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Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Titel: Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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eventuell eine Chance.
    Da die irdenen Wände den Schall dämpften, ließ sich unmöglich bestimmen, wie weit die Kreatur entfernt war. Aber die stetig zunehmende Lautstärke sagte ihm, dass sie rasch näher kam.
    Siri atmete. Er konzentrierte sich. Er hörte andere Geräusche. Er hörte Schritte, schwere, ungestüme Schritte und, zwischen all dem Gegrunze und Geheul, ein schweres, angestrengtes Keuchen wie von einem alten Mann mit einem Loch in der Luftröhre. Er hörte ein leises, gleichmäßiges Schlurfen und ein unterdrücktes Schnaufen. Der Tunnel leitete den Schall jetzt mit beängstigender Klarheit.
    Es war so weit. Siri stand auf und machte sich langsam auf den Rückweg. Seit er den Tunnel betreten hatte, maß er die Entfernung in Schritten. Bis zu der Grube waren es vierzig. Bei Nummer achtundreißig wollte er stehen bleiben und sich vorsichtig bis zur Stufe vortasten. Aber während er bedächtig einen Fuß vor den anderen setzte, wurden
die Geräusche hinter ihm noch lauter. Am liebsten wäre er gerannt, doch dazu war seine Lunge einfach zu schwach.
    Da ließ ein neues Geräusch ihn erstarren. Es war kurz, aber unverkennbar: das Schluchzen einer Frau. Er lauschte, in der Hoffnung, dass es sich wiederholen würde, hörte aber nur das Knurren und das ohrenbetäubende Geheul. War das etwa …?
    Er hatte zu Ende gezählt und setzte seinen Weg zögernd fort, gebückt und auf das Montiereisen gestützt. Bis zur Stufe war es weiter, als er dachte: verdammt weit. Als er sie endlich erreicht hatte, litt er schon wieder unter Atemnot, aber zum Ausruhen war jetzt keine Zeit. Achtlos trat er in die Grube, und Knochen knirschten unter seiner Sohle.
    Sofort verstummten die Geräusche hinter ihm. Er war wie versteinert. Das Dilemma: Siri stand, nach Atem ringend, mit einem Fuß in der Grube und wagte keinen Laut von sich zu geben. Die bange Frage: War auch die Kreatur erstarrt und lauschte, oder näherte sie sich ihm auf leisen Pfoten? In diesem Fall konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie über ihn herfiel.
    Auf das Schlimmste gefasst, warf er einen Blick über die Schulter.
    »Ruhig weiteratmen, Siri.«
    Eigentlich hätte er nichts sehen dürfen, nichts außer der tiefschwarzen Finsternis, in die er schon die ganze Zeit starrte. Doch aus irgendeinem Grunde schien sich ganz am Ende des langen Tunnels ein grauer Lichtfleck abzuzeichnen, der zuvor nicht dagewesen war.
    Er wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass die Kreatur künstliches Licht benötigte. Er wusste auch nicht, weshalb, aber er war davon überzeugt gewesen, dass sie sich in dem dunklen Labyrinth blind, allein mit Hilfe ihrer Instinkte
orientieren konnte. Aber wenn sie tatsächlich halb menschlich – halb Herr Seua – war, brauchte sie womöglich eine Lampe, um sich zurechtzufinden.Vielleicht war das Grau in der Ferne der Widerschein dieser Lichtquelle. Und vielleicht war das seine einzige Chance.
    Ein mächtiges Heulen hallte die Wände entlang und fegte als Windstoß an Siri vorbei. Die Kreatur hatte sich wieder in Bewegung gesetzt, und Siri sah, dass der Lichtschein im Rhythmus ihrer Schritte pulsierte. Er atmete erleichtert auf.
    Wieder watete er durch den Unrat in der Grube und versuchte, jedes unnötige Geräusch zu vermeiden. Er tastete sich mit dem Montiereisen an einer Wand entlang. Er fand erst eine Ecke, dann eine zweite, aber keinen anderen Ausgang. Während die Zeit knapp und knapper wurde, erreichte er den gegenüberliegenden Tunnel und inspizierte hektisch die andere Seite des Gevierts. Er hatte sich geirrt. Der kleine Raum hatte nur einen Eingang und einen Ausgang, weiter nichts. Seine einzige Hoffnung war die Grube.
    Wie ein Sonnenaufgang in der Ferne erhellte trübes Licht den Tunnel. Wenn er hier stehen blieb, würde Seua ihn mit seiner Lampe sofort sehen. Und wenn er sich neben der Stufe zusammenkauerte? Vorsichtig räumte Siri die Knochen unterhalb der Öffnung beiseite, aus der die Bestie kommen würde. Er hielt sich ein Stück rechts vom Tunneleingang, damit die Kreatur nicht auf ihn trat. Ihm blieb nur wenig Zeit.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Wenn das Ziel der Kreatur jenseits der Grube lag, würde er sich so lange versteckt halten, bis sie verschwunden war. Wenn ihr Ziel jedoch die Grube selbst war, würde sie ihn früher oder später entdecken.
Aber vielleicht blieben ihm ja ein Paar Sekunden, um sich von hinten auf die Kreatur zu stürzen und ihr das Eisen über den Schädel zu ziehen.
    Er wusste, dass er nur einen Hieb

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