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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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verprügelt
wurde, aufstöhnte, und ich hörte den Donner ihrer Füße auf dem Drehsockel. Plötzlich
spürte ich den Drang aufzuspringen und davonzulaufen - und doch rührte ich mich
nicht von der Stelle. Der Krach auf dem Platz schien mehr und mehr
anzuschwellen unter dem dröhnenden Grollen der Trommeln. Ich war als nächster
an der Reihe. Zwei Aufseher stießen mich die Stufen hinauf, während ich mit
meiner ganzen Seele dagegen rebellierte; und ich hörte den strengen Befehl
meines Herrn:
    „Keine Fesseln.“
    Keine Fesseln. Das also war
seine Wahl gewesen. Ich brach fast in Verzweiflung aus. O bitte, seid gnädig
und fesselt mich!   Doch zu meinem
Entsetzen streckte ich mich freiwillig, um mein Kinn auf den hohen hölzernen
Pfahl zu legen, spreizte sogar die Beine und verschränkte die Hände im Nacken,
wobei mich die rauhen Pranken eines Aufsehers nur leicht führten. Dann war ich
allein. Keine Hände, die mich berührten. Meine Knie ruhten lediglich in den
flachen Einbuchtungen des Holzes. Nichts als der schlanke Pfosten, auf dem mein
Kinn lag, befand sich zwischen mir und Tausenden Augenpaaren, meine Hüften und
mein Bauch spannten sich in kreisenden Zuckungen.
    Der Drehsockel wurde
schnell angetrieben, und ich sah die riesige Gestalt des Peitschenmeisters, sein
Haar struppig; mit aufgerollten Hemdsärmeln stand er da, hielt das gigantische
Paddel in seiner schaufelartigen Hand, griff mit seiner Linken in ein hölzernes
Gefäß und schöpfte daraus einen großen tropfenden Klumpen einer honigfarbenen
Creme.
    „Ah, lasse mich raten!“
rief er. „Dies ist ein frischer kleiner Junge aus dem Schloss, der hier noch
niemals zuvor gezüchtigt wurde! Weich und rosig wie ein kleines Ferkelchen, mit
seinem goldenen Haar und seinen stämmigen Beinen. Wirst du nun all diesen
Leuten eine gute Vorstellung bieten, junger Mann?“
    Er schwang den Drehsockel
erneut zur Hälfte herum, schmierte die dickflüssige Creme auf meine Pobacken
und verrieb sie. Die Menge erinnerte ihn mit lauten Rufen, dass er viel davon
brauchen würde. Die Trommeln ertönten erneut in tiefem Grollen. Unter mir lag
der ganze Platz mit den gierig glotzenden Dorfbewohnern. Und dazu die armen
Unglücklichen, die den Mast umkreisten, die Sklaven am Pranger, die sich wanden,
als sie gepeinigt und gepiesackt wurden; Sklaven, die kopfüber von einem
eisernen Karussell hingen und langsam herumgedreht wurden, so wie ich jetzt unerbittlich
im Kreis gedreht wurde. Hitze breitete sich in meinen Pobacken aus, und sie
schienen bald zu schmoren und zu kochen unter der Massage der dick
aufgetragenen Creme. Und ich war ungefesselt! Die plötzlich aufflammenden
Fackeln erkannte ich nur verschwommen, und ich blinzelte.
    „Du hast gehört, was ich gesagt
habe, junger Mann“ kam die dröhnende Stimme des Peitschenmeisters wieder.
    Er wischte sich die Hand an
seiner befleckten Schürze ab, langte jetzt nach mir und kraulte mein Kinn, kniff
meine Wangen und bog meinen Kopf vor und zurück.
    „Und nun wirst du diesen
Leuten eine gute Vorstellung bieten!“ sagte er laut. „Hörst du mich, junger
Mann? Und weißt du auch, warum du ihnen eine gute Vorstellung bieten wirst?
Weil ich diesen hübschen Hintern so lange schlagen werde, bis du gar nicht
anders kannst!“
    Die Menge kreischte vor
Vergnügen.
    „Du wirst deinen hübschen
Arsch bewegen, als wäre es das erste Mal. Denn dies hier ist der Öffentliche Drehsockel!“
    Und mit einem scharfen
Tritt auf das Fußpedal versetzte er den Sockel erneut
in Bewegung, das lange rechteckige Paddel traf meine beiden Hinterbacken mit
erschütternder Wucht, und ich kämpfte um mein Gleichgewicht. Die Menge schrie,
als ich wieder herumgedreht wurde. Und schon traf mich der zweite Schlag, wieder
eine Drehung, ein Schlag und noch einer. Ich Biss die Zähne zusammen unter
meinen unterdrückten Schreien, und der warme Schmerz breitete sich von meinen
Hinterbacken auf meinen Schwanz aus. Ich hörte Rufe wie
    „Fester!“, „Schlag ihn
richtig!“ und „Beweg deinen Arsch!“
    „Mach ihn steif!“
    Und ich stellte fest, dass
ich diesen Befehlen gehorchte. Nicht verzweifelt - eher hilflos. Ich zappelte unter
jedem einzelnen Schlag, der mich hochhievte, und ich bemühte mich, nicht den
Halt auf dem Drehsockel zu verlieren. Ich versuchte meine Augen zu schließen,
aber sie öffneten sich weit bei jedem Schlag. Mein Mund war weit aufgerissen,
meine Schreie brachen unkontrolliert hervor. Das Paddel traf mich an beiden

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