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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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gebracht hatte, setzte sich Martin in den gemütlichen Ohrensessel im Wohnzimmer, seinen kleinen Laptop auf dem Schoß, und begann, konzentriert auf dem Gerät herumzutippen. Als er aufschaute, blickte er in das lächelnde Gesicht der frisch geduschten Antonia. Sie stand einfach nur da, in dunkelroten Shorts und dem hellblauen T-Shirt mit Pauli, dem tapfer schaufelnden kleinen Maulwurf. Stand da mitten im Wohnzimmer und sah einfach hinreißend aus. Ihr langes Haar fiel in vollen, noch etwas feuchten Locken auf ihre schmalen Schultern und umspielte die Ansätze ihrer kleinen Brüste unter dem Shirt. An den Türrahmen gelehnt und mit diesem undeutbaren Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Skepsis und offener Zuneigung schaute sie zu Martin herüber. Dann ging sie auf ihn zu und es gelang ihm beinahe, ihre langen Beine zu ignorieren. Beinahe.
    Instinktiv schob er den linken Ärmel seines Sweatshirts herunter, um die Brandnarbe, die sich dort entlangzog, zu verdecken. Sie lächelte ihn an, kam näher und streichelte (eigentlich war es kaum mehr als ein flüchtiges Streifen) über seinen rechten Unterarm. Dann beugte sie sich zu ihm hinab und küsste ihn sacht auf die Wange, auf die rechte, die unversehrte. Und zum ersten Mal seit langer Zeit dachte er nicht mehr daran, wie sehr sich diese unversehrte von seiner anderen Gesichtshälfte unterschied. Zum ersten Mal, seit er vor über fünf Jahren schreiend aus dem brennenden Wagen gekrochen war.

Night Terrors
     
     
    D ie Singers schliefen bereits fest, als Martin den Laptop endlich zuklappte. Die Polizei war offenbar nach wie vor planlos, was den derzeitigen Aufenthaltsort der Singers betraf. Gut. Er hatte saubere Arbeit geleistet.
    Zuvor hatte er sich in das verschachtelte Netz von anonymen Servern eingeloggt und die Bilder für die Ausweise der Singers übermittelt. Die Jungs, die die Papiere fälschen würden, waren Profis. Er kannte sie nicht persönlich, aber ihre Empfehlungen waren gut. So schwierig, wie es gewesen war, an sie heranzukommen mussten sie einfach gut sein. Es war das erste Mal, dass Martin sich um gefälschte Identitäten bemühte, schließlich arbeitete er nicht für die Mafia. Aber das musste er Singer ja nicht auf die Nase binden. Antonias Vater schien ein gewitzter Kerl zu sein, und Martin mochte ihn. Er war irgendwie … cool. Niemand, den man gern enttäuschen wollte.
    Fast noch wichtiger war jedoch, dass er Antonia gegenüber keinen Rückzieher machte. Antonia, die ihn geküsst hatte. Sie war vielleicht ein wenig jung, aber geistig ihrem Alter weit voraus. Als sie sich noch im Chat des Chaos Computer Club miteinander unterhalten hatten, war er stets der Meinung gewesen, sie sei wenigstens Mitte zwanzig und mit ihrem Informatikstudium längst fertig. Und vermutlich fett wie ein Walross von dem ganzen Fast Food, das sie nächtens in sich hineinstopfen musste. Nun, das war sie nicht. Ganz und gar kein Walross. Und es war beinahe lustig, dass ausgerechnet er auf ein dummes Klischee reingefallen war, das aus einem schlechten Hollywoodfilm hätte stammen können. Nein, Antonia Singer war kein Walross, sondern ein intelligentes, hübsches Mädchen. Und ziemlich sexy.
    Sie war nicht Julia, aber sie war …
    … am Leben , meldete sich eine garstige, schnarrende Stimme in Martins Kopf. Und diesmal hatte diese Stimme recht. Es war tatsächlich Zeit, sich wieder mit dem Leben zu beschäftigen. Und mit den Lebenden.
    »Schluss für heute mit den Heldentaten«, sagte er und stand auf. Er überprüfte die Sicherheitseinstellungen der Server ein letztes Mal, warf einen Blick auf das Kamerasystem und knipste danach die Reihe der Hauptbildschirme aus. Dann öffnete er leise die zentimeterdicke Stahltür zum Wohnzimmer, schlüpfte hindurch und verschloss sie wieder hinter sich, genauso vorsichtig, wie er sie geöffnet hatte.
    Keine zehn Minuten später lag auch er im Bett. Eine Weile lag er einfach nur so da und ließ die Ereignisse des Tages Revue passieren. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er zur Zimmerdecke hinaufstarrte. Eine ferne Straßenlaterne warf einen einzelnen, zögerlichen Lichtfinger durch sein Fenster, schien ihn zu locken, nach draußen, in die Nacht.
    Und plötzlich stand sie wieder vor ihm, in denselben weinroten Shorts und dem hellblauen Pauli-der-Maulwurf-T-Shirt, dessen kurze Ärmel ihre schlanken, blassen Arme aufreizend betonten.
    Geschmeidig schlüpfte sie unter sein Laken und er ließ sie gewähren. Ließ es zu, dass sich ihr

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