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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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als sechs Monate am Stück an einem Ort aufrechterhalten werden darf. Wenn nun einer gern das ganze Jahr über in Sydney bleiben möchte, findet er die Regel vielleicht blöd, aber schließlich soll man ja Land und Leute kennenlernen.
    Um dieses Visum zu erhalten, muss man den Nachweis über einen Kontostand – wohlgemerkt auf einem auf den Namen des Reisenden ausgestellten Konto – in Höhe von 5.000 Dollar nachweisen (Stand Dezember 2010). Hinzu kommt noch ein Rückflugticket, das in den Zeitraum der Gültigkeit des Visums fällt. Der australische Staat möchte damit sicherstellen, dass man zumindest für eine Weile allein klarkommt und keine Kosten für Zwangsausweisung usw. anfallen. Obligatorisch ist der Nachweis einer Auslandskrankenversicherung. Weiterhin wichtig ist eine Privathaftpflichtversicherung. Man sieht schon, für einen armen Schulabsolventen kommt da einiges zusammen. Aber: Wer nachweislich drei Monate lang Erntearbeit in Down Under verrichtet hat, kann das Visum um ein Jahr verlängern!
    Sollte ein australischer Behördenangestellter dieses Buch in die Hand bekommen, so möge er den nächsten Satz überspringen. Man kann nämlich den Nachweis über die 5.000 Dollar auch in der Form erbringen, dass ein solventer Mensch, meinetwegen Vater oder Mutter, die Summe auf das Konto der Tochter oder des Sohnes einzahlt, man macht eine Kopie des Kontoauszugs und sendet diese ein, und dann überweist man das Geld wieder zurück. Interessiert kein Schwein. Haben wir auch so gemacht. Und einen Job bekommt man durchaus in Australien. Es kann natürlich vorkommen, dass die Arbeit euch alles abverlangt und ihr keine Zeit mehr für Strand und Partys habt. Die Mischung macht es auch hier, am besten einen Monat arbeiten, den nächsten reisen oder die Umgebung genießen. Wie man Arbeit findet, dazu später mehr.
    »Hi, ich bin Gina«, antwortete ich Joel und lächelte ihn an. Ich hatte mir eigentlich geschworen, ein Jahr lang auf den Kontakt zu langweiligen deutschen Jungs zu verzichten, aber Joel war mir auf Anhieb sympathisch. Eine kleine Ausnahme konnte man schon machen, schließlich waren wir ja fast noch in Deutschland.
    Joel lächelte zurück. »Und der, der mit deiner Schwester quatscht, ist mein bester Freund Alex. Aber wir sollten uns beeilen, sonst verlieren wir den Anschluss.«
    Lars oder Björn war schon ein gutes Stück voraus, und schließlich hob er sein Schild und deutete auf einen kleineren Bus. Als ich aufgeregt auf die Fahrbahn trat, wäre ich um ein Haar das erste Mal vom Linksverkehr um die Ecke gebracht worden.
    * * *
    Wanderers on Kent ist ein Hostel der etwas besseren Klasse. Die ersten beiden Übernachtungen waren in der Organisationspauschale inbegriffen, genauso wie der Einführungskurs während der folgenden Tage. Danach wird man rausgeschmissen und ist auf sich allein gestellt. Es gibt diverse Anlaufstellen in ganz Australien, an die man sich in Notfällen wenden kann und die dafür sorgen, dass man auch eine Nacht unterkommen kann, wenn alles schiefgelaufen ist. Zusätzlich bietet das Council auch eine Reihe von Kursen und Kurzausbildungen an. Durch ein Abschlusszeugnis werden einem die Chancen auf einen Job sehr erleichtert.
    Als unsere Gruppe aus acht Mädchen und zwölf Jungs im Hostel ankam, war es längst dunkel. Sosehr ich auch durch die Scheiben des Busses starrte, viel war von meiner Traumstadt nicht zu erkennen. Das Einchecken im Wanderers zog sich durch unsere große Gruppe endlos hin. Und dann erfuhren Sandy und ich, was ein gemischter Dorm ist.
    »Hey, irgendjemand dabei, der nichts dagegen hat, im gemischten Dorm zu schlafen?«, rief der Typ hinter dem Counter über die Köpfe der wartenden Menge hinweg. »Ich habe nur noch einen Sechser-Mädchen-Dorm.«
    Ich blickte Sandy ratlos an, bis Joel mich aufklärte.
    »Na, Jungs und Mädels im selben Zimmer. Das ist in den Hostels hier so üblich. Es gibt Jungs-Dorms, Mädchen-Dorms und eben die gemischten Dorms. Man kann ja nicht immer allen gerecht werden«, grinste er und stieß Alex an.
    Gerade wollte ich Sandy fragen, wie sie dazu steht, als ihr Arm schon in die Höhe schoss.
    »No problem!«
    »Hm«, grummelte der Countermann. »Dann kommt mal nach vorne. Ich hab noch einen gemischten Vierer-Dorm. Wer von euch Jungs will da mit rein?«
    Zwölf Arme flogen in die Höhe.
    »Ich sagte, ein Vierer-Dorm!«, grinste der Typ und zwinkerte uns zu. »Ich denke, ihr solltet euch eure Mitbewohner besser selber aussuchen.«
    Da brauchte

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