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Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Titel: Dr. Silberfisch in gemeiner Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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ich sehe mir deine Freundin mal an.«
    Wird auch Zeit, dachte Pit und ging mit dem Arzt die Treppe hinauf.
    Vor Pollys Zimmertür stand Karla – aufrecht und mit grimmigem Blick.
    »Das ist Doktor von diese Menschen?«, fragte die Köchin streng. Sie musterte den Arzt abschätzig – von seinem wirren weißen Haar bis hinunter zu den dicken Pantoffeln, die dieser in der Eile versehentlich angelassen hatte.
    »Doktor Silberfisch«, stellte der Arzt sich vor, ergriff die Hand der verdutzten Köchin und gab ihr einen vollendeten Handkuss.
    Karla zog ihren Arm erschrocken zurück. »Iiiih! Wollen Doktor essen Hand von Karla?« Angeekelt wischte sie sich die Hand an ihrer von Flecken übersäten Schürze ab.

     
    »Und was ist das für Name komische – Silberfisch? Kleine, süße Silberfisch auf Stachel von die Distel ist normalerweise Nachtischsehr leckerer …« Und leise fügte sie hinzu: »Aber nur wenn Mond am Himmel ist voll und Wölfe heulen laut in Heimat von Karla.«
    Der Doktor starrte sie verständnislos an.
    »Karla, wir müssen zu Polly«, drängte Pit. »Würdest du uns bitte in ihr Zimmer lassen?«
    »Wenn Gast von kleines Pollyxenia glauben tatsächlich, dass Medizin von diese Mann ist besser als wundervolle Medizin von Karla … bitte schön!« Die Köchin machte beleidigt einen Schritt zur Seite.

Alles Kaputt
     
    Nachdem Karla das Zimmer verlassen hatte, traute Polly sich wieder unter der Bettdecke hervor. Ein weiterer Blick in den kleinen Spiegel machte ihr schmerzhaft bewusst, dass sie sich nicht getäuscht hatte: Ihr Gesicht war weiß wie Weizenmehl und übersät von roten Flecken. Außerdem war ihr hundeelend.
    Auf ihrem Nachttisch stand die Tasse mit Karlas selbst gebrauter Medizin. Was hatte Karla gesagt? Gekochte Kellerasseln und Küchenschaben? Schon bei dem Gedanken daran wurde Polly noch elender. Aber sie konnte doch unmöglich wie eine Pizza mit Tomatenstücken im Gesicht herumlaufen! Polly griff nach der schwarzen Tasse. Sie holte einmal tief Luft, hielt sich die Nase zu und trank alles in einem Zug aus. Augenblicklich fühlte sie sich merkwürdig leicht und gar nicht mehr elend.

     
    Pit klopfte an Pollys Zimmertür und wartete. Doch nichts geschah. »Warum antwortet Polly nicht?«, wunderte er sich und klopfte ein zweites Mal. »Polly, alles okay?«
    »Tür man kann machen auf und einfach gehen hinein«, sagte Karla mürrisch.
    Doch Pit wusste nur zu genau, wie sauer Polly reagierte, wenn man nicht anklopfte.
    »Polly!«, rief Pit nun lauter, da öffnete sich eine andere Tür auf dem langen Flur. »Was ist das denn für ein Krach?«
    Pollys Brüder Pampe und Palme steckten verschlafen die Köpfe aus ihrem Zimmer. »Wisst ihr eigentlich, wie früh es ist?«
    »Oyjoyjoyjoyjoy!« Karla schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Wie sehen aus die Herren Palmatius und Pamphilius?«
    »Unglaublich!«, staunte Doktor Silberfisch.
    »Das ist ja geradezu ungeheuer unglaublich!«
    »A… aber«, stotterte Pit, »ihr habt ja lauter grüne Flecken im Gesicht!«
    »Rottentodd-Masern!«, stöhnte Karla auf. »Zuerst kleines Pollyxenia haben Menschen-Masern, jetzt junge Herren habenRottentodd-Masern! Muss Karla machen neue Medizin.« Mit wedelnden Armen eilte sie die Treppe hinunter.

 

Doktor Silberfisch ging auf Pampe und Palme zu. »Rottentodd-Masern?«, fragte er leicht verwirrt. »Davon habe ich ja noch nie gehört.« Der ehemalige Kinderarzt beugte sich neugierig nach vorn. »Grün«, sagte er kopfschüttelnd. Er nahm seine Brille von der Nase, säuberte sie mit einem alten Stofftaschentuch und setzte sie wieder auf.

     
    »Sie sind tatsächlich grün. Das ist ja
unglaublich
unglaublich!«, murmelte er.
    »Wir haben Rottentodd-Masern?«, fragte Palme ungläubig.
    »Und Polly hat Menschen-Masern?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Pit achselzuckend.
    »Ich habe sofort auf Masern getippt«, sagte der Arzt, ohne den Blick von den grünen Flecken abzuwenden. »Trotzdem möchte ich mir deine Freundin kurz anschauen. Danach kümmere ich mich mit größtem Interesse um diese beiden jungen Herren hier.«
    Pit klopfte noch einmal an Pollys Tür. Wieder erhielt er keine Antwort. »Also, auch auf die Gefahr hin, dass mir gleich ein Schuh an den Kopf fliegt … ich geh da jetzt rein.« Vorsichtig drückte er die Klinke herunter und betrat das Zimmer. Doktor Silberfisch und die Zwillinge folgten ihm.
    »Polly?«, fragte Pit.
    »Sie ist überhaupt nicht hier«, sagte Palme, als er das leere Bett

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