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Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Titel: Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Besenstiel verschluckt. Hm, ob das die Lösung ist? Ich kneife die Augen zusammen, das sieht immer sehr gut aus und vermittelt den Eindruck, als würde ich nachdenken.
"Setzen Sie sich, Herr...", ich schaue auf den Monitor, "Weingeist. Äh, der Name ist aber nicht Programm, oder?"
Kleine Späße versüßen den Alltag. Fridolin Weingeist presst die Lippen zusammen und senkt seinen Hintern sehr vorsichtig auf den Plastikstuhl. Kluger Mann. Ich verbeiße mir ein Grinsen.
"Kleiner Scherz am Rande", ich lache jovial, beuge mich vor und gehe in die typische, vertrauenerweckende Urologenpose. Die Unterarme auf den Tisch gelegt, die Finger wie zum Gebet verschränkt, der Blick eindringlich.
"Was haben wir denn für ein Problem?"
Meine Stimme ist sanft, und die ‚wir' Form löst bei Patienten normalerweise ein Wohlbehagen aus, lässt sie glauben, wir würden wirklich etwas teilen. Gut, in diesem Fall ist es nur die Atemluft, und selbst das ist mir angesichts Fridolins untersetzter Gestalt unangenehm. Wahrscheinlich ernährt er sich nur von Dosenfraß, allen voran den ‚Texaseintopf' von Aldi, so miesepetrig wie er guckt. Dem hängen wohl nur die Bohnen quer.
"Bauchweh", wispert Herr Weingeist, und presst sehr anschaulich beide Hände auf seine Murmel.
"Oh weh", sage ich mitfühlend und lehne mich zurück.
Ich mustere den armen Kerl und überlege. Es ist offensichtlich, dass er mir etwas verheimlicht.
"Sexuelle Vorlieben?"
Die blauen Augen des Herrn Weingeist weiten sich, sein Kinn fällt herunter. Dann errötet er und schüttelt vehement den Kopf.
"Nein. Äh, ja", flüstert er, "aber das hat nichts mit meinen Bauchschmerzen zu tun."
"Aha", ich schaue auf den Bildschirm, das wirkt immer gut. "Dann wollen wir erstmal einen Ultraschall machen, bevor ich Sie abtaste."
"Abtasten?", wiederholt Weingeist schwach.
"Ja", ich stehe auf, er kommt auch sofort hoch. "Ich muss ihr Rektum abtasten und nach eventuellen Fremdkörpern suchen."
"Fremdkörper?"
Dieser Weingeist - sein Name ist doch Programm. Jedenfalls geht er mir jetzt schon auf den Sender. Ich dirigiere ihn über den Flur zu U1, wo Lore erwartungsfroh steht. Ich befehle ihr mit einem Wink meines Kinns, das Feld zu räumen. Es kommt zu einem stummen Gefecht, das ich gewinne, aber ich erkenne an ihrem Blick, dass sie den nächsten Kaffee mit Gift versetzen wird statt mit Urin. Leise seufzend dränge ich Fridolin zur Liege.
"Hosen runter", sage ich gröber als beabsichtigt.
Er gehorcht, dabei bewegt er sich immer noch, als würde ihm ein Besenstiel im Arsch stecken. Nun gut, das würde ich gleich herausfinden. Endlich liegt der Kerl und ich greife nach den Latexhandschuhen. Langsam streife ich sie über, kontrolliere dann die Funktionen des Ultraschallgerätes und greife nach dem Mikro.
Ha-ha. Ich nenne es so, weil es so aussieht, natürlich ist es eine Sonde. Herr Weingeist zuckt zusammen, als ich mit dem Ding über seinen Bauch fahre. Kein Wunder, ich musste es vorher mit Geitgel einstreichen. Neugierig schaue ich auf den Monitor, unterdrücke ein Kichern, als ich den Gegenstand erfasse.
"Herr Weingeist, wie steht es mit ihrer Zahnpflege?", sage ich ernst, obwohl ich mich am liebsten gekringelt hätte vor Vergnügen.
"Gut", wispert Weingeist.
"Schön, aber - vermissen Sie nicht etwas?"
"Nein", mein Patient sieht mich aus großen, unschuldigen Augen an.
Wäre er nicht so hässlich, würde es süß aussehen. Hm, stehe ich auf süß? Eigentlich nur dann, wenn es um Nachtisch geht. Spontan fällt mir Blondschöpfchen von gestern Mittag ein. Vielleicht sollte ich heute wieder in den ‚goldenen Hirschen' gehen, auch wenn mir eher nach Chinamann ist.
"Wie weit sind wir?", knurrt Lore hinter mir.
Weia, die ist echt sauer. Unter drei Hoden pro Tag weicht ihre Contenance und sie wird unausstehlich.
"Äh, fertig", murmele ich und stelle das Ultraschallgerät aus.
Die Aufnahme der Zahnbürste im Rektum des Herrn Weingeist ist im Kasten, ich brauche das Gerät nicht mehr. Aber - wie zum Teufel nochmal - kommt das Ding da hin? Beim Zähneputzen verschluckt? Schon wieder steigt ein Kichern in mir hoch, das ich aber angesichts Lores böser Miene sofort unterdrücke.
"Sie können aufstehen, Herr Weingeist", erkläre ich meinem Patienten, während ich mir die Handschuhe abstreife.
Lore wippt auf ihren Absätzen, ihr Blick ist provozierend. Ich zucke mit den Achseln, dränge mich an ihr vorbei und laufe in mein Zimmer. Prüfend betrachte ich meine Gerätschaften, überlege, wie ich den

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