Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft
mische.
Während ich artig die Häppchen anbiete, sehe ich in Gedanken wieder dieses geile Paar auf dem Behandlungsstuhl. Vorhin habe ich beobachtet, wie die zwei im Flur verschwunden sind. Reine Neugier trieb mich dazu, ihnen zu folgen. Das, was ich durch das Schlüsselloch gesehen habe, hat mich umgehauen. Der Blonde mit der hellen Haut und dazu Takashi mit seinem schwarzen Haar und dem olivfarbenen Teint. Der blanke Wahnsinn und so geil, dass mein Schwanz immer noch halbsteif ist.
„Tim Henrik, das Tablett ist leer“, sagt eine Stimme an meinem Ohr.
Es ist Dr. Bottleneck, der mich freundlich anlächelt. Ich lächle zurück und eile zum Buffet, um mich mit Nachschub zu versorgen. Mit neuer Ware an Bord wandere ich durch die Gästeschar, während meine Gedanken wieder bei dem Paar sind. Ob es wirklich so lustvoll ist, einen Schwanz im Darm zu haben? Der Blonde hat ausgesehen, als würde er gleich sterben vor Geilheit und Takashi – mein Gott, den habe ich auch noch nie so erregt gesehen. Der Boden hat richtig gewackelt, als er den Kleinen rangenommen hat.
„Tim Henrik, du bist nicht bei der Sache“, erklingt Bottlenecks Stimme.
Er hat Recht und ich reiße mich zusammen. An die Szene kann ich später, im Bett, wieder denken. Dann kann ich mir dabei auch einen runterholen.
Bisswunden und Cockringe
„Lore“, rufe ich jovial in die Gegensprechanlage.
Es ist der Tag nach der Feier und ich bin müde. Manuel ist gestern Nacht seinen Smoking ganz langsam losgeworden, verwöhnt von meinen Fingern und Lippen. Mein Gott, ich werde schon wieder hart, wenn ich nur daran denke.
„Lore“, brülle ich ungnädig.
„Tschuldigung, Dr. Bottleneck. Lore hat sich für heute krank gemeldet“, ertönt Tim Henriks Stimme aus dem Lautsprecher.
Was für ein Miststück. Die Feier war ihre Idee und nun das. Sicher liegt sie noch im Bett mit diesem Kerl, der zu später Stunde aufgetaucht ist. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als der Jean Reno Verschnitt durch die Tür gekommen ist, Lore angeschaut hat und vor ihr auf die Knie gegangen ist. Zum Glück habe ich nicht verstanden, was der Kerl ihr gesagt hat, es war einfach zu laut. Meiner Sprechstundenhilfe muss es gefallen haben, denn sie lief den Rest des Abends mit einem verträumten Gesichtsausdruck herum. Wie der ausschaut bei diesem Biest? Nun: gefletschte Zähne und weit aufgerissene Glubscher. Grauenvoll.
„Gut, Tim Henrik. Du schaffst das auch allein“, rufe ich in das Mikro.
„Sie brauchen nicht zu schreien“, sagt mein Azubi, der in diesem Moment zur Tür herein spaziert.
Er marschiert auf meinen Schreibtisch zu und schiebt mir einen Becher über die blankpolierte Tischplatte herüber. Ich nicke gönnerhaft und schnuppere prüfend. Es riecht nach Kaffee, ein ungewohnter Geruch. Langsam trinke ich einen Schluck, wobei ich Tim über den Becherrand beobachte. Seine Miene ist fröhlich, wie immer.
„Ist der erste Patient schon da?“, frage ich und gucke zum Monitor.
Der ist dunkel. Seufzend schalte ich ihn an und schaue zu Tim Henrik, der sich gerade auf die Lippe beißt. Hinreißend. Wenn Manuel nicht wäre – nein, ich will keinen anderen als ihn.
„Also, haben wir einen Kunden?“, wiederhole ich.
„Ja“, Tim nickt und errötet, „da sitzt ein Kerl in der Anmeldung, aber er ist ein Notfallpatient.“
„Notfall?“ Ich springe auf, der Becher wackelt, Tim weicht zurück.
Er hebt beide Hände beschwichtigend hoch.
„Der Mann ist ganz ruhig. Keine Panik, Dr. Bottleneck“, sagt er. „Es ist nur – ab und zu stöhnt der Patient, als litte er Schmerzen. Das macht mich nervös.“
„Bring ihn rein, Junge“, brumme ich und plumpse zurück in meinen Sessel.
Mein Bildschirm ist inzwischen zu Leben erwacht. Ich checke die Daten des Notfallpatienten, die Tim Henrik gewissenhaft eingetippt hat. Guter Junge. Ich lese: Ingo Bockmann, dreiundzwanzig. Gut, mehr brauche ich vorerst nicht zu wissen. Tim schiebt einen kleinen Kerl durch die Tür, der mit gesenktem Blick auf mich zugeht und sich sehr vorsichtig auf dem Besucherstuhl niederlässt.
„Danke Tim“, sage ich und nicke ihm zu.
Mein Azubi schließt die Tür. Ich beuge mich vor und mustere Bockmann, der in sich zusammengesunken seine Schuhspitzen betrachtet.
„Möchten Sie mir etwas sagen?“, beginne ich den Dialog.
„Ich bin gebissen worden“, flüstert mein Patient.
Oha. In meinem Kopf erscheinen sofort Bilder von Schwanzspitzen, in denen sich die Giftzähne einer
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