Drachenatem (German Edition)
anderer Drache mehr übrig.
Jetzt standen sie sich nicht mehr als Paar, sondern als Gegner gegenüber.
Sie wusste, dass nur einer von ihnen diesen verhängnisvollen Tag überstehen würde, da Makkandi sich nicht unterwerfen wollte.
Es machte sie traurig, denn sie wusste, würde sie ihm nun verzeihen, würde er erneut Verbündete suchen und seinen Krieg fortsetzen, denn seine Seele war schwarz, rabenschwarz wie die dunkelste Nacht.
Ohne Vorwarnung stürzte er sich auf sie und schlug seine Klauen in ihren Körper.
Es gab einen fürchterlichen Kampf, da sie noch immer nicht bereit war, ihre Magie gegen ihn einzusetzen.
Sie beide bluteten aus unzähligen Wunden und sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
Doch auf einmal passierte das Unmögliche. Seine Wunden fingen an sich wieder zu schließen und neue Kraft durchflutete ihn, obwohl kein Drache außer ihr je Magie beherrschte.
Sie wusste nicht, wie es sein konnte, aber sie konnte deutlich spüren, dass eine magische Aura ihn umgab.
Die Königin der Drachen war nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, denn seine Angriffe schwächten sie zusehends.
Mit ihrer Kraft am Ende und des Kampfes müde tat sie nun, was sie bisher vermieden hatte, da sie wusste, es würde ihr das Herz brechen.
Sie zentrierte ihre Magie in ihrem Herzen und ließ sie dann frei.
Ein Strahl purer Energie ging von ihr aus und fegte wie ein Tornado, kreisförmig um sie herum.
Zuerst hüllte er nur sie ein, doch dann begann er immer größere Kreise zu ziehen und entzog jedem Lebewesen, das es streifte die Lebensenergie. Makkandi versuchte sich in die Lüfte zu erheben, aber schon nach wenigen Flügelschlägen, wurde er von der Energie erfasst. Sein magischer Schild flammte kurz auf und verging dann. Als er auf dem Boden aufschlug, war schon kein Leben mehr in ihm.
Traurig schüttelte sie den Kopf. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass er seine Seele dem Bösen ausgeliefert hatte, denn nur die Seite der Nacht, konnte ihn zu dem gemacht haben, was er nun gewesen war. Ein mit Magie durchtränktes Geschöpf des Bösen.
Afantenja wandte sich traurig ab, ohne ihren Gefährten noch eines Blickes zu würdigen, denn sie wusste, diese göttliche Magie, die sie freigesetzt hatte, konnte nur einer ihresgleichen überleben.
Ihr Herz wurde schwer und eine Träne entschlüpfte ihr und fiel zu Boden.
An der Stelle, an der die Träne auftraf, brach der Boden auf. Wasser drang an die Oberfläche und bildete einen See. Das Land in ihrem Tal erwachte neu.
Der Boden, der vor wenigen Augenblicken noch tot war, fing an neues Leben zu spenden. Verbrannte Bäume fingen an ihre Äste neu auszutreiben und diese brachten Blätter und Knospen hervor.
Traurig blickte sie in das klare Wasser und eine Vision suchte sie heim. Bilder von einer anderen Zeit tauchten auf der Wasseroberfläche auf und zeigten ihr, was kommen würde.
Afantenja verdrängte ihre Trauer, denn was sie soeben gesehen hatte, veranlasste sie zu handeln.
Sie breitete ihre Schwingen aus und erhob sich in die Lüfte und flog an den Ort, an dem sie das Gebirge, das ihr Tal schützte, durch die geheimen unterirdischen Gängen durchqueren konnte.
Nachdem sie die Berge durchquert hatte, wechselte sie ihre Gestalt, wie sie es schon so oft getan hatte und zog die Kleider an, die am Eingang für sie bereit lagen.
In der Gestalt einer Frau trat sie den langen Weg zum Kloster des Drachenordens an.
Sie hatte den Orden schon vor sehr langer Zeit gegründet, um einen Ort zu schaffen, an dem jedermann willkommen war. Es war ein Ort des Friedens und eine Zuflucht für die Verfolgten.
Auch wurden dort Kinder mit magischen Fähigkeiten als Heiler ausgebildet.
So manch Königs- oder Herrschersohn wurde zum Orden geschickt, um dort unter der Führung des Ordens zum Krieger heranzuwachsen, damit dieser in der Lage war, später einmal den Thron zu besteigen, um gerecht und mit viel Geschick zu regieren.
Schon von weiten konnte sie die Klosteranlage sehen, die auf einer Anhöhe umgeben von einem See lag.
Sie hatte damals den Ort gewählt, weil es ein Ort der Ruhe und Harmonie war. Zudem war das Land uneinnehmbar, da es von allen Seiten von riesigen Bergen durchzogen wurde, die man nicht überqueren konnte. Das Land war eine Festung in sich, denn es besaß nur einen Durchgang, den man leicht verteidigen konnte.
Das Reich des Drachenordens war so gewaltig, dass ein Mann, drei mal drei Tage brauchte, um es zu durchqueren.
Ein
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