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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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traurig. Zum Schluss hatte sich alles so echt und wunderbar angefühlt, vor allem meine Zuneigung zu Tadeos. All das war nur ein Hirngespinst einer verrückten Tiefschläferin? Eine schnöde Folge von Medikamenten?
    Medikamente! Das war meine Rettung!
    „Was haben die mir denn gegeben?“
    „Hm? Das weiß ich doch nicht, ich bin schließlich keine Ärztin! Aber was interessiert dich das? Möchtest du nicht lieber wissen, wie es um dich steht? Du hast uns nämlich ganz schön viele Sorgen bereitet.“
    „ Ich? Euch Sorgen? So, so. Ich nehme an, ich werde wieder ganz heil. Aber Anne ... vielleicht könntest du den Namen des Medikaments eruieren und mir sagen ...“
    „Herrschaftszeiten, Sabrina! Was ist nur los mit dir? Du interessierst dich kein bisschen für deinen Zustand und willst nur an Drogen rankommen? Ja, spinnst du denn?“
    „Ach, Anne! Du hast ja keine Ahnung ...“
    „Na, dann lass’ jetzt aber mal hören. Eher gehe ich nicht aus diesem Krankenzimmer und nach einem Medikament frage ich schon gar nicht.“
    „Alte Erpresserin!“, zischte ich, verdrehte leicht die Augen und begann alles über meine fantastische Reise zu erzählen.
     
    Anne war schlicht von den Socken, phasenweise erzürnt, aber im Großen und Ganzen eher erheitert. Der Part mit den vielen Männern, die hinter ihr her waren, gefiel ihr natürlich besonders gut. Kichernd lehnte sie sich zurück und malte sich den schönen Berek bis ins Detail aus.
    „Woher weißt du nur, welcher Männertyp mir gefällt? Mein Alex sieht doch ganz anders aus.“, fragte sie scheinheilig und kicherte wie ein junger Teenager.
    „Schon vergessen? Beste Freundinnen und so.“, meinte ich und konnte eine gewisse Traurigkeit nicht länger verbergen. Das Erlebte war noch zu intensiv in mir, als dass ich es einfach so als Traum hätte abtun können.
    „Du vermisst ihn wohl sehr, deinen süßen Dämon, hm?“
    „Halbdämon!“, erwiderte ich, konnte aber die Tränen nicht länger zurückhalten, weil ich immer noch wie frisch verliebt war. Schniefend wischte ich sie fort und nickte meiner Freundin zu.
    „Vorsicht mit dem Nicken! Du hast immerhin eine satte Gehirnerschütterung. Außerdem hast du dir den linken Arm gebrochen und das rechte Bein. Ich sage es ja nur ungern, aber so blöd muss man erstmal vom Randstein kippen, um genau vor ein Auto zu krachen.“
    „Auto?“
    „Ja. Öha, weißt du das gar nicht mehr?“
    „Ich dachte wir sind überfallen worden?“
    „Ja, schon. Aber der Arsch von Räuber war ziemlich ungeschickt, wahrscheinlich auf Drogen oder so. Er hat dich irrtümlich geschubst und du bist prompt auf die Straße gefallen und das genau vor ein Auto. Gott, war das ein grässliches Geräusch!“
    „Armbruch? Beinbruch? Das ist ja wie in meinem Traum!“, meinte ich verdattert und versuchte mich an irgendetwas vom Überfall zu erinnern. Doch da war nichts, nur die Fülle meines Traumes und der konnte nie Wirklichkeit werden.
    „Na, dass du Arm und Bein in deinen Traum eingearbeitet hast wundert mich nicht. Das sind immerhin Fakten.“
    „Nein, Frakturen!“
    „Ach, du!“, lachte Anne und steckte mich mit ihrer Heiterkeit an.
    „Dabei hätte ich so gerne gewusst, ob Berek wieder aufgetaucht wäre, und ob Du wieder zu Deinem Mann zurück gegangen wärst.“
    „Natürlich wäre ich das! Du kennst mich doch, Sabrina. Meine Familie ist mir heilig!“, erwiderte Anne lachend und ich grinste kurz, musste aber weiterhin an Tadeos und den Traum an sich denken.
    „Hach, blöder Heilungsprozess! Irgendwie hat mich der zu früh erwischt. Diese dämliche Herena hätte ich auch noch gerne in der Hölle schmoren sehen und überhaupt ...“
    „Ach, Sabrina! Das ist doch alles nicht so wichtig. Hauptsache du wirst wieder gesund und machst das Beste aus Deinem Erlebnis. Wenn du mich fragst, hat der Traum einzig und alleine den Zweck gehabt alte Denkmechanismen zu sprengen. Es würde mich nicht wundern, wenn dein Männerhass kleiner geworden ist und ein paar Deiner Dornen in schöne Blüten verwandelt worden sind.“
    „Dornen? Wer hat denn hier bitte Dornen?“
    „Na du, du süß duftende Rose!“
    „Ach, das ist doch der Apfelstrudel den du da riechst. Gib es zu, du möchtest ein Stück von meiner Nachspeise haben!“ Damit deutete ich listig auf das Essenstablett zu meiner Rechten und erkannte an Annes liebäugelndem Blick, dass sie nicht abgeneigt war.
     
    Anne schob sich gerade den letzten Bissen in den Mund, als die Türe zu meinem Zimmer

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