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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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hochansteckend.«
    »Scheiße!«
    »Antonia, du sollst nicht …« Aber seine Tochter hatte im Moment kein Ohr für seine etwas verspäteten Erziehungsmaßnahmen. »Und warum warten wir nicht einfach, bis die Jungs vom Institut dieses ‚Tier' erlegen?«, schlug sie vor. »Dann wäre doch alles in Butter, oder?«
    »Hmm«, machte Singer und sein Blick verfinsterte sich, »ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht so sicher, dass sie es überhaupt töten wollen . Ich denke, sie wollen es einfangen und … irgendwie nutzbar machen. Als eine Art Waffe.«
     
     

Paranoia
     
     
    S ie verließen gemeinsam die Mensa, um zum Studentenwohnheim hinüberzulaufen. Es waren nur wenige Meter, vielleicht fünf Minuten von der Cafeteria entfernt.
    Als sie dort ankamen, war der Himmel über Hamburg wüst und dunkel. Erste Regentropfen platschten vereinzelt auf den Gehweg. Schon von Weitem konnten sie das hell beleuchtete Foyer des Studentenwohnheims am oberen Ende einer nicht besonders hübschen Betontreppe ausmachen.
    »Shit!«, entfuhr es Singer, als er bemerkte, dass im Foyer Leute herumliefen und sich mit den Studenten unterhielten. Leute, die da nicht hingehörten. Männer in schwarzen Anzügen und den bei diesem Wetter ausgesprochen dämlich wirkenden RayBan-Sonnenbrillen. Klone des Aushilfs-Napoleons aus Murnauers Staatskarosse. Verdammt, sie waren wirklich schnell gewesen. Und, falls daran bisher noch irgendwelche Zweifel bestanden hatten, sie hatten es tatsächlich auf seine Tochter abgesehen. Das vielleicht Erschreckendste waren allerdings die zwei Polizeibeamten, die sich dezent im Hintergrund hielten, aber dennoch deutlich machten, dass sie als offizielle Vertreter der Staatsgewalt die Suche der Murnauer-Truppen unterstützten.
    Singer und seine Tochter zogen sich hinter die Ecke des Wohnblocks zurück, von der aus sie das Treiben im Foyer beobachtet hatten. »Und jetzt?«, flüsterte Antonia.
    »Wir werden ein Auto brauchen, Süße«, antwortete Singer, »und Geld. Wie viel hast du dabei?«
    »Nicht viel, fünfzig Euro vielleicht. Und meine EC-Karte.«
    »Das wird reichen müssen. Die Karte sollten wir vorerst besser nicht benutzen. Ich, äh, besorge uns ein Auto und dann ...«
    Antonia zog die Augenbrauen hoch und sagte: »Du meinst, du klaust eins, oder?«
    Singer zuckte mit den Schultern. »Oh Mann, ich bin ein tolles Vorbild, oder? Aber hast du einen besseren Vorschlag?«
    Von der Wiese vor dem gegenüberliegenden Wohnblock rief jemand: »Hey, Antonia.« Singer und seine Tochter fuhren zusammen. Ein junger Mann schlenderte lässig zu ihnen herüber, dabei winkte er und machte mit Zeige- und Mittelfinger ein V-Zeichen.
    »Was will der Typ?«, flüsterte Singer seiner Tochter zu. Statt einer Antwort winkte Antonia den Jungen heran. Der grinste und trabte los. Dabei ließ er seine Augen keine Sekunde von Antonia.
    »Simon, hey!«, sagte sie zu dem Jungen und setzte ihr hinreißendstes Lächeln auf.
    Den Kopf des Jungen zierten blonde, mit reichlich Haargel nach hinten geklatschte Locken, und er trug eine dieser trendigen Halbmantel-Jacken, deren Zweck sich Singer nie wirklich erschlossen hatte. Dazu trug er eine affektiert wirkende Brille mit riesigen Gläsern aus Fensterglas. Singer hasste ihn sofort.
    »Komm mal mit«, sagte Antonia und zog den blonden Schönling am Ärmel unter das Vordach in einen Hauseingang. Als der Junge nicht hinsah, zwinkerte sie Singer über ihre Schulter zu. Ich habe dir vertraut, jetzt vertrau du mir , schien dieses Zwinkern zu sagen. Singer musste grinsen. Ein wenig konnte er den verknallten Jüngling ja verstehen. Wer wäre nicht nach einem solchen Mädchen verrückt?
    Während Singer sich, so gut es ging, im Schatten des Gebäudes verbarg und weiter zum Foyer des Wohnheims hinüberstarrte, war Antonia in ein angeregtes Gespräch mit dem Jungen vertieft. Es war ein kurzer, aber dem Vernehmen nach recht intensiver Austausch, der damit endete, dass sie dem jungen Romeo einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte. Singer versuchte, nicht allzu schockiert dreinzublicken, als er das sah. Schließlich zog der Junge ab, mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht, und rannte über die Wiese zum Wohnheim zurück.
    »Lass uns von hier verschwinden, Paps.« Antonia lief in Richtung Parkplatz voran, drückte auf einen kleinen schwarzen Gegenstand in ihrer Hand, worauf die Blinker eines cremefarbenen Audi A3 kurz aufleuchteten. Natürlich war es ein Turbo.
    Als sie gerade in dem Auto saßen, brach das

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