Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft
Moment ist gekommen. Ich töte Bottleneck, es ist einfach. Sein Röcheln rührt mich nicht, ich nicke ihm zu und wende mich an Manuel.
"Ich liebe dich."
Er nickt, seine Mundwinkel ziehen sich hoch. Sein Blick wandert zu meinem Mund und plötzlich weiß ich auch nichts Wichtigeres, als ihn endlich zu küssen. Sehnsüchtig wimmernd beuge ich mich vor und berühre seine Lippen mit meinen. Wie ein Blitz fährt es mir in die Leibesmitte, ich reiße ihn in meine Arme und küsse ihm das Gehirn aus dem Schädel. Meine Zunge agiert, wie sonst nur mein Schwanz. Mit Manuel ist alles anders, intensiver, geiler und so - als wenn ich endlich ich sein könnte.
"Ich liebe dich", stöhne ich - nicht Bottleneck.
"Richard", flüstert Manuel, streichelt mich, seine Finger reißen an meiner Kleidung.
Seine Stimme ist tief und heiser. Das erregt mich noch mehr. Ich helfe ihm, steige aus meinen Slippern und der Jeans, streife meine Shorts ab und fühle endlich seine Haut an meiner. Wir sind beide heiß, fast fiebrig. Manuel erwidert meine Küsse, drängt mich langsam aus der Küche. Unser Weg führt über den Flur, bis ich eine Bettkante in den Kniekehlen fühle.
Wir fallen zusammen, rollen über das Bett. Mein Mund ist fest mit Manuels verbunden, kann sich nicht lösen. Selbst als ich auf ihm lande und er seine Schenkel spreizt, ich dazwischen gleite und meinen Schwanz in seine enge Öffnung dränge, trennen sich unsere Lippen nicht. Doch, ganz kurz blitzt etwas auf. Ich hebe den Kopf und entdecke das Gesuchte auf dem Nachttisch. Für meinen Zustand unheimlich geschickt rolle ich ein Kondom über meine Länge, dann ist der Moment der Klarheit auch schon wieder vorbei. Ich versenke mich mit einem Stoss, erobere Manuel und gebe gleichzeitig mich. Er zuckt kurz zusammen, dann entspannt er sich und nimmt mich auf.
Geben und nehmen. Ein Rhythmus, der sich in meinem Kopf festsetzt, in dem schon längst Leere herrschen müsste. Stattdessen ist da plötzlich Gefühl. Ich stoße mich in Manuel, genieße seine Nähe und küsse ihn immer noch. Kann einfach nicht aufhören. Seine Lippen sind so tröstlich und gleichzeitig erregend. Meine Bewegungen - sonst mühelos - werden eckig.
"Lass dich gehen", stöhnt Manuel, bevor ich erneut seinen Mund erobere.
Öl auf meine Lenden. Sie zucken - vor und zurück. Mein Atem kommt viel zu gepresst, meine Muskeln spannen sich an. Ich fühle, wie es sich in meinem Rücken manifestiert und in Lichtgeschwindigkeit zu meiner Körpermitte frisst. Die Zeit bleibt stehen, ich hebe ab - ungläubig Manuel anstarrend zerfließe ich, explodiere zugleich und grabe meine Fingernägel in sein Fleisch. Er lächelt - ich schreie und pumpe meine Sahne in ihn rein, spüre, wie das Gummi reißt und kann trotzdem nicht aufhören. Meine Hüften zucken, es geht immer weiter, hört einfach nicht auf.
"Komm", flüstert Manuel und hält mich fest.
Er ist der Anker, der Fels in der Brandung und mein Lebenselixier. Langsam komme ich runter und finde mich an seiner Brust wieder. Schwitzend, keuchend und kaum bei mir selbst. Ein zärtlicher Kuss auf meine Wange, er murmelt Unsinn in mein Ohr. Ich muss kichern. Hilfe. Ich kichere?
"Ich liebe dich", murmelt Manuel, "was hast du mit Bottleneck gemacht?"
"Umgebracht", stöhne ich atemlos.
"Okay, kommt er zurück?"
"Niemals. Sonst dreh ich ihm den Hals um."
"Gut", Manuel streicht mir das Haar aus der Stirn, "konnte ihn eh nie leiden."
"Ich auch nicht", meine Arme umklammern ihn, ich kann sie nicht davon abhalten. "Das Gummi ist geplatzt."
"Ja", er lächelt und gibt mir einen sanften Kuss, der mich vor Glück erbeben lässt, "ich hab's gefühlt. Es war geil. Nächstes Mal lässt du das Kondom gleich weg, klar?"
"Verstanden", murmele ich und beginne, kleine Küsse auf seiner glatten Brust zu verteilen.
Manuel ist noch hart, ich werde ihn verwöhnen, bis er vor Lust schreit. Hallo, wer spricht hier? Hört sich nach Richard an, in Liebe diesem scharfen Kerl völlig verfallen. Okay, auch Könige müssen irgendwann auf die Knie, und sei es für ihre Hinrichtung. Meine ist gelungen, der fiese Urologe ist weg. Hier spricht nur noch Richard, Wachs in den Händen meines Liebsten. Hm. Ob er trotzdem wieder auferstehen wird?
Wir werden sehen.
Verlag:
BookRix GmbH & Co. KG
Einsteinstraße 28
81675 München
Deutschland
Texte: Sissi Kaiserlos
Bildmaterialien: shutterstock supported by Lars Rogmann
Alle Rechte vorbehalten.
Tag der Veröffentlichung: 10.02.2013
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