Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
schon längst über Alles Bescheid wusste?«
    »Professor Murnauer«, sagte Antonia. Singer nickte.
    »Aber mich schien er überhaupt nicht erwartet zu haben, war bleich wie eine Kalkwand, als ich dort durch die Tür marschiert bin. Dann hat er sich aber ziemlich schnell gefangen und nach dem Sicherheitspersonal gerufen.«
    »Aber du bist entwischt.«
    »In letzter Sekunde.« Singer nickte. »Und jetzt soll ich an allem schuld sein. Zumindest vermute ich das. Damit der feine Professor mit sauberen Händen aus der Sache rauskommt. Sie brauchen einen … einen Sündenbock, einen Buhmann, dem sie das Ganze in die Schuhe schieben können. Ein Opferlamm. « Das letzte Wort hatte Singer geflüstert. Er musste an die menschlichen Opferlämmer denken, die zu dem Ding auf der Plattform gebracht worden waren, um einer nach dem anderen …
    »Oh Mann …«
    »Du sagst es.«
    Eine Weile blickte sie ihn forschend an, überlegte kurz und sagte schließlich: »Und hast du …?«
    »Antonia«, sagte er, ergriff ihre Rechte mit beiden Händen und sah sie ernst und eindringlich an, »wenn das auch nur zu einem Bruchteil wahr wäre, hätte ich mich sofort selbst gestellt. Oder ich wäre von irgendeiner Brücke gesprungen. Wahrscheinlich eher Letzteres. All diese … Menschen da unten …«
    Antonia schwieg, schien zu überlegen. Dann sagte sie: »»Ooo-kaaay«, dabei dehnte sie das Wort in die Länge wie einen alten Kaugummi. »Nicht, dass irgendetwas von dem, was du mir in den letzten paar Minuten so erzählt hast, irgendeinen Sinn ergeben würde, aber …«
    Sie zögerte. »Aber was hat das Ganze eigentlich mit mir zu tun?« Sie machte nun eine sanfte Bewegung mit ihren Armen, so, als wolle sie ihre Hände aus denen Singers zurückziehen, aber der hielt sie fest. »Ganz einfach«, sagte er und blickte seiner Tochter in die Augen, »sie wollen dich, damit sie an mich herankommen.«
    Auf eine furchteinflößende Weise ergab das sogar einen Sinn.
    »Bitte? Das … ist doch alles nicht dein Ernst«, sagte Antonia leise und schüttelte ungläubig ihren Kopf. Sie entwand ihre Hände seinem Griff und fuhr fort, zu flüstern, während sie ihren Vater anblickte. Aus sanften, aber nun eindeutig vorwurfsvollen Augen. »Du tauchst hier nach anderthalb Jahren auf und … und dann so was?« Ihre dunklen Augen wurden groß und dann schaute sie schnell zur Seite. »Mensch,du spinnst doch.«
    »Antonia, glaub mir, ich wünschte wirklich, das wären alles Hirngespinste. Verdammt, mir wäre es lieber, ich könnte mir einbilden, ich wäre verrückt. Und sie würden mich wegsperren, anstatt dass ich dich da reinziehen muss.« Erneut griff er nach ihren Händen, sie ließ es geschehen. Wie schmal und feingliedrig sie doch waren – wie die eines kleinen Kindes.
    »Aber ich habe keine Wahl. Sie haben mir keine gelassen. Ich weiß, wie verdammt schwer dir das fallen muss, aber du musst mir jetzt einfach vertrauen. Dieses eine Mal nur. Diese Typen – ich weiß nicht, was sie mit dir anstellen würden, um an mich heranzukommen.« Er legte die kleine Videokassette auf den Tisch. »Und an das hier . Was hier drauf ist, könnte das Murnauer-Institut über Nacht ruinie ren .«
    Irgendwie schien das den Ausschlag zu geben. Vielleicht war es nur ein kleiner Hinweis darauf, dass ihr Vater möglicherweise doch nicht komplett verrückt war. Er hatte etwas dabei, was zumindest er für einen Beweis seiner Behauptungen hielt. Und immerhin war er ihr Vater. Sie hatte schließlich nur den einen.
    Langsam hob Antonia den Kopf.
    »Gut, ich vertraue dir«, sagte sie, nachdem sie ihn für eine Weile angeblickt hatte. Stumm, aufmerksam, durchdringend. »Nur – verpatz’ es diesmal nicht, okay?«
    »Das werde ich nicht, Antonia«, sagte Singer. »Nicht noch einmal.«
    Ihre Augen lösten sich voneinander, beinahe gleichzeitig. Antonia ließ einen weiteren Blick über sein schreiend buntes Hemd schweifen, »Und besorg’ dir mal vernünftige Klamotten.« Ihre Gesichter verzogen sich synchron zum identischen schiefen Singer-Grinsen. Vater und Tochter. Wie eine richtige kleine Familie.
    »Antonia. Da ist noch etwas«, sagte er.
    »Oh, super, noch mehr gute Neuigkeiten! Was denn?«
    »Also das, was diesen Zwischenfall im Labor verursacht hat, ist ausgebrochen.«
    »Ausgebrochen, wie ein Virus?«
    »Mehr wie ein … ein Tier. Ein sehr gefährliches Tier. Beziehungsweise ein Tier mit einer sehr gefährlichen Krankheit. Und die ist, wie es aussieht,

Weitere Kostenlose Bücher