Dornröschens Bestrafung
wirklich an Flucht gedacht, und ich wollte auch
jetzt nicht daran denken. Es war ein zu verwirrender Gedanke, der meine Lage
noch unerträglicher erscheinen ließ.
Als wir vor dem Tor meines
Herrn hielten, war es bereits dunkel. Ich wurde meines Geschirrs und meiner
Stiefel entledigt, und alles, bis auf den Phallus, wurde entfernt. Die anderen Ponys
wurden zum Stall gepeitscht, die leere Kutsche zogen sie hinter sich her. Ganz
ruhig stand ich da und dachte an Jerards Worte. Ich wunderte mich über den seltsamen
heißen Schauer, der mich durchfuhr, als die Herrin mein Gesicht hob und mein
Haar aus dem Gesicht strich.
“Gut, gut“, lobte sie
wieder mit dieser zärtlichen Stimme.
Sie wischte mit einem
weichen weißen Taschentuch aus Leinen über meine Stirn und meine nassen Wangen.
Ich schaute ihr direkt in die Augen, und sie küsste meine Lippen; mein Schwanz
zuckte, als ihr Kuss mir den Atem raubte. Sie ließ den Phallus so schnell aus
mir herausgleiten, dass ich das Gleichgewicht verlor; mit bangem Herzen sah ich
zu ihr auf. Und dann entschwand sie in das reiche kleine Haus. Ich stand schaudernd
da, schaute zu dem Spitzdach und den glitzernden Sternen darüber auf, und dann erkannte
ich, dass ich allein war mit meinem Herrn, der wie immer den breiten Riemen in
seiner Hand hielt. Er drehte mich herum und ließ mich auf der breiten
gepflasterten Straße in Richtung Marktplatz marschieren.
Große Unterhaltung
Tristan:
Ohne das entsetzliche
Ponygeschirr fühlte ich mich vollkommen bloß und verletzlich, als ich geschwind
auf das Ende der Straße zumarschierte; und jeden Moment erwartete ich das Ziehen
und Zerren der Zügel, als würde ich sie noch immer tragen. Zahlreiche mit
Laternengeschmückte Kutschen donnerten nun an uns vorbei; die Sklaven trabten
schnell, mit erhobenem Kopf, so wie auch ich es zuvor getan hatte. War es mir
lieber auf diese Art? Oder auf die andere? Ich wusste es nicht. Ich kannte nur
Schmerz und Verlangen und war mir in höchstem Maße bewusst, dass mein schöner
Meister Nicolas mein Herr, der strenger war als so viele andere- hinter mir
ging.
Ein gleißendes Licht ergoss
sich auf die Straße vor uns. Wir erreichten das Ende des Dorfes. Doch als ich
um das letzte der hohen Gebäude zu meiner Linken marschierte, sah ich nicht den
Marktplatz, sondern einen anderen offenen Platz, auf dem sich eine riesige
Menschenmenge versammelt hatte und der von Fackeln und Laternen erleuchtet war.
Ich konnte den Wein riechen und hörte lautes, trunkenes Gelächter. Paare
tanzten Arm in Arm, und Weinverkäufer mit prallgefüllten Weinschläuchen über
den Schultern drängten durch die Menge und boten jedem einen Becher Wein an. Mein
Herr hielt plötzlich, gab einem dieser Weinverkäufer eine Münze und reichte mir
sodann den Becher. Ich errötete bis in die Haarspitzen über diese
Freundlichkeit und trank den Wein gierig, aber so gesittet, wie ich konnte.
Meine Kehle war
ausgetrocknet. Als ich aufblickte, sah ich deutlich, dass dies eine Art
Festplatz der Bestrafungen war. Sicher war dieser Ort das, was der Auktionator
den Platz der Öffentlichen Bestrafung genannt hatte. An der einen Seite des
Platzes waren Sklaven in einer langen Reihe an Pranger geschnallt, andere waren
ungezäumt, in schwach erhellten Zelten, deren Eingänge für die Dorfbewohner offenstanden,
die kamen und gingen und dem Aufseher eine Münze bezahlten. Weitere gefesselte Sklaven
trotteten im Kreis um einen hohen Maibaum, wurden dabei von vier Männern
geprügelt.
Und hier und dort tollte
ein Paar Sklaven durch den Staub, um ein Ding zu erhaschen, das vor ihnen her
gezogen wurde. Junge Männer und Frauen feuerten sie dabei an; offensichtlich hatten
sie Wetten auf einen möglichen Gewinner abgeschlossen. An den Wällen rechts
kreisten langsam riesige Räder, auf denen sich gefesselte Sklaven drehten, Arme
und Beine weit gespreizt, und ihre flammend roten Schenkel und Pobacken waren
das Ziel für Apfelgehäuse, Pfirsichkerne
und sogar rohe Eier, die aus der Menge nach ihnen geworfen wurden. Mehrere
andere Sklaven hoppelten in der Hocke hinter ihren Herren; ihr Nacken war mit zwei
kurzen Lederketten an ihre weitgespreizten Knie gebunden, ihre Arme
ausgestreckt, um Stangen zu halten, an deren Enden Körbe mit Äpfeln zum Verkauf
baumelten.
Zwei kleine rosige Prinzessinnen
mit vollen Brüsten und nass vom Schweiß ritten auf hölzernen Pferden mit wilden
schaukelnden Gebärden; augenscheinlich steckten in ihren Vaginas
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