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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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vermuten, dass sie mit einer dieser durchgedrehten Öko-Terrorgruppen zusammenarbeiten, den Leafers . Man hat sogar ein Bekennerschreiben gefunden. Mit Ihrer Unterschrift.«
    »Oh Mann«, sagte Singer und wurde blass. Martin spielte geistesabwesend mit der kleinen Fernbedienung, den Daumen bedenklich nahe an dem roten Knopf. »Das darfst du nicht glauben, das ist kompletter …«
    »… Blödsinn, ich weiß«, erwiderte Martin, »Sonst säßen Sie jetzt auch ganz bestimmt nicht hier.« Eine trockene, unverblümte Feststellung.
    Der Junge hat Eier , dachte Singer, als er sich von dem Schock ein wenig erholt hatte. Und er schien über mehr und vor allem bessere Informationen als die aus der Flimmerkiste zu verfügen. »Und wieso glaubst du nicht, was sie im Fernsehen erzählen?«
    »Ich habe meine eigenen Forschungen angestellt«, fuhr Martin fort. »Und da gibt es eine Menge Dinge, die nicht richtig ins Bild passen. Aber Sie zuerst – was ist Ihre Version der Geschichte?«
    Also erzählte Singer ihm seine Version. Zumindest die wesentlichen Punkte. Dass er in das unterirdische Labor im Sachsenwald verfrachtet worden war, um an der Untersuchung einer Art biologischen Waffe mitzuwirken, zusammen mit einigen der schlauesten Köpfe, die die europäische Wissenschaft zu bieten hatte. Dass es sich bei der angeblichen Bio-Waffe um eine unbekannte Lebensform von offenbar immensem Alter handelte, behielt er zunächst für sich. Aber die leicht abgewandelte Fassung mit dem entlaufenen Versuchstier, die er stattdessen erzählte, war dennoch nah genug an der Wahrheit, um glaubwürdig zu sein. Zumindest hoffte er das.
    Er beschrieb knapp, wie er aus dem künstlichen Schlaf erwacht war und die Krankenstation und später den gesamten Komplex verlassen vorgefunden hatte. Und er erzählte von den Menschen im Hangar, dahingerafft durch das Virus, lange bevor Singer das Bewusstsein wiedererlangt hatte – und wie er schließlich aus dem Komplex hinaus und zur Raststätte gelangt war. Als er beschrieb, wie er Murnauers Telefonat unsanft unterbrochen und im letzten Moment aus dem Institut geflohen war, lächelte Martin unwillkürlich und nickte, so als hätte ihm Singer lediglich ein Tatsache bestätigt, die er ohnehin schon kannte.
    Und Singer erzählte ihm, wieso Murnauer jetzt Jagd auf sie beide machte. »Ich bin sozusagen der Störfaktor in Murnauers Rechnung. Der Zeuge, mit dem niemand gerechnet hat, weil ich den ganzen Spaß da unten schlicht verpennt habe. Und um mich zu kriegen, müssen sie nur Antonia auftreiben, soviel war mir klar. Und ihnen offenbar auch. Diese Typen bewegen sich weit jenseits aller Skrupel.«
    Martin nickte. »Wie ich schon gesagt habe – Sie beide haben bisher verdammt großes Glück gehabt.«
    »Stimmt. Und ich schätze, es war ein bisschen mehr als nur Glück, oder?«, sagte Singer und grinste Martin fragend an.
    »Kann schon sein, ja«, sagte Martin und lächelte zögerlich. Er hatte allen Grund, auf seine Arbeit stolz zu sein. »Ich habe Sie tatsächlich aus der Ferne unterstützt. Was die Bullen betrifft, die dürften mittlerweile in längere Diskussionen mit den dänischen Behörden verwickelt sein.«
    Er nippte an seinem Kaffee, verzog das Gesicht und stellte ihn wieder hin. »Ich habe eine Meldung verbreitet, nach der Sie zuletzt in Flensburg gesehen worden sind. Demnach sind Sie in Richtung Norden unterwegs. Zumindest werden die das noch für die nächsten paar Stunden glauben, vielleicht länger. Nur bei Ihrem Wagen musste ich etwas improvisieren, ich hatte auf einen blauen BMW getippt.«
    Der Junge mochte etwas schüchtern sein, dachte Singer, aber er war verdammt fit. Und er bemerkte noch etwas. Obwohl Antonia die meiste Zeit über geschwiegen hatte, schaute sie hin und wieder flüchtig zu Martin. Und sie lächelte, wenn sie das tat.
    »Trotzdem - für Sie wird es jetzt alles andere als leicht«, stellte Martin fest. »Haben Sie auf der Fahrt Ihre Kreditkarte oder so etwas benutzt?«
    Beide schüttelten energisch die Köpfe.
    »Gut. Diese Nacht könnt ihr beiden hier bleiben. Schaltet für alle Fälle eure Handys aus und wir sind erst mal safe . Und Sie«, er deutete auf Singer, »sollten sich mal mit eingehend dem Kleiderschrank meines Vaters beschäftigen. Oder halten Sie das etwa für unauffällige Kleidung?«
    »Hast du was gegen mein schickes Hemd?«, gab Singer mit gespielter Eitelkeit zurück und zog die Stirn kraus. Der beleidigte Gesichtsausdruck ihres Vaters in Kombination mit dessen

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