Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Menge, die sich um den Liegeplatz der ORKZAHN drängte, schwoll an.
    Unruhe entstand. Laute, aggressive Rufe waren jetzt zu hören.
    "Verdammt, was ist da los?", rief Yssgar Bogenschütze.
    Unter der Führung eines Offiziers in Brustharnisch, Turban und Pluderhosen drängten die Bewaffneten an die Kaimauer. Sie waren mit Krummsäbeln bewaffnet. Hier und da war auch eine der leichten Elbenoidischen Armbrüste zu sehen.
    "Angehörige der Hafenwache", kommentierte An-Shar in Kirads Richtung.
    "Ich nehme an, dass es jetzt Ärger gibt. Ich kann nur hoffen, dass keiner deiner Männer gegen die Gebote des Din Mogul-Ulali verstoßen hat, sonst könnte uns das eine Weile hier aufhalten."
    "Wer ist der Kapitän diese Schiffes?", rief der Offizier in schlechtem Elbinga.
    Offenbar nahm er erst gar nicht an, dass einer der orkischen Seefahrer an Bord Elbenoidisch sprach.
    Kirad Kiradssohn legte die Linke um den Schwertgriff an seiner Seite. Er trat auf den Offizier zu, setzte einen Fuß auf die Außenwandung der ORKZAHN.
    Der Offizier hingegen befand sich am Rand der Kaimauer.
    Kirad registrierte, dass die Armbrüste der Hafenwächter gespannt waren.
    Noch zeigten sie zu Boden, aber innerhalb von Augenblicken konnte sich die Lage komplett ändern und ein einen Kampf ausbrechen.
    "War hier während meiner Abwesenheit irgendetwas besonderes?", fragte Kirad an Krune Drygvarrson gewandt.
    "Nein, nicht dass ich wüsste", erwiderte Krune.
    Kirad wandte den Kopf wieder in Richtung des Offiziers. Im besten Elbinga, das er aufzubieten hatte sagte er dann: "Ich bin Kirad Kiradssohn Elbenschlächter, der Kapitän dieses Schiffes. Was willst du von mir?"
    "An Bord deines Schiffes soll sich ein Mann befinden, der schwarze Magie angewandt hat."
    "Wer sagt so etwas?", fragte Kirad rau.
    "Dieser Mann ist bei seinem frevlerischen Tun gesehen worden", erklärte der Offizier. "Er wurde dabei beobachtet, wie er einen Bürger dieser Stadt mit einem Illusionszauber behexte, so dass er einen Kieselstein für eine Goldmünze hielt."
    Zauberer genossen in Elbenoi eigentlich großes Ansehen. Dies galt vor allem für jegliche Art von Zauberei, die mit der Heilkunst in Verbindung stand. Es war sogar schon berichtet worden, dass selbst Kalifen und Sultane sich für die Kunst der Magie interessierten. Es existierten sogar regelrechte Zauberschulen, deren Absolventen in Elbenoi eine Art Magiergilde bildeten. Es existierten sowohl rein weltliche Akademien wie etwa in Ne-jefen-Ef und Mokanesh und solche, die nur Priestern und Priesteranwärtern offen standen, wie etwa die Katatib Abu ed-Din in der weit südlich gelegenen Stadt Kuschan.
    Auf weitgehende Ablehnung stießen jedoch Dämonenbeschwörer. In manchen Teilen Elbenoi s war die Beschwörung von Dämonen sogar bei Todesstrafe verboten, ebenfalls wurde jegliche Form von Hexerei abgelehnt, die mit Scharlatanerie und Betrug zu tun hatte.
    Schwarze Magie jedoch, etwa die Anwendung des bösen Blicks, wurde hart bestraft.
    Das Ausstechen der Augen, das Herausschneiden der Zunge oder das öffentliche Auspeitschen waren noch die milderen Strafen gegen die Vertreter der schwarzen Magie, wo immer man sie in Elbenoi zu erkennen glaubte. Je nach dem wie groß die Bösartigkeit ihrer Zauberei vom Richter angesehen wurde, konnten sie auch durch Ertränken getötet werden. Manchmal fesselte und knebelte man sie im Sand der Wüste, wo sie dann bei lebendigem Leib verscharrt wurden.
    Das Feuer und damit der Tod durch Verbrennen wie er andernorts gerne gegen schwarze Magier eingesetzt wurde, galt in Elbenoi als ungeeignet dafür.
    Schließlich war es das heilige Element Aammmuts.

    Es durfte zwar im Kampf gegen Ouuuls Geschöpfe eingesetzt werden und jenen wurden die Schwarzmagier ja zugeordnet, aber gewöhnliche Sterbliche, die die Magier ja auch waren, wurden als zu bedeutungslos angesehen als dass das heilige Feuer gegen sie eingesetzt werden durfte.
    Der Offizier machte eine ausholende Handbewegung. Einer der Bewaffneten führte einen Jungen herbei. Es war jener verdreckte Straßenjunge, dem Kirad und An-Shar in Ahmad el-Auris Wohnung begegnet waren.
    Kirad wandte sich an An-Shar.
    "Offenbar hat er zugesehen", stellte er auf Orkisch fest.
    Der Junge rief aufgeregt etwas auf Elbenoidisch und deutete in An-Shars Richtung. Er konnte sich gar nicht beruhigen. Der Offizier machte eine ausholende Bewegung, woraufhin der Junge wieder fortgeführt wurde.
    "Dieser Mann da vorne ist es", erklärte er. "Er wurde von unserem Zeugen

Weitere Kostenlose Bücher