerzen waren höllisch und jeder Knochen im Leib schmerzte. Das letzte, woran ich mich erinnern konnte, war ein krachendes Geräusch und ein dumpfer Schlag auf meinen Hinterkopf.
    „Anne?“, krächzte ich heiser und versuchte aufzustehen.
    „Sch, sch! Ich bin hier Sabrina. Versuche dich nicht zu bewegen!“, flüsterte sie an mein Ohr und erst allmählich konnten meine Augen scharf stellen und sie erkennen.
    „Was, was ist denn nur passiert?“, fragte ich und hatte plötzlich das Gefühl mich übergeben zu müssen.
    „Du bist im Krankenhaus, Sabrina! Wir wurden überfallen und ... zusammengeschlagen . Ich meine, eigentlich wurdest nur DU geschlagen. Sorry.“, meinte sie und spielte verlegen mit dem Zipfelchen meiner Decke. „Unsere Taschen wurden gestohlen, aber für eine Vergewaltigung waren wir den Kerlen offenbar zu alt. Da soll noch einmal einer sagen, über dreißig zu sein, habe keine Vorteile! Ironie des Schicksals, oder so. Huch, ich quassle ja unnötig viel. Du brauchst wohl eher eine Würgeschüssel.“, meinte sie und blickte mir mit viel Mitleid ins Gesicht.
    „Ich brauche vielmehr einen Würgegriff … geradewegs um den Hals des Verbrechers. Oh, ah, na vielleicht reichst du mir doch lieber die Schüssel.“ Während ich ein wenig würgte, versuchte Anne mir zu erzählen, was sie noch von dem Abend wusste. Zu meiner Überraschung konnte sie sich, trotz ihres Vollrausches, an sehr viel erinnern.
    „Nun ja, eigentlich hat mir die Polizei ein wenig auf die Sprünge geholfen.

Weitere Kostenlose Bücher