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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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relativ modern aus, aber offenbar hatte Antonia das Design stark verbesserungswürdig gefunden und das Plastikgehäuse mit einer Vielzahl kleiner Aufkleber verschönert, hauptsächlich mit den Schwarz-Weiß-Logos irgendwelcher Bands, die Singer beim besten Willen nicht entziffern konnte.
    Antonia schüttete den Inhalt der größeren Plastiktüte vorsichtig auf die breite Ablage auf dem Armaturenbrett. Darunter waren mehrere Telefonkarten und ein ziemlich ramponiertes Smartphone, welches sie mithilfe einiger Kabel aus ihrer Tasche mit dem kleinen Computer verband, während dieser hochfuhr. Dann starrte sie auf den Bildschirm und war für etwa zehn Minuten damit beschäftigt, auf der Tastatur des Netbooks herumzuklimpern. Hin und wieder kommentierte sie ihr Tun, meistens mit milden Flüchen oder anfeuernden Beschwörungen. Dann verharrte sie, schien auf irgendetwas zu warten. Schließlich sagte sie, während sie weiterhin wie gebannt auf den kleinen Bildschirm starrte: »Hoffentlich ist er schon wach.«
    »Bitte!? Es ist drei Uhr nachmittags!«, sagte Singer nach einem kurzen Blick auf die Zeitanzeige an der Armaturentafel des Audi. Antonia schaute kurz in seine Richtung, bevor sie mit dem Bearbeiten des Netbooks fortfuhr. Sie nickte. »Ja, eben.« Dann tippte sie erneut auf dem Gerät herum.
    Schließlich schien sie mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein und Singer erkannte, dass sie ein E-Mail-Programm geöffnet hatte. Sie drückte einen grünen »Senden!«-Button, zog dann die Kabel vom Gerät und klappte das Netbook zu. Anschließend stöpselte sie auch das Handy ab und legte es auf das Armaturenbrett. Während sie den Rest der Utensilien wieder in ihrer Tasche verstaute, musterte Singer sie mit fragendem Blick. Seine Mahlzeit hatte er inzwischen beendet, BiFi und Schokoriegel waren vernichtet und er einigermaßen gesättigt, für den Moment.
    »Na ja, weißt du, zu irgendwas muss das Informatik-Studium ja gut sein, wenn du es mir schon bezahlst, oder? Das heißt, außer dass ich mir von pickeligen Brillenträgern auf den Hintern starren lasse«, sagte Antonia schon fast entschuldigend und grinste ihren Vater breit an. Das Mobiltelefon auf dem Armaturenbrett summte leise, einmal. Antonia schaltete das Display an und sagte dann: »Sehr gut. Er will sich mit uns treffen. Wusste ich's doch, er ist einer von den wirklich coolen Typen. Hier, halt' das mal.« Und damit schob sie Singer das Netbook auf die Oberschenkel.
    Während sie auf dem Display des Handys herumtippte, bat sie Singer, den Rechner wieder aufzuklappen. Als sie fertig war, stöpselte sie das Handy erneut in den PC ein und wandte sich an ihren Vater.
    »Also, da ist dieser Typ. Ein ziemliches Genie, genaugenommen. Er ist außerdem der einzige, den ich kenne, der uns gefälschte Pässe und so ‘nen Kram besorgen kann.« Gefälschte Pässe? Seine Tochter kannte Leute, die gefälschte Pässe besorgen konnten?
    »Okay« sagte Singer, »und der kommt jetzt hierher?«
    »Natürlich nicht.« Antonia schüttelte amüsiert den Kopf, als sei dies die dümmste Frage des Jahrhunderts. »Wir fahren zu ihm.«
    »Hier in Hamburg?« Singer war besorgt. Er fand, dass es allmählich wirklich höchste Zeit wurde aus der Hansemetropole zu verschwinden.
    »Nein.« Antonia schüttelte langsam den Kopf. »Irgendwo außerhalb. Ziemlich weit außerhalb. Keine Ahnung, wo genau, ehrlich gesagt. Aber er wird uns da hinführen.«
    »Mit dem Navigations-Programm auf dem Netbook!« Singer deutete auf den Computer auf seinen Knien.
    »Genau. Er hat sich da eingeloggt und wird uns leiten.«
    »So was ist möglich?«, staunte Singer. Antonia nickte ungeduldig. »Aber hätte er uns nicht einfach seine Adresse geben können?«
    »Ähm, Paps, der Typ ist ein Hacker, nicht dämlich. Und außerdem …« Antonia zögerte und legte dann nachdenklich den Zeigefinger ihrer rechten Hand auf die vorgeschobene Unterlippe.
    »Die Polizisten?«, vermutete Singer.
    »Hm, genau. Die werden Straßensperren haben, oder?«
    »Verflixt, ja. Du hast recht. Wenn Murnauer die ebenfalls in der Tasche hat, werden die natürlich versuchen, alles abzuriegeln.« Er musste an die Polizisten im Foyer des Studentenwohnheims denken. »Und scheinbar hat er das.«
    »Und genau deswegen brauchen wir jemanden, der ihnen immer einen Schritt voraus ist und uns nach Möglichkeit an ihnen vorbei lotst, stimmt's?« Antonia beugte sich hinüber zu dem Laptop und nach ein paar Klicks öffnete sich eine dreidimensionale Simulation

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